Das Sunrise kommt in vielen Bereichen recht sympatisch rüber. Die Urlauberzahl ist überschaubar, es liegt fantastisch, die Leistungen sind ok, aber es wird leider viel verschenkt. Man könnte aus der Anlage mit ein wenig Aufwand sicher ein echtes 4-Sterne-Haus machen, das Potenzial ist alleine schon wegen der traumhaften "Privatbucht" allemal da. Aber es wird an allen Ecken und Enden einfach zu nachlässig agiert, schlampig verarbeitet, nichts erneuert, nicht richtig geputzt - schade! Trotzdem hat es und unseren Kindern insgesamt sehr gut gefallen. Wer für zwei Wochen pures UV-Grillen am Hotel-Pool Geld für Flugtickets ausgibt, ist schließlich selbst dran schuld und hat nichts von dieser traumhaften Insel gesehen! Wir hatten deshalb eine Woche ein Auto und die Ausflüge so geplant, dass wir von der all-inclusive-Leistung das Mittagessen mitnutzten konnten. Die Mehrheit der Gäste ist deutschsprachig (D, A, CH), dazu gesellen sich vereinzelt Engländer (die nach dem ersten Tag krebsroten :-)) sowie einige Tschechen und Italiener. Das Preis/Leistungsverhältnis ist schwierig zu beurteilen, insgesamt aber ok. Eine bessere Lage gibt es nicht für gleiches oder weniger Geld. Die Ausstattung und Instandhaltung der Einrichtungen lässt hingegen zu wünschen übrig. Aber trotz aller Mängel im Detail: die schönen Seiten überwiegen und vermittelten uns einen positiven Gesamteindruck. Wenn wir die Wahl hätten, würden wir jedoch auf keine Fall mehr im Hochsommer hierher, sondern im Frühling bei angenehmen 25 Grad und blühenden Wiesen!
Wir hatten ein großes Appartement Typ C, das zwar geräumig und zwei Balkonen versehen , dafür aber renovierungsbedürftig war. Die KLimaanlage ist, ebenso wie das Mobiliar, fast schon antik, überall grüßen Schränke und provisorische Verkleidungen mit Sperrholz-Charme. Unserer Fernseher empfing nur an einem Tag einige Sender störungsfrei, war in unserem Fall aber zweitrangig. Insgesamt liegt hier vieles im Argen, allerdings habe ich gehört, dass die Zimmer auf unterschiedlichem Stand sind. Vielleicht beginnt man ja gerade irgendwo mit der Sanierung...
Wir waren positiv überrascht von den offensichtlichen Bemühungen der Küche, gut zu kochen. Wer hier ein zwanzig-Meter-Buffet mit -zig verschiedenen Spezialitäten erwartet, muss sich ein anderes, wesentlich größeres Hotel in Spanien suchen. Aber das musste gar nicht sein: es gab immer wieder neben europäischen Standardgerichten auch typisch griechische Leckerlis, die mal ganz anders schmeckten als zuhause. Da haben wir gerne auch über äußere Mängel wie das Kantinen-Ambiente in dem Buffetraum mit seiner Affenhitze hinweggesehen. Eher schlecht: die Erfrischungsgetränke aus dem Automaten sind mehr als gewöhnungsbedürftig, dafür ist der Kaffee sensationell. Tipp: Drei Bällchen Vanilleeis ins Glas, darüber einen Café au lait - super!
Sehr freundlich sind die Angestellten (fast) alle, von der Putzfrau über den Hausmeister bis zum Tischabräumer. Aber in puncto Kompetenz liegen Welten zwischen den einzelnen. Das Personal, das dafür sorgen soll, dass die Essenstische abgeräumt und für den nächsten Gast sauber gemacht werden, ist zum Teil (meist die griechischen Beschäftigten) sehr tüchtig, effektiv und findet dabei noch Zeit für ein freundliches Wort. Aber leider gibt es auch jede Menge Hilfskräfte, die wegen ihrer Internationalität sich untereinander kaum verständigen können, klebrige, verschmutzte Tische beharrlich übersehen, dafür den offensichtlich noch nicht fertig gegessenen Teller mit einem "finis?" (soll englisch finished heißen) wegziehen. Das mag krass klingen, ist es auch; im Service würde ich mir nicht erlauben, unmotivierte Laien einzusetzen... Die Zimmer werden einigermaßen gut geputzt, für einen Badeurlaub ist es in Ordnung. Bei Mängeln (unsere Klimaanlage ging nicht, kein Wasser, kein Telefon...) hilft, an der Rezeption die überaus nette deutsche (vermute ich mal) Dame zu kontaktieren, die blonde griechische Kollegin sieht leider rot, wenn man zum zweiten Mal erscheint...
Nach dieser Lage direkt an der eigenen Buch mit feinstem Sand, flachem, warmem Wasser ohne Brandung und türkisfarbenen Fischen in Kniehöhe sehnt sich so manches Luxus-Resort. Das ist einfach klasse! Auch die Ruhe durch die Lage außerhalb des Ortes ist für mich eine hohe Bewertung wert, auch wenn vielleicht für manchen gerade die Entfernung zur nächsten Disco ein Manko darstellt. Der Transfer vom Flugplatz gestaltete sich zwar mit jeweils rund zwei Stunden quälend lange und irrsinnig heiß im Bus ohne Klimaanlage bei fast 40 Grad im Schatten, aber das lasse ich jetzt mal bewusst aus der Bewertung raus. Pefki liegt für Ausflüge strategisch sehr günstig - man kommt in relativ kurzer Zeit an alle Punkte der Insel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation hält sich zum Glück so weit zurück, dass der, der etwas erleben möchte, seinen Spaß hat, aber gleichzeitig der Ruhe Suchende auch zufrieden ist. Es gibt einen Mini-Geschäftchen beim Hotel-Eingang, größere Einkäufe (die eigentlich bei all inclusive nicht nötig sind) muss man im Ort erledigen. Für Kinder wird ein eigenes Unterhaltungsprogramm geboten, das wir aber nicht beurteilen können. Der Strand ist sehr sauber, das Wasser klar und die Liegen mit Schirm kosten 4€/Tag. Es findet sich aber auch jede Menge Platz für alle, die sich gerne in den Sand legen. An Platz bzw. Liegen mangelt es hingegen am Pool kräftig. Noch bevor am Morgen die Sonne aufs Hotel fällt, ist das Reservierungs-Lustspiel in vollem Gange. Man wird zwar zu Beginn des Aufenthaltes ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies verboten ist, aber viel zu viele outen sich wie in jedem Ferienhotel schamlos als absolute Ignoranten und Egoisten. Solche Zeitgenossen sind einfach nur ein Ärgernis, für die das Hotel jedoch nichts kann.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im Juli 2009 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Martin |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 7 |


