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Andreas (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2016 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Stylisches Hotel in phantastischer Umgebung
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Der Lambrechterhof besticht durch seine schöne Fassade und das modern gestylte Innenleben. Sehr gr0ßzügige Lounges, Buffet, Garten und großer (wenngleich leider suboptimaler) Wellnessbereich (Kritik siehe unter "Freizeit"). Das kleine Dorf, das beindruckende Stift mit herrlicher Ausstrahlung, sowie die einmalige Umgebung runden den sehr positiven Eindruck ab.


Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Der Lambrechterhof wirbt mit seinem "über 650m2" großen Wellnessbereich: "In sanften Farben gehalten, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, strahlen die Räumlichkeiten des Wellnessbereichs eine harmonische Ruhe aus. Wasserrelaxbetten mit Farbtherapie entspannen ebenso wie Massage, Sauna, Infrarotkabine oder Dampfbad. Das wunderschöne Hallenbad bietet ebenfalls eine gute Möglichkeit, um nach einem vollen Tag den passenden Ausgleich zu finden." Das mag im Prinzip stimmen, dennoch möchte ich hier alle Gäste, die bei der Lage von St. Lambrecht (immerhin 1000m) und entsprechendem Wetter, sowie der Tatsache dass es sich um ein sehr großes, äußerst modernes und mit viel Platz ausgestattetes 4-*-Hotel handelt, auch entsprechende Regenstunden in der Wellnessoase einplanen, auf einige Eigenheiten hinweisen. Die Kritik ist eine relative, eben wegen der tollen Voraussetzungen und der absolut nicht nachvollziebaren Umsetzung. Absolut ist es natürlich immer noch ein vertretbares Angebot. 1. Das Hallenbad , welches eine wunderbare Oase der Erholung entsprechend den an jeder Ecke hängenden einschlägigen "Körper, Seele, Geist Entspannungssprüchen..." wäre, wird (so von uns an Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag) erlebt, in der Realität von Kinderhorden bevölkert, welche zwischen Schnorchel und Flossentests, Ballspielen, Wasserbomben und Untertauchspeiechen und den damit verbundenen Lautäußerungen jeden Erholung-suchenden Menschen in Schockstarre versetzen. Das Ganze von morgens bis abends...wenn mal Pause wird es keine 10min dauern und die nächste fast schon "Kindergartentruppe" erscheint. Es ist bei der riesen Neubaufläche absolut nicht nachvollziehbar, weshalb man hier nicht ein zumindest kleines Becken für (erwachsene) Saunabesucher eingerichtet hat. Platz wäre mehr als genug. Somit war für uns trotz zahlreicher Anläufe das ganze Hallenbad kein einziges mal benutzbar. Für Familien, die für den Nachwuchs zahllose Spielkameraden zur Wasserschlacht suchen, jedoch möglicherweise ein Geheimtipp. 2. Sauna: ein Caldarium, rel. groß, aber eben nur ein Caldarium (45°). Die "finnische", also klassische Sauna für das Hotel winzig: max 6Personen oben sitzend. Zudem manchmal viel zu spät angeheizt und damit selbst um 15 Uhr Sontags bei Regen noch ausgeschaltet und kalt. Dann entsprechend überfüllt, möchte nicht wissen wie lange man Winters ansteht. 3. Duschen: hier wird es drollig: Es gibt nur 4 Duschen: 1. der klassische Wassereimer (der aber -ebenso klassich- ja von kaum jemand benutzt wird...bleiben noch 3... 2. zwei Multiduschen bestehend aus Brausekopf oben, seitliche Düsen und Schlauchbrausekopf. Diese sind mit 3 unbeschrifteten Hähnen zu bedienen. Da anscheinend durch schlechte Verlegung der Warm und Kaltwasserleitung es in der Kalt Richtung (die aber nicht ersichtlich ist, da weder wörtlich noch symbolisch angezeigt) erst warm wird und umgekehrt, ist es geradezu köstlich die Leute in mind. 9 von 10 Fällen bei oft minutenlangen Fehlbedienungen zu beobachten. Durch den unbrauchbaren und als solchen nicht identifizierbaren Düsenwahlregler wird die Sache zusätzlich zur Lachnummer. Da die Duschen diese modernen Flachabläufe haben (hab ich zu Hause auch und weiss das da ständig die Haarfilter gereinigt gehören) führen bei den offenbar tagelang mehr oder weniger verstopften Abläufen die verzweifelten Versuche die Dusche richtig einzustellen zum Wasserstau am Ablauf, so dass man dann in der Seife/Pipi oderwasauchimmer Brühe vom Vorduscher steht. Teilweise undichte und angebrochene Seitendüsen erschweren zusätzlich die Einstellung, sind aber vermutlich genervten Gästen zu verdanken. 3. bleibt noch die 4. Dusche...die Schwallbrause: diese ist nicht nur klassischerweise kalt sondern hat einen (natürlich unbeschrifteten) Temperaturregler. Hier das selbe Problem..die Verlegung der Rohre führt dazu, dass kalt erstmal wieder eine Weile lauwarm wird. Vorteil jedoch, weil es ja quasi die einzig benutzbare Dusche des gesamten Saunabereiches ist, dass auch Warmduscher dort den Schwall ertragen können. Was ebenso nicht nachvollziebar ist: es gibt keinen einzigen Saunaschlauch. Diese Investition (1 einfacher Wasserhahn plus 1m Schlauch) was jede Popelsauna quasi als (kneippsche) Grundausstattung zu bieten hat, würde wenigstens eine sachgerachte Abkühlung ermöglichen. 4. "Wasserrelaxbetten mit Farbtherapie". Ein Riesenraum mit 4 Wasserbetten welche mit einem Regler bedient werden können. Trotz zahlreicher Versuche gelang es uns nicht dessen Funktion zu ergründen...aber ein Wasserbett ist es ja immerhin trotzdem. Nun will man "Entspannen": Der Raum wird von relativ intensiven, leuchtstarken LED Leisten illuminiert, welche offenbar das Programm: "sanfter Farbwechsel durch den Regenbogen" in Endlosschleife abspielen. Bekanntermassen ist es schwierig bei einer solchen Konstellation die Elektronik anzupassen. Dies führt hier dazu, dass nach jedem Programmende für einen Sekundenbruchteil der ganze (abgeschlossene) Raum abrupt durch Spannungsabfall an den LEDs stockduster ist, bevor erneut der "Regenbogen" zu dimmen beginnt. Es ist doch bemerkenswert wie dieser Effekt zumindest bei vielleicht etwas gestressten erholungssuchenden Menschen jedes mal aufs neue eine systolische Anregung bewirkt, die naturgemäß die großflächig aufgemalten Entspannungssprüche komplett konterkariert. Bleibt die Frage weshalb das Management die große buddhistische Ruhe hier nur mit hochfreqenter elektronischer Lichtorgel a la LED Strips wie im TableDance zu erreichen versucht, anstatt zB mit warm flackerndem Kerzenlich oder Ethanolfeuern - zumindest als Überbrückung zum minütlichen Finsternisschock der mangelhaften Elektronik. 5. Das kleine Dampfbad ist Standard...ebenso das Problem: wie die meisten Dampfkabinen schlichter Bauart ist der Luftzug so, dass es unten saukalt ist und oben heiß...dies ist zwar häufig so, ginge aber auch anders. Der übliche Reinigungsschlauch (immerhin vorhanden) ist jedoch so kurz in der Ecke, dass praktisch nur ein Platz erreicht wird...wenn man andere Gäste nicht kalt abbrausen will (immerhin eine Alternative zum nicht vorgesehenen Kneippschlauch bei den Duschen) also nicht verwendbar...bleibt nur das Setzen in die Pfütze des Vorbenutzers. Fazit: Es gibt sicherlich auf der Welt größere Probleme als die Geschilderten. Für ein normales Hotel mit meist auch noch Platzmangel wäre alles auch mit gut zu bezeichnen. Für den schnellen Saunabesuch sicher auch ok....aber wie gesagt für Gäste die sich hier der sonstigen Hotelqualität entsprechendes erwarten und gar einen ganzen Regentag mal die beworbenen 650m2 genießen wollen eher eine ziemliche Enttäuschung. Diplomatisch ausgedrückt könnte man meinen hier waren fleißige Menschen am Werke, die eben noch nie im Leben Zeit hatten so etwas wie Sauna oder Wellness zu erleben und deshalb mangels Kompetenz eine ziemliche Fehlplanung hingelegt haben und diese auch noch lieblos warten. Bei uns waren zufällig auch der Wasserspender defekt und die Ersatzflasche meist leer und ein "Plätscherbrunnen" ebenso ausser Betrieb, was aber eher angenehm war, denn dieses Modell Baumarkt passt ohnehin nicht zum Anspruch den zumindest der Architekt des Hauses mutmasslich gehabt haben muss.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im August 2016
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Andreas
    Alter:56-60
    Bewertungen:27
    Kommentar des Hoteliers

    Lieber Andreas, besten Dank für Ihre Bewertung. Dass Sie sich so ausführlich mit der Thematik des Wellnessbereich beschäftigt haben, zeigt uns, in diesem Bereich haben wir noch einen großen Handlungsbedarf. Das Hotel wurde seit der Neuübernahme in vielen Bereichen rundum erneuert und wir haben uns mit vielen Details der letzten Jahre beschäftigt und diese in unsere neuen Konzepte einfließen lassen. Ihre Beschreibung wird sicher Anlass sein, dass wir uns bei unseren weiteren Renovierungsschritten mit den vorgefundenen Gegebenheiten noch genauer beschäftigen werden. Wir haben bereits einen neuen Whirlpool diese Woche bekommen und werden auch mit weiteren Highlights versuchen all Ihren Anregungen gerecht zu werden. Wir freuen uns darauf Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Rebecca Kesselbacher und Ihr Team des Naturparkhotel Lambrechterhof