B&B HOTEL Bochum Hbf-Nord

Das Gebäude selbst ist älteren Datum und beherbergte in besseren Zeiten früher wohl ein Intercity Hotel. Auf dem Vorplatz, der an den Busbahnhof angrenzt und auf dem wir zum Entladen kurz halten konnten, roch es nach Urin und verschüttetem Bier. Einige Penner hingen hier ab. Ansonsten herrschte lebhafter Umtrieb. Man betritt das Hotel durch einen wenig repräsentativen Eingangsbereich, der zwischen einer Filiale von Mc Donalds und einer von KFC liegt. Rechts die kleine Rezeption sowie ein angedeuteter Barbereich mit vielleicht drei Sitzgelegenheiten und einem Getränkekühlschrank, links ein paar Sessel mit deutlichen Gebrauchsspuren, einige Plakate weisen auf das Musical Star Light Express, weswegen auch wir gekommen waren, hin. Weiter hinten der recht einladende, bestimmt neu gestaltete Frühstücksbereich. Das Check-In ging erfreulich schnell, der junge Mann an der Rezeption freundlich und bemüht. Leider hatte man unsere bei Buchung eingelösten Punkte nicht angerechnet – ein Problem, das später gelöst werden konnte. Über das ungepflegte Treppenhaus (in die Jahre gekommener Sichtbeton, überhäuft mit Kaffeeflecken und auch sonst bestimmt wochenlang nicht mehr anständig gereinigt) gingen wir ins 1. OG, wo sich unser Zimmer befinden sollte. Der Teppichboden im Hotelflur schrie formlich nach einem Staubsauger ! Schon reichlich enttäuscht öffnete ich die Tür unseren Zimmers: Nein, ein Familienzimmer mit Couch (wie gebucht und bestätigt) war das nicht – drei schlichte Betten, ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Schrank ohne Türen, ein TV und ein Bild an der Wand - das war alles. Das ganze farblich irgendwie auf ‚style‘ getrimmt, aber wenigstens mit einem sauberen Laminatboden versehen. (Anm. auf Nachfrage erfuhren wir später, dass kein Familienzimmer mehr zur Verfügung stand, man uns alternativ eben ein Dreibettzimmer gegeben hätte …) Die Sauberkeit im Zimmer: in Ordnung. Die Klimaanlage: bestens. Die Schallisolierung (das Zimmer lag zu den Bahngleisen hin): gut. Das Badezimmer: klein aber tadellos. Ein Handtuch pro Person sowie Waschlotion aus dem Spender standen zur Verfügung; das Toilettenpapier hatte das Zimmermädchen allerdings vergessen. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Auto, dass wir noch ‚umparken‘ mussten. Die Einfahrt zu den hoteleigenen Parkplätzen befindet sich quasi an der Rückseite des Gebäudekomplexes, unterhalb des Bahnhofes und ist völlig uneinladend. Der Weg zu den Parkplätzen führt vorbei an Müllgroßbehältern und unverkleideten Leitungen der Gebäudetechnik; Lüftermotoren brummten am Anschlag, es war heiß und stickig, dazu überall diese süßliche Fettgeruch der Fritteusen von Mc Donalds und KFC. Dazu jede Menge Dreck, herumfliegende Plastikgefäße und Servierten. Erbärmlich ! Ganz hinten, am Kücheneingang von KFC fanden wir - neben auf Rollcontainern abgestellten offenen ungekühlten Lebensmitteln, die dies verdient gehabt hätten - einen der zum Hotel gehörenden Parkplätze; unweit hiervon den Hintereingang des Hotels, davor einen überquellenden Aschenbecher sowie ein wohl für den Sperrmüll bereitstehenden Sessel. – So stellte man sich einen Hinterhof in den Bronx vor, nicht aber den ‚Backstage-Bereich‘ eines stylischen Hotels. Grausam ! Die Wege zum Musical aber auch in die Innenstadt und zum ‚Bermudadreieck‘, dem Kneipenviertel von Bochum erwiesen sich als überraschend kurz. Die Nacht war ganz angenehm, das Frühstück am nächsten Morgen (kontinentales Frühstücksbuffet mit leckeren Kaffeespezialitäten und guten Säften) bestens. Fazit: für eine Nacht war‘s o.k.; die Zimmer sind soweit in Ordnung, das Frühstück auch; alles andere können Sie getrost vergessen, der Parkplatz gehört aus dem Programm genommen, - der Dreck dort, aber auch der stinkende Vorplatz und das ungepflegte Treppenhaus ‚turnte mich nur ab‘. Ich komme hier bestimmt nicht wieder hin und würde es auch meinen Freunden schlicht und einfach nicht empfehlen. Deswegen geht der Daumen auch: nach unten !

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