- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel war im Katalog richtig einladend, die nationalen 4 Sterne ließen auf Gutes hoffen, trotz des günstigen Preises, den wir uns allerdings nicht durch ein „mittelmäßiges“ Hotel sondern durch die Tatsache, dass die Kinder umsonst reisen erklärten. Die Bewertungen hier ließen auch nicht unbedingt Schlechtes vermuten, jedoch: wir wurden eines Besseren belehrt und sehr enttäuscht. Soviel vorweg: wir sind verfrüht abgereist!!! Und wir waren nicht die Einzigen. Vorweg sei außerdem erwähnt, dass wir über ähnliche Mängel und Beschwerden aus dem Hotel Ivan wissen. Wie schon gesagt ist das Hotel Jure als 4-Sterne-Hotel angepriesen worden. Es ist Teil der „Solaris“-Ferienanlage, es gibt weitere 4 Hotels, Appartements, eine Marina und einen Campingplatz. Schon der erste Eindruck war eher enttäuschend. Das Hotel sieht aus wie ein Würfel mit lammelenförmiger, Rollo-ähnlicher Fassade. Das Publikum dazu (scheinbar hauptsächlich aus ehemaligen Ostblockländern, viele ältere Herrschaften und auch viele Familien mit Kindern) ließen von Anfang an den Eindruck entstehen, dass man sich hier in einem Sanatorium für ehemalige Ostblock-Beamte befindet. Die Anlage selber wirkt alt und unmodern. Verschieden Teile (zb. entstand während unseres Urlaubs eine neue sehr schöne Strandbar vor dem Jure) wurden wohl kürzlich renoviert oder neu gebaut, aber der Großteil von „Solaris“ ist einfach noch aus einer anderen Zeit. Überall entsteht ein bisschen der Eindruck des „ich will aber kann nicht“: zb. gibt’s da und dort Rampen für Rollstuhl oder Kinderwagen, aber auf der anderen Seite wird eine Familie mit Kinderwagen im dritten Stock ohne Lift untergebracht!!! Kinderfreundlich ist das Hotel vielleicht einzig aus der Tatsache heraus, dass eh alles schon eher grindig ist und die Kinder daher auch nix mehr anstellen können. Wir haben zum Glück nur Halbpension gebucht. Naja, mehr dazu in den jeweiligen Unterrubriken. Viele Tipps können wir hier nicht geben, einzig, diese Hotel einfach auszulassen. Jeder Cent dafür wäre Verschwendung.
Im Prospekt stand ja schon, dass die Familienzimmer aus einem Raum bestünden, geräumiger als die Doppelzimmer hieß es dort außerdem. Leider war von Geräumigkeit keine Spur. Wir mussten das Zimmer im Gänsemarsch betreten und auch wieder verlassen. Im Badezimmer war kaum genug Platz, um Toiletteartikel unterbringen zu können. Insgesamt gab es eine Steckdose, die man verwenden konnte, und die war im „Vorraum“. Hier war auch der eher klein gehaltene Schrank. Wenn man davon ausgeht, dass hier Familien mit 2 Kindern möglicherweise für 2 Wochen bleiben, dann ist hier wirklich nicht genug Stauraum. Der Teppich war fleckig, die Wände waren kahl und weiß, liebevoll eingerichtet war hier gar nichts. Die Betten waren überraschend bequem, auch das ausgezogene Sofa für die Kinder war in Ordnung. Was ich immer sehr schätze sind normale, überzogene Bettdecken, die waren auch sehr angenehm. Außerdem wurde die Bettwäsche alle 3 Tage gewechselt, einer der wenigen Vorzüge, die mir im Hotel Jure aufgefallen sind. Im Badezimmer fehlte teilweise die Deckenverkleidung, weshalb Leitungen einfach frei standen. Außerdem hat es teilweise aus dem Abfluss gestunken. Ein Fön war vorhanden. Klimaanlage gab es ebenfalls, ebenso Minibar und Fernsehen, sogar mit deutschen Programmen (auch für Kinder). Am Balkon gab es einen Tisch mit 2 Sesseln, dort wurde aber während unserem gesamten Aufenthalt nicht gereinigt (klebriger Tisch, Bröseln am Boden). Leider gab es am Balkon auch keine Beleuchtung, wir mussten uns Kerzen besorgen, um Abends noch draußen etwas spielen und plaudern zu können. Direkt einen Meter vor unserem Erdgeschoß-Zimmer begann der Wald, es war also absolut finster in unserem Zimmer. Wer es doch hier versuchen möchte, sollte auf jeden Fall das Mehr-Geld für ein Zimmer mit Meerblick (oder etwas ähnlichem) investieren, sonst ist es nämlich sehr trist.
Ja, nun kommen wir zu einem der Hauptgründe, warum wir unseren Urlaub im Hotel Jure abgebrochen haben. Am ersten Tag – wir kamen zu Mittag hungrig an – meinte die Receptionistin noch, wenn wir gut essen wollten, würde sie uns das Dalmatinische Dorf empfehlen. Wir könnten aber auch im Hotel Mittag essen – zu diesem Zeitpunkt kannten wir die Bedeutung ihrer Worte noch nicht, aber schon bald sollten wir sie verstehen. Wir also – hungrig – ins Hotelrestaurant. Wir also – hungrig – erst mal schnell zufrieden zu stellen, wenn wenn man hungrig ist, schmeckt einem ja vieles besser. OK, zum ersten Mal wurden wir stutzig, als es zum Abendessen das selbe Essen gab wie schon zu Mittag, vielleicht um 2 Gerichte erweitert. Und das selbe gab es am nächsten Tag zum Abendessen und außerdem auch noch am Übernächsten: weichgekochte Pasta in 4 Variationen, diverse Fische in diversen Saucen oder labberigen Panierungen. Brokkoli und Karfiol, weichgekocht und nach Fisch schmeckend. Die ewig gleichen Salate – nie Tomaten! Immer gabs Würstelsalat – die übrige gebliebenen Würstel vom Frühstück sollten schließlich nicht umsonst gestorben sein. Bayrisches Biergulasch, Fleisch in Saft zerkocht, die Sauce war ungesalzen aber dafür durchgepfeffert. Kartoffelpürree, Reis, Nudelauflauf – JEDEN TAG NUDELAUFLAUF! Es gab kein einziges Mal Pommes für die Kinder oder gar Pizza. Suppen, wo das Rind vielleicht in den Topf geguckt hat, mehr aber auch nicht. Labbrige Hühner, lasch schmeckend und zum Teil kalt. Das Rührei beim Frühstück war süß, da konnte man noch soviel nachsalzen, das war einfach grausig. Der Kaffee – braune Plärre, nicht genießbar, Nescafe musste herhalten. Wir haben noch nie so schlecht gegessen, und ich bin ehrlich nicht heikel, was Essen angeht. Unser Sohn hat ab dem 3. Abend nur noch Butterbrote gegessen. Nein, halt, das stimmt so nicht denn: am 4. Tag hatte scheinbar der Chefkoch frei und es gab – was für ein Segen – echt auch gutes Essen. Wir hatten schon Hoffnung, dass – nach 3 Tagen mit dem selben gausigen essen – vielleicht 3 Tage mit leckeren Hühnerschnitzel folgen würden. Aber nein, weit gefehlt: am nächsten Tag gabs wieder Nudelauflauf, bayrisches Weingulasch (echt – zum Weinen!) und den traurigen Rest. Keine nationalen Gerichte und nix Kindgerechtes – ich brauch nicht jeden Tag Pommes für die Kinder, aber auch Spaghetti kann man nicht durchgehend essen! Einzig Obst gab es in guter Qualität und ausreichend. Dem Personal im Restaurant war der Spaß an der Arbeit ins Gesicht geschrieben, scheinbar wurden sie außerdem nach „erlegten“ leeren Tellern bezahlt, denn man konnte kaum schnell genug schauen, wurde einem der Teller auch schon weg genommen (nicht dass das aufgrund der Qualität der Speisen ein Fehler gewesen wäre....). Abgesehen von den kulinarischen Highlights im Jure gab´s noch die Möglichkeit, in einem „originalgetreu nachgebauten“ dalmatischen Dorf zu essen. Da war das Essen ganz ok, zumindest gab es landestypische Gerichte. Es gab noch eine Pizzaria, die Ketchup-Pizza haben wir nicht selber probiert, aber Freunde haben uns davon abgeraten. Eine kleine Snackbar am Strand bot guten Kaffee, die Snacks waren auch eher bescheiden in der Auswahl. In dem Riesenareal gab es bestimmt noch mehrere Möglichkeiten, dem „Hotelfraß“ zu entkommen, wir haben sie jedenfalls nicht alle ausfindig gemacht.
Auch bezüglich Kompetenz und Fremdsprachenkenntnisse hat uns das Hotel Jure neue Maßstäbe gezeigt. Begonnen hat es schon von daheim aus: Weil 2 Garnituren Badetücher viel Platz brauchen versuche ich schon von daheim aus herauszufinden, ob es die Möglichkeit gibt, sich Handtücher für den Pool/Strand auszuborgen. Ich habe also schon vorher angerufen und die Dame am Telefon erklärte mir, dass sie nicht Deutsch aber dafür Englisch kann. Dennoch war es mir nicht möglich, ihr mein Anliegen zu erklären und so wurde ich an einen kompetenten Herren – angeblich des Deutsches mächtig – weitergegeben, der mir sagte, ja, es gibt Handtücher für Strand und Pool. Direkt vor Ort wusste von diesem „Service“ leider niemand und wir mussten uns somit mühsam auf anderen Wegen Handtücher besorgen. Nächstes Beispiel: Gibt es Minidisco am 3. Abend (nachdem sie am 2. Abend zum ersten Mal scheinbar in dieser Saison stattgefunden hat)? Die wirklich sehr kompetent aussehende Dame an der Rezeption im Jure wollte diese Frage für uns klären und rief 4 Mal!!!! im Hotel Ivan (dort fand die Minidisco statt) an, bis sich dort endlich ein weiterer kompetenter Mitarbeiter auf den Weg zum scheinbar sehr kompetenten Minidisco-Beauftragten machte und dann schließlich unserer kompetenten Rezeptionistin die gute Nachricht überbrachte: ja, grünes Licht, Minidisco findet heute statt. Wir machen uns also extra auf den Weg ins Hotel Ivan um dort von der „äußerst kompetenten Miniclub-Betreuerin zu erfahren: heute keine Minidisco. Solche Beispiele von Komptetenz und gutem Service gab es noch mehrere. Es wäre zb. auch ein Zeichen guten Services gewesen, wenn man am Tag des Matches Österreich-Deutschland aufgrund der doch auch in nicht geringer Zahl vorhandenen Gäste aus diesen Ländern (und trotz allgegenwärtigem Patriotismus und Kroatien-Match zeitgleich) an einem der vielen „Euro-Points“ (in jeder Hotellobby hingen 2 TV-Geräte) vielleicht organisiert hätte, dass hier das Match Ö-D geschaut werden kann. Es hat uns im Übrigen niemand nach dem Grund unserer verfrühten Abreise befragt, im Gegenteil hat man uns sogar noch vorgeworfen, ein HALBES Flascherl Jägermeister bei der Minibar unterschlagen zu haben (was für eine Frechheit!)
Das Hotel liegt ganz gut wenige Kilometer außerhalb des „gar nicht malerischen Städtchens“ Sibenik. Kommt man durch den Tunnel von der Autobahn sieht man erst mal wunderschön das Meer und dann eine verrostete alte Fabrik und heruntergekommene Hochhäuser. Sibenik selber ist also touristisch auch nicht besonders attraktiv. Die Solaris-Anlage verfügt über ein sehr großes Stück Strand, hier gibt’s von betonierten Platteaus über grobe Steine, runde große Steine, runde kleine Steine, grober Kies, Klippen,....alles. Diese Tatsache sollte jedem Kroatien-Urlauber vorher bekannt sein. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es außerhalb des Solaris in Sibenik, zu Fuß nicht leicht zu erreichen, hier ist man fix auf ein Fahrzeug angewiesen. Die Nachbarhotels sind sehr ähnlich, zumindest das Niko und das Ivan könnte man als kleinen und großen Bruder vom Jure bezeichnen. Jakov und Andrija haben wir uns nicht angesehen. Man kann die jeweiligen Einrichtungen der einzelnen Hotels nutzen, das Ivan hat zb. ein Hallenbad dabei, da kann man – wenn man mal einen offenen Eingang findet – auch hinein. Das Hotel Jure hat einen neuen Salzwasser-Pool mit Kinderbecken, der schon bei unserer Ankunft grindig veralgt und von Tag zu Tag grüner wurde...genau das selbe Phänomen zeigte sich in den Pools des Nachbarhotels Ivan. Dort war am 3. Tag der Pool plötzlich leer, wurde scheinbar gereinigt und wieder frisch eingelassen. Aber schon am nächsten Tag vertrübte sich das Wasser schon wieder – womöglich ist die Tatsache unbekannt, dass auch ein Meerwasser-Pool gepflegt werden muss.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab beim Hotel Jure einen Pool, der vom ersten Tag weg immer grüner und grüner wurde. Die Seitenwände und der Boden waren voll Algen. Nach einigen Tagen fing das Wasser auch zu stinken an. Reinigung war scheinbar nicht vorgesehen, meine Beschwerde über den grünen dreckigen Pool wurde eher ins Lächerliche gezogen. Am Tag unserer verfrühten Abreise wurde anscheinend mit dem Ablassen des Pools begonnen. Beim Kinderpool waren am Rand Stücke vom Ablauf offen, was eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr für Kinder darstellt. Die Wasserrutsche am Strand war nicht in Betrieb. An der Pizzaria direkt vor dem Hotel Jure am Strand waren die schön aussehenden Pools leider nicht eingelassen. Die Tschu-Tschu-Bahn für die Kinder begann ihren Betrieb an unserem letzten Tag. Schade, wenn das alles mal läuft ist es vielleicht eh ganz ok, aber eigentlich haben wir Ende Juni schon mit normalem Betrieb gerechnet. Am Strand gibt’s weiters Trampoline und eine Hüpf-Rutsch-Sache für die Kinder, alles gegen Bares natürlich. Liegen und Sonnenschirme konnte man am Strand mieten. Der Spielplatz sieht nett aus, ist er auch einigermaßen, bis auf fehlende Seile da und dort (wo die Kinder plötzlich in einer beachtlichen Höhe plötzlich nur schwer weiter können) und eine nicht fixierte Leiter...also auch hier erhebliche Verletzungsgefahr. Ein Rundkurs für elektrische Autos, strombetriebene Schaukeltierchen und so weiter waren ebenfalls noch nicht in Betrieb. Die restlichen Sportanlagen haben wir nicht genutzt, vom Vorbeifahren her lässt sich aber auch hier ein eher altertümlicher Zustand vermuten. Sehr auffällig fand ich die Münzeinwurfsäulen bei den Süßwasser-Duschen am Strand...hier geht’s scheinbar mit dem Abzocken weiter (wahrscheinlich wenn dann alles läuft, bei unserem Aufenthalt waren die Duschen gar nicht in Betrieb). Im nebenan gelegenen Hotel Ivan gibt es eine Wellness-Abteilung, die ganz hübsch aussieht. Ebenfalls gibt es dort ein nett aussehendes Hallenbad, wir haben nur den Eingang nicht gefunden (an 3 Türen haben wir es versucht, leider waren alle versperrt). In der Hotellobby hat dann und wann ein langweiliger Musikus geplimpert, ansonsten hatten wir die EURO auf Kroatisch. In der Lobby gab es eine ganz nette Boutique, da konnte man Souvenirs, Spielsachen etc. kaufen. Überraschenderweise gab es in der Lobby einen PC, von dem aus man sogar kostenlos ins Internet konnte. Auch das Animationsteam hat wohl einen bleibenden – wenn auch nicht guten – Eindruck hinterlassen, denn: das Animationsteam hat sich wunderbar selber animiert, hat sich gegenseitig mit Gonglage-Darbietungen und „I´m a Barby-Girl“-Tanzeinlagen bei Laune gehalten. Die Kinderbetreuerinnen waren zwar nett aber nicht besonders bemüht. Die Minidisco war unorganisiert und mit Disco-Nummern ala Barby-Girl auch nicht unbedingt sehr kindgerecht gestaltet. Der Raum für die Kinderbetreuung wäre theoretisch ganz nett und bietet gute Möglichkeiten zum Spielen, allerdings war der Teppich stellenweise sehr naß (es dürfte irgendwo feucht reingekommen sein), es roch muffelig und er befindet sich im Keller und ist halt – trotz Neonbeleuchtung – nicht unbedingt sehr einladend. Süß war das Solaris-Maskottchen, das immer wieder aufgetaucht war, unser Sohn hat es geliebt. Leider nicht in Betrieb waren die Wasserrutschen am Strand, ebenso die Tschutschu-Bahn, die durch die Anlage fahren sollte. Der Spielplatz ist reparaturbedürftig und teilweise gefährlich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uschi |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 30 |