AROSA ALPINE CLUB - Adults only

Clubhotel in guter Lage mit sehr gutem Skigebiet. Macht von außen, wie oft in der Schweiz, eher einen kastigen Eindruck, aber Bar, Restaurant, Wellness, Terrasse sind ansprechend und man kann zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für die Schweiz in einem Top-Skigebiet fahren.

Ja, über die Zimmer ist ja schon einiges geschrieben worden. Sie sind mittlerweile über 20 Jahre alt, wirken aber so veraltet dann doch wieder nicht. Die Matratzen sind neu und bequem. Die Balkonzimmer haben auch einen schönen Blick auf die Berge. Nervig ist die Duscherei in der engen Badewanne bei extrem reduziertem Wasserstrahl, der fürchterliche Schiebeschrank, bei dem man sich immer gegenseitig die Türen vorschiebt und der so laut poltert dabei, dass man es noch drei Zimmer weiter hört, der ungeheuer laut lärmende Badezimmerventilator, der geschlagene 20 Minuten (!!) nachläuft - hier sollte man mal an den Energieverbrauch denken! Nachdem das Hotel jetzt ein Adults-only ist, könnte man auch die große Ausziehcouch in jedem Südseitenzimmer gegen einen leichteren Sessel austauschen, da dort ja keine Kinder mehr mit eingebucht werden, das würde das Zimmer schon viel geräumiger aussehen lassen. Ausgestattet mit Safe, Minibar, Tchibo Caffissimo-Maschine (Kapseln an der Rezeption zu kaufen oder mitbringen), Fernseher, Duschgel, Fön - nach einer Minute überhitzt -

Nun, die Gastronomie - schwierig, ein Gesamturteil zu fällen. Einerseits war natürlich die Vielfalt immens. Beim Frühstück vielfältige Brot- und Brötchenauswahl, Kuchen, Gebäck, Waffeln, Eierspeisen, Lachs, Käse, Wurst, Marmelade, viele Zutaten für Müsli, alle Sorten Nüsse, Chiasamen, Leinsamen, für Veganer auch Mandelmilch, Säfte, Ingwerwasser, frisch zubereiteter Shake, Würstchen, gebackene Kartoffeln, Grilltomaten, alle Sorten Kaffeespezialitäten und eine umfangreiche Auswahl an hochwertigen Ronnefeld-Tees. Wie sollte man da klagen können? kann man dennoch, wenn die Basics nicht stimmen: Wurst und Käse war von absolut minderwertiger Qualität (wenn überhaupt vorhanden, da nur äußerst schleppend nachgefüllt), rohen Schinken gab es gar nicht, der gekochte Schinken war eklig, die Salami zu fettig, der Käse geschmacksneutral. Der Obstsalat bestand an einigen Tagen nur aus Birnen oder nur aus Äpfeln, der Luxus war dann schon, wenn er aus Äpfeln UND Birnen bestand. Bananen, Kiwi in unreifer Qualität! Mittagessen im Bergrestaurant war sehr gut, umfangreiche Auswahl (hier erwarte ich ja keine Sterneküche), zwei Suppen, Salatbuffet, Dessertbuffet, mehrere Fleisch-, Nudel- und Gemüsegerichte, Gemüse, Fritten, Reis u.a. Außenterrasse mit schönem Blick, zusätzliche Aktionen wie Grillstation draußen mit frischen Grillsachen oder frisch gemachte Crepes von der Clubchefin. Das Abendessen erschien mir zunächst gut und ansprechend. Es gibt immer ein bis zwei Suppen, ein schönes Salatbuffet, ein Buffet mit allen zutaten, die man für eine Bowl genötigt, ein Fischgericht, 2-3 Fleischgerichte zur Auswahl, ein Nudelgericht, viel Gemüse, immer auch mindestens ein vegetarisches Hauptgericht, eine hervorragende Dessertauswahl einschließlich Eis sowie ein Käsebuffet. Aber im Laufe der Tage merkte man, dass das Essen wenig abwechslungsreich war, am fünften Tag gab es fast die komplett gleiche Zusammenstellung wie am ersten Abend. Gemüse war immer Rosenkohl, Rotkohl, Bohnen in Tiefkühlqualität ohne besondere Zubereitungsweise. Am Galaabend gab es zwar Rinderfilet und Carpaccio, aber für Nicht-Fleisch-Liebhaber war es eine große Enttäuschung: geschmorte Pilze war das einzige, was ohne Fisch bzw. Fleisch in Frage kam. Ach ja, und Champagner-Risotto, aber nach 6 Tagen Risotto lockt das auch nicht mehr. Das Dessertbuffet, sonst immer am Galaabend ein Highlight, konnten wir gar nicht glauben: Die Reste der Woche (Kuchenstücke etc.) neu angerichtet auf kleinen Tellerchen und neu dekoriert, dazu neu eine Art Wackelpudding und ein Schokobrunnen, in den man das unreife Obst des Frühstücks hätte halten können. Zu den Mahlzeiten gibt es einen einfachen aber (gerade noch) trinkbaren Tischwein, Bier, Wasser, Softdrinks, Apfelsaft, Kaffee, Tee. Die Atmosphäre im Restaurant ist ansprechend, natürlich, wie üblich bei Robinson, weil sich die Gäste gerne miteinander unterhalten, eher etwas lauter. Aber der kleine Speiseraum ist etwas ruhiger. Im Barbereich ist es ganz nett, aber auch schnell voll besetzt. Sehr schade, dass ein sehr schöner großer Raum als Raucherraum blockiert ist, der fast nie (und wenn dann von Mitarbeitern) genutzt wird; dort könnte man sich etwas ruhiger aufhalten.

Schneller, ordentlicher Zimmerservice, flink und freundlich auch die Bedienung an der Bar. Rezeption haben wir eher unterkühlt empfunden, da wurde bei Rechnungsbegleichung oder letzter Abgabe des Schlüssels noch nicht einmal nachgefragt, ob es einem gefallen habe oder gute Reise gewünscht. Im Restaurant auch beim Eindecken und Abräumen sehr aufmerksam, aber weniger das Personal im Buffetbereich, insbesondere beim Frühstück. Hier schaute man des öfteren hilflos auf leere Platten (und ich meine hier nicht gegen Ende der Frühstückszeit sondern zwischen 8 und 9) insbesondere Wurst und Käse und musste die Mitarbeiterin, die wohl dafür zuständig war, darauf hinweisen, was dann aber auch nicht zu schnellerer Abhilfe geführt hat.

Das Hotel liegt etwas unterhalb des Ortes, ruhig gelegen. Man kann aber nicht direkt ins Skigebiet einsteigen, sondern muss mit einem clubeigenen Bus, der keine weiteren Haltestellen anfährt, morgens zum Einstieg fahren, ca. 5 Minuten Fahrzeit. Schöner Blick auf die Berge. Zurück kommt man über die "Clubabfahrt" - bei guten Schneeverhältnissen kann man fast bis zum Hotel abfahren. Ende der dritten Märzwoche war diese aber schon noch kaum befahrbar, dann muss man wieder im Ort auf den Bus warten und zurückfahren.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Das Skigebiet ist sehr groß und vielfältig, bietet für alle Schwierigkeitsgrade etwas und hat auch gute Lifte. Sehr schönes, großes Schwimmbad, in dem man richtig gut schwimmen kann, dort auch sehr bequeme Liegen. Von drei Duschen war allerdings nur eine in Betrieb, an den anderen hing die ganze Woche ein Schild "Ersatzteile sind bestellt". Im Saunabereich war coronabedingt die Zahl der Saunierer je Anlage begrenzt, das führte zu Stau davor, Dampfbad war leider geschlossen mit Hinweis auf geltende Regeln, die wir aber nicht nachvollziehen konnten. Von drei Duschen war auch hier nur eine in Betrieb. Bei einer stand, dass diese pandemiebedingt geschlossen sei, die dritte war defekt, interessierte aber keinen an der Rezeption. Also auch hier Schlange stehen. Liegen im Ruheraum sind unbequem, da kann man nicht auf der Seite liegen. Kamin wurde nicht wie früher auch angemacht, scheint eingespart worden zu sein. DJ deutlich besser als in den Vorjahren, gute Livemusik, z.T. auch auf der Terrasse.