Arabia Azur Resort

Das Arabia Azur wurde bei meiner mehrwöchigen Recherche im Internet auf verschiedenen Plattformen sehr gelobt. Das Essen sei sehr gut, der Service grandios und dazu noch ein spektakuläres Hausriff und direkte Strandlage. Das Arabia Azur liegt ca. 15 Minuten Autofahrt vom Flughafen Hurghada entfernt. Der Weg dorthin ist schon abenteuerlich - wie wohl sehr vieles in Ägypten. Die Ankunft ist wenig spektakulär und wirkt auf den ersten Blick enttäuschend. Sieht gar nicht aus wie ein Hotel - irgendwie eher wie eine große Fabrik. Ein wenig weihnachtliche und kitschige Asia-Deko lässt dann aber doch hoffen, dass der Taxifahrer uns richtig abliefert. Wir reisen am 16.12.2018 an, das Wetter ist sonnig und etwa 23 Grad warm, und leicht windig. Der Empfang ist wenig herzlich - wir sind an zweiter Stelle der Ankunft (weil wir ja mit dem Taxi gekommen sind, statt mit dem üblichen Hoteltransfer). Wir werden erst bedient als wir uns etwas deutlicher vor der Theke positionieren, aber eher so als ginge man davon aus, wir würden schon alles kennen. Alle Wege werden aber auf Nachfrage knapp beantwortet. Anlage: Das Hotel hat zwei U-förmige Gebäude, die Richtung Meer zeigen. Da alle Flügel gleich aussehen, tun wir uns mit der Orientierung sehr schwer. Jede Tür sieht gleich aus, die dunklen Gänge sind ultralang, immer auf der Hälfte gibt es ein Treppenhaus, und jeweils an den Fronten der Flügel. Wir laufen gefühlt ewig zu unserem Zimmer - obwohl wir nicht mal komplett ans letzte Ende müssen, sind wir schon leicht angestrengt. Das Zimmer ist in Ordnung - aus Facebook-Beiträgen weiß ich, dass alle gleich aussehen, mal mehr mal weniger frisch renoviert. Unseres ist ok, mit orientalischer Gelassenheit gesehen. Alles ist sauber, es gibt einen kleinen Kühlschrank mit Wasser und Cola, sowie einen Safe. Sehr nett fanden wir die Klingel, die jedes Zimmer hat - ein schönes Gimmick. Beim Check-in wurden wir nach einem Zimmerwunsch gefragt, der uns auch erfüllt wurde. Meerblick, 1. Etage, Lagune A oder B (ok, es wurde dann das zweite OG - ohne Aufzug). Lagune B ist unserer Meinung nach auch die attraktivere, obwohl es fast wie ein Zwilling von A ist. Ruhiger schien uns Lagune A, aber auch irgendwie verwaister und schattiger. Gelände: 3 * für das Gebäude und 4 * für das Außengelände

Aus FB-Berichten wusste ich schon, dass die Betten recht hart sein können, da es nur harte Holzlatten gibt und keine richtigen Lattenroste. Da wir uns bei der Bedienung des Safes kurz helfen lassen mussten, haben wir die Gelegenheit genutzt und den Roomboy direkt nach weicheren Auflagen für die Betten befragt. Dies wurde uns erfüllt, aber auf uns wirkte es dezent genervt. Aber daran hatten wir uns jetzt schon fast gewöhnt, denn der Kofferboy war auch schon ziemlich genervt wegen unserer beiden großen Koffer. Das Trinkgeld brachte auch kein lächeln auf die Lippen - zu wenig war es aber nicht, wie wir aus einem anderen Hotel im letzten Jahr wissen. Jedes Zimmer hat einen Balkon mit einem Tisch und zwei Stühlen. Weiterhin gab es eine Wäscheleine, von der ich ganz angetan war. Das Bad war schon sehr renovierungsbedürftig. Die Fugen waren kaputt und teilweise doch recht schwarz. Insgesamt war es zwar sauber, aber überall waren kleine Beschädigungen. Es gab eine kleine Badewanne, die ich gerne mal genutzt hätte, aber leider funktionierte der Stöpsel nicht, da er sich nicht mehr öffnen ließ. Glücklicherweise habe ich es erst getestet, bevor ich die Wanne habe voll laufen lassen. Es gab zwar einen neuen Duschkopf, aber das Wasser war viel zu heiß (ok, zu kalt ist auch Mist) und ließ sich auch nicht vernünftig einstellen. Wir hatten auch keine Lust mehr, schon wieder den Roomservice anzusprechen, da uns das Personal insgesamt sehr genervt vorkam. Zimmer: 4 *

Unser erster Weg war dann zum Lunch/Mittagessen. Dies nimmt man unter freiem Himmel am Pool ein. Ich gehe davon aus, dass es im Arabia Azur niemals regnet oder kalt ist, denn es war uns nicht klar wie es bei schlechtem Wetter sein würde. Nun gut, wir hatten ja Sonne. Es gab ausreichend Sitzgelegenheiten, sogar beschattet, rund um den Pool. Das Buffet war übersichtlich und sehr fleischlastig - für die meisten sicher super. Da ich kein Fleisch esse, steuerte ich die Salattheke an. Für den Moment waren wir mit dem Essensangebot zufrieden, leider aber eher nicht mit dem Geschmack und Service. Zuerst mussten wir unser Besteck selbst organisieren, wobei aber nirgendwo (zumindest für uns nicht sofort ersichtlich) ein Besteckkasten stand. Die Servicekräfte waren rar und irgendwie auch nie wirklich da. Es stand sehr viel Geschirr rum, und es wirkte ziemlich unstrukturiert. Auf Getränke mussten wir auch recht lange warten (bis wir überhaupt bestellen konnten). Wir wollten es kaum vorschnell zugeben, aber wir waren schon ziemlich vom bisherigen Gesamteindruck enttäuscht. Nach dem Essen haben wir dann mal das Gelände erkundet. Die Anlage war sauber, und gepflegt, aber sehr weitläufig. Es verläuft ein breiter Steg mit vielen (auch noch freien) Liegen ins Meer hinein. Dort gab es noch mal eine kleine Snackbar und einige Treppen, die ins Wasser führen. Insgesamt ist der Rand sehr steinig, und die meisten Leute hatten Wasserschuhe an. Ich war ziemlich begeistert, als ich schon die ersten Fische sehen konnte, ohne selbst zu schnorcheln. Das machte unsere Gemüter wieder ein wenig fröhlicher. Wir ließen uns an der Poolbar nieder und spielten eine Runde Karten. Der Service war recht dünn, es wurden hauptsächlich die Stammgäste bedient, oder nur auf konkretes und deutliches Handzeichen. Sonst mussten wir zur Theke gehen und mit Geduld bestellen oder uns selbst bedienen. Ein lächeln scheint extra zu kosten, wir hatten oft das Gefühl, dass den Leuten ihre Arbeit keinen Spaß macht. Das ist für uns aber ein wichtiger Punkt im Urlaub - wir möchten nicht lästig sein, oder das Gefühl haben zu stören. Zum Abendessen muss man durch den Haupteingang wieder raus, quasi vor das Hotel. Das hat uns anfangs echt irritiert. Da es hieß es gäbe drei Restaurant, haben wir (wie es bei uns aus einer anderen Anlage Tradition ist) erstmal alle abgeklappert um in die Töpfe zu gucken - denn die Beschreibung war oft nicht sehr genau. Zu unserem Erstaunen gab es in allen drei Restaurants das gleiche. Die Auswahl ist ausreichend, aber nicht übermäßig, und extrem fleischlastig. Es gibt im Grunde nur eine Gemüsesorte warm und sonst nur Salat für Vegetarier. Und nun kommt eigentlich unsere größte Kritik am Arabia Azur - das Essen. Man konnte es oben fast schon erahnen - das Essen war für uns grauenhaft. Alles schmeckte irgendwie gleich, war wenig gewürzt und oft zerkocht. Farbe hatte nur noch der Salat, sonst war alles einheitlich Grau. Die Köche hinter den Theken (nur vorne auf der schmalen Terrasse) wirkten lustlos und genervt. Alles - sowohl die Kleidung, wie auch die Chewings und Töpfe wirkten schmuddelig auf uns. Es fehlt uns vorne und hinten an Leidenschaft für den Job von den Angestellten. Wir hatten die Befürchtung, dass es die ganze Woche so sein würde, wollten aber nicht schon frühzeitig urteilen. Beim Nachtisch gab es das übliche Ägypten-Convenience Food mit fertigen Back- und Süßwaren. Das Frühstück bestand überwiegend aus Kohlenhydraten - es gibt extrem viele Bäckereiprodukte in allen Variationen. Klassisch wurden an einem Außengrill Eierspeisen angeboten. Mein Freund stand am ersten Tag knapp 10 Minuten für sein Omelette an, um es kurz danach weggenommen zu bekommen, während er sich nur ganz kurz vom Tisch entfernte um ein Glas Saft zu besorgen (ich lag schon an der Lagune). So unaufmerksamen Service haben wir in dem Vergleichshotel nie gehabt. Es gibt noch separat ein weiteres Thai-Restaurant, welches nur 2 x pro Woche geöffnet hat, und nur mit Reservierung geht. Hier muss das Essen bezahlt werden. In der Sportsbar war an unserem ersten Abend nicht viel los, obwohl Fußball lief. Vorne in der Empfangshalle gibt es noch eine Art Cocktailbar, aber uns wurde - trotz nachfragen - nicht ganz klar, welche Getränke im All-inklusive-Angebot enthalten sind und welche nicht. Gemütlich fanden wir es dort nicht, da es Bahnofshallencharakter hatte. Weiterhin gibt es dort eine Disco … Essen und Service: 1 *

Am ersten Abend fielen wir recht früh ins Bett, um schon am frühen Morgen weiter die Anlage zu entdecken. An der Lagune waren schon extrem früh sehr viele Liegen mit Handtüchern reserviert, und relativ schnell machten es sich die Stammgäste gemütlich. Das ist ja ein klassisches Phänomen und in jedem Hotel zu beobachten. Wir fanden an der Spitze der Lagune, direkt in Strandnähe einen Platz. Leider war es extrem windig, weshalb wir diesen Platz recht bald wieder verließen. Aus FB wusste ich, dass man vom Arabia aus die angrenzenden Hotels Bel Air und Arabella mitnutzen darf. Das Bel Air ist ein reines Erwachsenenhotel, ab 18 Jahren. Der Bereich wirkte etwas anmutiger und edler, das Klientel wirkte etwas gehobener und gemischter vom Alter her. Im Arabia sind sehr viele ältere Gäste, die vielleicht einen Großteil des Jahres als Altersruhesitz dort nutzen. Vom Preis her sicher grundsätzlich eine clevere Idee. Zurück zum Bel Air - auf Nachfrage (sicherheitshalber) an der Rezeption, wurde uns erklärt, dass wir das Mittagsessen, den Pool und die Bars dort nutzen dürften. Und das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Das Ambiente dort war viel angenehmer und ruhiger. Die Servicekräfte waren immerhin deutlich bemühter. Leider war das Mittagsessen in der gleichen Qualität wie vom Arabia - wahrscheinlich die gleiche Großküche. Nach vielen Gesprächen waren wir uns einig und doch insgesamt sehr enttäuscht, und überlegten schon wie wir die nächste Woche am besten rumbringen sollten. Als Zeitvertreib diente dann ein Besuch beim Cleopatra Bazar, fast gegenüber der Hotelanlage. Kurz und knapp gesagt war das folgende Abendessen keine Steigerung. An diesem Abend gab es den mexikanischen Abend. Fast ausschließlich Fleisch - ich war genervt. Service unterirdisch. Man musste ewig nach einem Platz suchen, Besteck musste man sich zum Teil selbst zusammen sammeln, Getränke kamen nur einmal, Fragen wurden erst nicht verstanden, dann nur mäßig freundlich beantwortet. Am Nachmittag schlenderten wir dann mal Richtung Arabella, um zu sehen, ob das für uns eine Möglichkeit wäre die restliche Woche zu verbringen. Leider fanden wir das noch enttäuschender als alles zusammen. Auf Nachfrage, durften wir uns die Anlage dann auch anschauen und durchlaufen. Es hat uns aber überhaupt nicht überzeugt. Ich kann gar nicht genau erklären, wie wir es fanden - trostlos wäre wohl die beste Beschreibung. Die gesamte Anlage hatte in keiner Ecke für uns die Atmosphäre zum Wohlfühlen. Umgebung: 2 *

Beliebte Aktivitäten

• Strand