Althoff Seehotel Überfahrt

Ich habe sowohl beruflich als auch privat schon in vielen Hotel auf der ganzen Welt verbracht, so etwas habe ich aber noch nie erlebt. Wie man im Althoff Seehotel Überfahrt empfangen wird, kann man einfach nicht glauben, wenn man nicht persönlich dabei war. Eigentlich wollte ich mit meiner Familie zwei entspannte Tage über meinen Geburtstag verbringen, nach zwei Stunden in diesem 5-Sterne-Hotel bereiteten wir allerdings schon wieder unsere Abreise vor. Aber von Anfang an: Man fährt direkt vor das Hotel und bekommt von freundlichen Hotel-Mitarbeitern sofort das Gepäck und den Wagen abgenommen – soweit, so gut. Was ab dann folgt, ist eine einzige Farce. An der Rezeption (um 5 vor 15 Uhr) erfahren wir, dass unser Zimmer nicht fertig ist. Man empfiehlt uns, auf der Terrasse eine Kleinigkeit zu essen (unser 4-jährige Sohn quengelte schon vor Hunger). Dort angekommen sitzen wir 20 Minuten völlig unbeachtet und schauen 4 bis 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hotels dabei zu, wie sie abräumen und Sonnenschirme zuklappen (es wird ein Gewitter erwartet). Weder spricht man uns an, noch gibt man uns zu verstehen, dass wir uns eventuell nach drinnen setzen sollten. Wir werden einfach ignoriert! Drinnen teilen sich meine Frau und ich auf – sie versucht, mit der Guest Relations Dame zu sprechen, ich mit der Rezeption. Meine Frau hat keinen Erfolg, weil die Dame Gästen bei der Rückgabe eines Mietwagens helfen muss. Ich muss beim Warten an der Rezeption folgende Szene miterleben: Zwei (augenscheinlich) Geschäftsleute wollen ebenfalls einchecken (um 15:30; normalerweise sollen die Zimmer ab 15 bereit sein). Das Zimmer des einen Herren ist fertig, das des anderen nicht. Er ist sichtlich genervt und bekommt von der Rezeptions-Mitarbeiterin eine Getränke-Einladung an der Bar angeboten. Als ich an der Reihe bin und nach unserem Zimmer frage, bekomme ich gesagt, dass es immer noch nicht bezugsfertig ist – um 15:35! Eine entsprechende Kompensation bekomme ich nicht angeboten! Stattdessen fragt man mich, ob ich im Inneren des Hotels warten möchte. Rezeptionist: „Wollen Sie eventuell hier an der Bar sitzen?“. „Ja, gerne.“ „Oh, hier findet gerade ein Bewerbungsgespräch statt, setzen Sie sich doch lieber da vorne hin.“ Wo bin ich denn hier gelandet, denke ich mir mittlerweile. Am designierten Platz treffe ich meine Frau, meinen Sohn und die Guest Relation Dame. Die entschuldigt sich vielmals, bietet uns aber ebenfalls rein gar nichts als Kompensation an! Was dann folgt, ist einfach nur lächerlich: Ewiges Warten. Dreckige Weingläser. Irgendwann Zimmerkarten mit falsch geschriebenem Namen. Junges, eher unerfahrenes Personal. Ständig leere Gläser. Andere Gäste, die ewig auf ihre Bestellung warten etc. Immerhin bekommen wir um 15:45 (also eine dreiviertel Stunde zu spät!) unsere Zimmerkarten und bitten darum, man möge unser Gepäck aufs Zimmer schicken. Nach 15 Minuten steht es immer noch in der Lobby und wir gehen genervt nach oben. Das Zimmer ist groß und schön. Allerdings ohne unser Gepäck und ohne das für unseren Sohn gebuchte Beistellbett. Dafür mit Willkommens-Karte für eine komplett andere Familie! Meine Frau verlangt daraufhin an der Rezeption nach dem Hotelmanager. Der hört sich zwar unsere Sorgen an, zeigt aber keinerlei Entgegenkommen (Essenseinladung o. Ä.). Stattdessen bedankt er sich, dass wir ihm das Fehlverhalten seines Personals so detailliert aufzeigen. Eine Einladung selbst zu einem kleinen Getränk bekommen wir auch von ihm nicht! Irgendwann trudelt unser Gepäck, das Beistellbett und die Willkommens-Karte mit unserem richtigen Namen ein. Außerdem folgen zwei Anrufe der Rezeption, ob wir jetzt zufrieden sein und dass der Hotelmanager „daran arbeitet“, uns eine kleine Kompensation zukommen zu lassen. Erst auf Nachfrage erfahren wir beim zweiten Telefonat, dass wir zu dem kleinen Mittagssnack eingeladen wurden. Und am nächsten Morgen sagt man uns, dass im Restaurant eine Flasche Champagner auf uns gewartet hätte (wir hatten den Abend in einem auswärtigen Restaurant verbracht, hätten uns aber natürlich auf die Geste eingelassen, wenn wir denn davon gewusst hätten). Insgesamt sind wir von diesem Haus extrem enttäuscht, bleiben deshalb nur eine Nacht (von zwei geplanten) und reisen am nächsten Tag wieder ab (und verbringen meinen Geburtstag an einem anderen Ort). Das Hotel ist baulich, von der Ausstattung und Lage her wirklich hervorragend. Was hier nicht stimmt sind unserer Meinung nach die Dinge, die ein gutes 5-Sterne-Hotel ausmachen. Man sollte nämlich nie das Gefühl haben, dass an der falschen Stelle gespart wird. Und das wird in diesem Haus offensichtlich anders gesehen. Dafür spricht das junge, teilweise zu unerfahrene Personal, Spinnweben an den Lampen im Frühstücksraum, kaputte Porzellan-Kaffeekannen, Löcher in der Tischdecke, dreckiges Geschirr, fehlende Käsemesser am Buffet und so weiter. Ich kann nur jedem empfehlen, einen weiten Bogen um dieses schlecht geführte und mit eher überfordertem Personal ausgestattete Hotel zu machen. Wir werden sicherlich nie wieder ins Althoff Seehotel Überfahrt kommen.

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