ANA InterContinental Tokyo

Beim ANA Intercontinental handelt es sich um ein in die Jahre gekommenes Stadthotel in für Touristen abseitiger Lage in einem vor allem an Feiertagen toten Büroviertel mit überholter Innen- und Außenarchitektur. U-Bahn Station nur durch einen elendig langen hässlichen Tunnel zu erreichen. Dem eigenen Anspruch als fünf Sterne Haus wird es leider nur bei den Preisen gerecht. Zum Frühstück gibt's ein "All you can eat" Buffet auf niedrigstem Qualitätsniveau. Schön ist der der Ausblick auf den Tokyo Tower (wenn man denn ein Zimmer in der richtigen Lage hat).

Wir hatten ein renoviertes Zimmer auf einer der höheren Etagen (28. Stock). Die neu renovierten Zimmer erreichen einen guten Standard, ohne etwas Besonderes zu sein, sehr großer Flachbild TV. Wir hatten Ausblick auf den Tokyo Tower erbeten und auch bekommen, der war sehr schön. Allerdings beschlagen die Fenster leicht, dagegen muss man auch im Winter die Klimaanlage anstellen, aus der es allerdings tropft. Gut sind auch die neuen für japanischen Verhältnisse geräumigen Badezimmer mit landestypischer Sitzwanne. Für Westler bietet die Handbrause vor der Wanne auch eine Regendusche, dazu natürlich die obligatorische japanische High Tech Toilette.

Leider muss man hier das Frühstück buchen, weil es in der Umgebung keine Alternativen gibt. Es gibt zwar eine große Auswahl an japanischen und westlichen Speisen, diese waren jedoch auch zu wechselnden Zeiten stets unzureichend gewärmt und schmeckten daher durchweg abgestanden und pappig. Das Buffet genügt m.E. nur niedrigsten Ansprüchen, da habe ich in Tokio in preisgünstigeren Mittelklassehotels mit weniger Auswahl schon deutlich besser gegessen. Selbst das Egg Benedict von der live cooking station war nur lauwarm, da die Zutaten vom Buffet genommen und nur mit einem Flammbierbrenner "überbacken" wurden. Am ehesten war hier noch der Salat zu empfehlen. Gem. Website sollte es in der MIXX Bar im 36. OG an Silvester eine Countdown Party geben, für die man nur Tische, aber keine Stehplätze an der Bar vorab reservieren musste. Letztendlich wurden aber nur die (wenigen) Gäste mit Tischreservierung in die nahezu leere Bar gelassen, wir wurden in die 3. Etage verwiesen. Dort war die Hauptbar geschlossen und in der ungemütlichen und bis auf eine Person vollkommen leeren Bar über der Lobby gab es nur sündhaft teuren "free flow" Champus. Wir haben dann auf unserem Zimmer mit Champus aus der Minibar angestoßen ;-)

Stets freundlich bemüht, nichts zu bemängeln, so hat man uns unproblematisch bereits eine Stunde vor der Check-In Zeit einchecken lassen. Englisch ist hier Hauptsprache, auch weil die Mitarbeiter nach meinem Eindruck überwiegend aus dem Ausland kamen (was in Japan ungewöhnlich ist). Das Serviceverständnis erschien sich mir eher an amerikanischen, denn an japanischen Vorstellungen zu orientieren, wir waren vorher in Kyoto in einem familiären Ryokan, da fiel der Unterschied dann natürlich schon auf. Im internationalen Vergleich aber absolut i.O..

Geht kaum schlechter. Reines Büroviertel an einer Hochstraße, kaum Restaurants/Läden in der Nähe (bis auf Combinis, die man überall findet). Die U-Bahn Station ist nur durch einen elendig langen, einsamen Tunnel zu erreichen, der in jedem anderen Land der Welt ein Angstraum wäre, in Japan natürlich sauber und sicher (es stehen sogar Geldautomaten drin). Das Hotel ist so gebaut, dass man hier mit dem Auto oder Taxi vor- und wegfahren soll. Es hat nicht einmal Hinter- oder Seitenausgänge, wenn man die fußläufig zu erreichenden Sehenswürdigkeiten Tokyo Tower, Zojo-ji oder TeamLab Borderless erreichen will, muss man jedes Mal einmal um das Hotel herum. Die Lobby atmet den braun/beigen Muff des Baujahrs Mitte der 80er Jahre. Man versucht hier zwar mit Pianogeklimper und Wasserfall auf fünf Sterne zu machen, das ändert aber auch nichts am vollkommen überholten Design, das einen hier nicht länger als nötig verweilen lassen will.

Beliebte Aktivitäten

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