BollAnts Spa im Park

Im September haben wir uns entschlossen, das Jahr mit einem Kurzurlaub zu beenden. Bollants stand schon lange auf meiner Liste-so viel Gutes hat man gehört und gelesen und diverse Auszeichnung versprechen einen Urlaub der Extraklasse. Ich wollte drei Tage über Silvester buchen-leider lag die Mindestaufenthaltsdauer bei vier Nächten. Entschieden haben wir uns bewusst für eine Heimatlodge-ein Haus etwas abseits des Hauptgeländes... ein Rückzugsort, seine „eigenen 4 Wänden“, perfekt für alle die Ruhe suchen und trotzdem nicht den Vorteil eines Hotels missen wollen: die Halbpension beinhaltet, dass einem morgens und abends das Essen auf der Lodge serviert wird. Unseren Hund durften wir für 19 Euro pro Tag mitnehmen. Angereist sind wir am 28.12. um 16.30 Uhr. Der Empfang war vielversprechend-ein netter Herr erklärte uns grob die Abläufe und das Gelände. Es wurde ein Glas Sekt gereicht. Anschließend fuhren wir einer Mitarbeiterin im Jeep hinterher zur Lodge. Das Auto parkt ca 100 Meter von unserem Haus entfernt. Die Dame hätte uns mit dem Gepäck geholfen und es per Golfcaddy zur Lodge gebracht. Darauf haben wir verzichtet. Das Haus wurde uns zwar geöffnet, aber nicht gezeigt, was ich mir durchaus gewünscht hätte. Aber wir sind natürlich alt genug um es selbst zu erkunden-und so groß ist es auch nicht. Im EG ein großer Raum mit Esstisch, Kamin, Doppelbett und eine separate Küche. Die Küche ist in einem schlechten Zustand und für die Preiskategorie (250 Euro pro Nacht pro Person) absolut nicht passend. Offensichtlich sind günstige Geräte und Spülen verarbeitet-eine 08/15 Küchenzeile die optisch keinen Charme hermacht und nicht zum „Hüttenstil“ passt. Der Kühlschrank war dreckig und auch die Spülmaschine ist in einem hygienisch schlechten Zustand. Das Siphon tropfte... der Fernseher im EG ist in einem Holzkasten versteckt-beim Öffnen hatten wir den Griff in der Hand, die Lampen im Bad sind nicht mehr fest, das Waschbecken wackelt, die Dampfsperrfolie unter dem Dach ist sichtbar, Steckdosen teilweise ohne Funktion, um nur einen Teil der Mängel zu benennen. Der Kühlschrank ist gefüllt mit kostenpflichtigen Getränken-allesamt überteuert: eine Flasche Wasser wird mit 7,90 Euro berechnet. Aber eigene Getränke darf man mitbringen. Das Abendessen am ersten Abend kam pünktlich (die Uhrzeit kann man mit der Rezeption besprechen). Insgesamt kann man an dieser Stelle sagen, dass wir mit dem Essen und der Auswahl sehr zufrieden waren. Am nächsten Morgen erwarteten wir unser Frühstück pünktlich um 9 Uhr. Um halb zehn haben wir das Frühstück dann vor unserer Tür stehend gefunden-ein Anruf bei der Rezeption erklärte warum: die Kollegen wollten wohl wegen unseres Hundes nicht hinein! 20 Euro pro Tag für den Hund und dann soll ich mir den Tisch auch noch selbst decken? Nach Beanstandung funktionierte der Frühstücksservice ab dem zweiten Tag. An der Rezeption erhielten wir eine Wanderkarte mit vorgeschlagenen Routen über 4/6/8 und 10 km. Da wir gerne und viel spazieren, wagten wir uns an die 6 und an die 10 km. Die 6 km waren gut machbar-bei der 10 km Strecke gewinnt man leider den Eindruck, als seien bei Google Maps irgendwelche Routen gezeichnet worden, denn die vorgegebene Route wurde ab km 8 nahezu unpassierbar, bzw wurden Wege vorgeschlagen, die seit langer Zeit nicht bewirtschaftet worden sind. Per Handy haben wir selbst deutlich bessere Wege gefunden. An dieser Stelle also absolut Verbesserungspotential bzw kann man schöne Routen auch besser beschreiben als einfach Google Maps Satellitenbilder zu drucken und Routen einzuzeichnen. Die Landschaft und Umgebung des Hotels gibt wirklich viel her und könnte deutlich besser beworben werden. Am 30.12. gönnten wir uns eine Anwendung als Paar: ein zwanzigminütiges Bad mit anschließender 45 minütiger Massage. Diese Anwendung habe ich lediglich gebucht, weil ansonsten eine Anwendungspauschale von 50 Euro pP fällig wird. Diese entfällt bei der Buchung einer Anwendung. Leider war die Whirlwanne defekt, weshalb man uns im Anschluss einen Gutschein für einen Massagesessel angeboten hat. Die Anwendung hat für ca 70 Minuten 206 Euro gekostet. Der Wellnessbereich an sich hat uns nicht so gut gefallen. Lange Wege, zugige und kalte Räume, Material das in die Jahre gekommen ist. Insgesamt gewinnt man den Eindruck, als würde viel Wert auf „Neues“ gelegt und das vorhandene nicht entsprechend gepflegt. Bei voller Silvesterbelegung war es auch nicht leicht, zwei freie Liegeplätze nebeneinander zu ergattern. Am 31.12. warteten wir morgens wieder vergebens auf das Frühstück-auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass es am 31.12. und 1.1. keinen Lodgeservice gäbe und wir zum Frühstücken ins Restaurant kommen sollten. Eigentlich genau das, was wir als Gast in der Lodge nicht wollten-Restaurant und viele Menschen. Aber das Büfett ließ tatsächlich keine Wünsche offen. Am 31.12. abends gab es ein Galamenü, 6-Gang, das mit 130 Euro extra gebucht wurde (eine Alternative gab es nicht). Die Flasche Wein für 30 Euro war angemessen-aber die Flasche Wasser für 15,80 Euro ist einfach nur unangemessen und für mein Empfinden absolute Abzocke. Gerne hätten wir unsere Mängel persönlich vorgetragen, doch unser vorgeschlagenes Treffen wurde Seitens des Hotels nicht wahrgenommen. Liebes Bollants-Team, viele Stammgäste scheinen sehr zufrieden. Wir sind es nicht und werden sie auch nicht wieder beehren. Unserer Auffassung nach passen Preis-Leistung nicht zusammen (2800 Euro, 2 Personen für 4 Nächte mit HP) und es fehlt absolut an Herzlichkeit. Ich kann meinen Vorredner nur unterstützen: der Lieblingssatz des Personals ist: „gebe ich gerne so weiter!“ Vielleicht solltet ihr weniger an Neuerungen arbeiten, als vielmehr das Vorhandene wieder auf Vordermann zu bringen, eure Preise anzupassen oder den Service und den Zustand der Ausstattung entsprechend eurer Preise zu erhöhen.

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