Bootshaus am Rützenfelder See

Grundsätzlich kommt es immer auf den Anspruch an, den der Gast an ein Objekt stellt. Wir wären mit normalen Bedingungen (die wir für selbstverständlich halten) zufrieden gewesen. Vorgefunden haben wir aber ein ziemlich runtergekommenes, verwohntes Bootshaus im Naturschutzgebiet und der beworbene See ist eine abstoßende grüne Brühe, wo die Leiter am Steg im Schilf hängt. Das Objekt wird von privat bei Ebay Kleinanzeigen beworben und so, wie es dort dargestellt ist möchte man meinen, da winkt ein erholsamer Urlaub. Aber weit gefehlt. . . es hat uns so abgestoßen, dass wir unsere Buchung vor Ort und vor Einzug storniert haben. Verwundern hätte uns eigentlich müssen, dass so ein "Traumhaus" noch etliche Wochen Buchungszeitraum im Sommer frei hatte. Normalerweise ist es nach Jahren der Vermietung so, dass sich Stammgäste bilden, die bei Abreise für die nächste Saison neu buchen und so bis auf Stornierungen keine Zeiträume frei sind. Weiterhin hätte uns misstrauisch machen müssen, dass es im Netz keinerlei Bewertungen dazu gibt, was wir hiermit ändern möchten um potentielle Urlauber vor Schaden zu bewahren. Angelockt von einem sehr netten telefonischen Kontakt, haben wir ohne Argwohn den vollen Preis über PayPal ohne Käuferschutz vorab bezahlt, was uns noch leidtun sollte.

Der Wohnraum erstreckt sich über 2 Etagen. Die Treppe in den ersten Stock ist steil und die Stufen sind schmal. Man kommt direkt in den Küchenbereich. Es schließt sich der Wohnbereich mit Balkon an. Die Möbel wirken nicht sehr einladend (fleckiges Schlafsofa als Alternativschlafplatz oder zum Verweilen gedacht). In den eigentlichen Schlafbereich unter dem Spitzdach kommt man nur über eine senkrechte Metallleiter. Diese Passage ist für Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht zu bewältigen. Ich stelle mir das selbst für sportliche Menschen nachts schwierig vor. Wo das Trinkwasser wirklich her kommt, bleibt einer 12 V Versorgung zweifelhaft. Die Aussagen des Vermieters dazu waren für uns nicht zufriedenstellend. Die Qualität dessen werden wir nun nachträglich beim Hygieneamt hinterfragen.

Die ortsansässigen gastronomischen Einrichtungen haben aufgrund Personalmangels Öffnungszeiten, die dem Gast nicht wirklich weiter helfen. Also muss man für eine anständige Mahlzeit weiter fahren.

Die Betrachtungsweise des Objektes ist für den Vermieter eine völlig andere als für den Gast, so kommt man selbst mit Beweisen und detaillierten Beschreibungen nicht überein, was vermutlich gewollt ist, denn die Schadensregulierung spielte dabei eine große Rolle. Es geht also um Geld. Es gab weder einen Vertrag noch eine abgesprochene Regelung für den Fall der Stornierung. Also musste vor Ort entschieden werden und wir hatten uns per Handschlag auf 400 € Rückzahlung des Reisepreises geeinigt. Nachdem wir 2 Tage lang gar nichts gehört hatten, fragte ich über die Kommentarfunktion bei PayPal nach, was dem Vermieter so gar nicht gefiel, denn es warf ja kein gutes Licht auf seine Glaubwürdigkeit. Danach fing er an zu handeln, da nur er nach seiner Sichtweise den Schaden erlitten hatte. Dass wir keinen Erholungsort für unseren Urlaub hatten, der von uns bereits finanziert war, interessierte ihn nicht. Insgesamt war es ein armseliges Gefeilsche um ein paar Euro und wir haben statt der zugesagten Rückerstattung 267, 50 € mit dem Hinweis, dass die gesetzliche Regelung dabei ignoriert wurde, erstattet bekommen. Wir sollten uns also glücklich schätzen. Also die Hälfte von allem. . .inklusive Endreinigung, obwohl wir gar nichts benutzt hatten.

Das Bootshaus befindet sich mitten im Wald. . .der Weg dorthin ist vom Vermieter sehr gut beschrieben. Ob das Befahren des Waldes bei erhöhten Waldbrandwarnstufen so korrekt ist, klären wir noch mit dem Amt für Umwelt und Naturschutz. Das Grundstück ist zugewachsen und kann wohl (Aussage Vermieter) selbst nicht gepflegt werden. Vermietet wird das mittlere von 3 Bootshäusern (durch dir geringe Entfernung zueinander eingeschränkte Privatsphäre) und der Weg dorthin war durch das hohe Gras nicht ersichtlich. Der Steg zum Objekt ist schadhaft und es besteht erhöhte Sturzgefahr. . . bei Nässe sowieso. Wir empfehlen lange Hosen, dass man sich nicht an den Brennnesseln verletzt. Am Steg im Wald steht ein Plumsklo, Bei näherer Betrachtung des Fotos dazu kann man undefinierbare Flecken auf dem Holz der Verkleidung öffentlich im Internet sehen. . .wir vermuteten Urin. Der Steg zum Wasser hinter dem Haus ist teils kaputt und unansehnlich, so wie die gesamte Hausfassade und das Dach.

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