Alpenhof Murnau

Für einen Wochenendaufenthalt hatten wir einmal mehr den renommierten Murnauer "Alpenhof" ausgewählt. Ich kenne das Hotel, welches in den 60er-Jahren als "Motel Murnau" eröffnete, seit beinahe 40 Jahren und kehre - nun, da es sich als ein hochklassiges Haus für Urlauber, Geschäftsleute und Seminaristen etabliert hat - immer wieder gerne dorthin zurück. Das seit 2010 Jahr unter neuem, augenscheinlich sehr kompetenten Management stehende Haus besticht durch atmosphärische Wärme, alpenländische Eleganz, eine gediegene, manchmal vielleicht als etwas antiquarisch empfundene Einrichtung , hervorragende Restaurants sowie einen in eigentlich allen Hotelbereichen antreffbaren vorzüglichen und freundlichen Service. Unser Lieblingsplatz ist seit langem die wundervolle Lounge mit der Piano-Bar und herrlich plüschigen Sesseln, hoffentlich bleibt der Wohlfühl-Charakter der Eingangshalle auch nach den bevorstehenden Renovierungen erhalten. Seit Anfang 2011 unterhält das Hotel mit der Moosberg-Alm auch eine Dependance, das frühere, gleich nebenan liegende "Gästehaus Steigenberger", mit dem neue Kundenschichten, die vielleicht nicht die doch recht hohen Übernachtungspreise im Haupthaus aufbringen wollen, gewonnen werden sollen. Leider wohnten während unseres Aufenthaltes dort einige Gäste, die aufgrund ihrer Kleidung und Auftretens nun wirklich nicht in das doch recht hochwertige Ambiente des "Alpenhof" passten, und so ist zu hoffen, daß der Hotelleitung die Balance gelingt, das Haus auch bezüglich seiner Klientel auf dem gewohnt hohen Niveau zu halten. Dennoch galt für uns, daß im Voralpenland kaum ein gemütlicheres Hotel zu finden ist, dazu machen einige recht preisattraktive Arrangements den "Alpenhof" zu einer zwar nicht billigen, aber letztendlich doch preiswürdigen Destination. Für weitere Einzelheiten zum "Alpenhof" und UMgebung können Sie auch gerne meine Bewertungen von Februar 2009 und Dezember 2009 einsehen.

Wir hatten das Arrangement "Winterzauber" gebucht und fanden Unterkunft in einem sehr komfortablen , etwa 35 qm großen Zimmer in einem der beiden Seitenflügel Ein großzügiger Aufzug führt auf die drei Etagen, die Flure mit den etwa achtzig Zimmern und Suiten sind mit roten Teppichen und manchmal etwas gewöhnungsbedürftigen, den Zeitgeist nicht mehr ganz treffenden Wandbildern ausgestattet. Unser Zimmer war durchgängig mit einem edel aussehenden roten Teppich ausgelegt und besaß dunkelbraunes, älteres, jedoch sehr gepflegtes Mobiliar. Dieses bestand aus einem großen , sehr bequemen Doppelbett, eines alternativ in den Farben blau oder gelb leuchtenden Sofas - welches nachts vom Zimmerservice zu einem durchaus akzeptablen Zustellbett verwandelt wird -, einem Sessel mit Tischchen, auf dem uns als Begrüßungspräsent eine Flasche Rotwein, Pralinen, Nüsse und Minerwalwasser erwarteten, Schreibtisch mit Telefon, Internetanschluß und Schreibmappe, sehr großem Flachbild-TV mit unzähligen Programmen, ausreichend großen Kleiderschränken mit integriertem, kinderleicht zu bedienendem Safe sowie einem größeren Balkon mit eher einfachem Plastikmobiliar. Wichtig: Der Schalter für die Heizung befindet sich hinter dem Fernsehgerät (!!). Das Bad war nicht ganz so geräumig, jedoch ausreichend ausgestattet mit Wanne und abnehmbaren Duschkopf, kleinerem Waschtisch mit Spiegel und Schminkspiegel , sehr effizientem Fön, diversen Hand-und Badetüchern sowie zahlreichen Pflegeprodukten. Eine Tasche mit Bade-und Handtuch für die Benutzung des "Yavanna"-Spas steht ebenfalls für jeden Zimmerbewohner bereit. Fazit: Eine wirklich angenehme Bleibe, gerne kommen wir wieder.

Auch in gastronomischer Hinsicht lassen wir uns hier seit Jahren verwöhnen, die Küche im "Hoffmann´s"- Restaurant verdient unserer Meinung nach Höchstnoten. Die Speisekarte fiel zwar nicht allzu groß aus, aber alle Speisen werden frisch zubereitet und "auf den Punkt gebracht" serviert. Ob Wild, Fisch, Fleisch oder Vegetarisches, ob Suppen oder Desserts, alle Gerichte kommen oft geradezu künstlerisch dekoriert und haben das "Zeug", durchaus lukullische Genüsse zu bereiten. Gleichwohl lieben wir auch das umfangreiche Frühstücksbuffet , im lichtdurchfluteten Wintergarten mit Blick auf den Garten und die Garmischer Berge den Tag zu beginnen, zeigt einmal mehr, wie schön das Leben sein kann. An Frühstücksspeisen wird ein hochwertiges und großzügig sortiertes Angebot vorgehalten, wenn Sie wollen, können Sie zu Ihrer Weißwurst mit Breze auch ein Glas Sekt trinken. Die netten Servicedamen arbeiteten zügig und hatten ein gutes Auge für alles. Als kritikwürdig empfanden wir - im "Hoffmanns" Restaurant - lediglich so manchen Getränkepreis, für eine Flasche 0,75l "normales" Mineralwasser € 7,10 zu nehmen oder für ein Glas "Kir Royal" € 12,50, betrachten wir schon als hart an der Grenze des Erträglichen.

Wir erleben hier seit Jahren einen gleichbleibend freundlichen, zuvorkommenden und vorausschauenden Service, der sich vielleicht in den letzten ein, zwei Jahren noch um einen Tick verbessert hat. Vorbei scheinen (hoffentlich) die Zeiten, daß man als Gast, wenn man - so wie ich - in den letzten Jahren zweimal seinen Geburtstag dort begangen hatte, nicht einmal mit einer Glückwunschkarte bedacht wurde!!! Besonders loben möchten wir die fleißigen Damen und Herren an der Rezeption und in den Restaurants, mit anderen Mitarbeitern hatten wir dieses Mal eher wenig Kontakt. Einen kleinen Ausrutscher leistete sich allerdings eine Zimmerdame, die den abendlichen Turndownservice doch recht unzulänglich erledigte, dabei ihr Geschirrspültuch auf meinem Bett liegen ließ und auch unseren Tisch einschließlich der benutzten Gläser zu reinigen vergaß. Kommt vor, wo Menschen arbeiten, der allgemein positive Gesamteindruck soll dadurch jedoch nicht geschmälert sein. An Serviceleistungen selbst wird alles für ein Luxushotel Adäquate angeboten, das geht von Blumenlieferungen bis zum Mietwagen, vom Doctor on call bis hin zu Ausflugsfahrten und - nicht zu vergessen - der Organisation und Durchführung von Tagungen, Seminaren und Feiern verschiedenster Art.

Der "Alpenhof" liegt etwa 15 Gehminuten von der Stadtmitte Murnaus entfernt und gleichzeitig am Rande des einzigartigen Naturschutzgebietes "Murnauer Moos". Bei schönem Wetter ist von den meisten Hotelbalkonen aus ein großartiger Blick auf die Berge des Wetterstein-Massivs (Alpspitze, Zugspitze ...) garantiert. München und sein Flughafen sind nach etwas über einer Fahrtstunde erreicht. (Transferleistung u.a. durch das Hotel möglich) . In ca. 1km Distanz erreicht man die urige Traditionswirtschaft "Ähndl" mit bodenständiger Küche und einem im Sommer bewirtschafteten Biergarten sowie das nette kleine "Ramsachkircherl". Geschäfte aller Art finden Sie in der Fußgängerzone der Stadt Murnau, besonders empfehlen möchte ich aber hier auch das Schloßmuseum mit einer Gemäldesammlung der Künstler des "Blauen Reiter" (Gabriele Münter, Wassily Kandinski, Franz Marc ... ). Kunstgegenstände finden Sie seit einiger Zeit übrigens auch in Lobby und Garten des Hotels, exemplarisch möchte ich die durchaus sensationelle Anschaffung einer Großplastik des berühmten kolumbianischen Bildhauers Fernando Botero nennen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Herz, was willst Du mehr ...? Im Untergeschoß des Hauses treffen Sie auf das attraktive und pingelig saubere "Yavanna"- Spa, einen Wellness-Tempel mit Dampfbädern, Sauna, Massageräumen und natürlich unterschiedlichsten Anwendungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Ein paar Stufen höher der bei Sonnenschein lichtübersäte Pool, ein herrlicher Platz zum Schwimmen oder sich Ausruhen auf bequemen Liegen. Von hier aus gelangen Sie zur Sauna im Blockhaus-Stil sowie einem sehr gemütlichen "Ruhehäuschen" mit verschiedenen Tees und Wasser zur Selbstbedienung. Kleinigkeiten zum Essen können Sie per Anruf bei der Rezeption/Küche ordern. Nicht zu vergessen im Sommer der nicht allzu große, aber sehr schön in den Garten integrierte und bei kühleren Temperaturen beheizte Pool, auch die Liegewiese mit ihren herrlichen Panoramablicken auf die umliegenden Berge ist für uns der reinste Wohlfühl-Platz. Fahrräder können, soviel ich weiß, ebenfalls ausgeliehen werden, nicht der schlechteste Weg, um die schöne Umgebung des "Blauen Landes" zu erkunden oder sich ins nahe Murnauer Moos zu wagen.