- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Eigentlich wollte ich mich über die sch… Lage auslassen, schon im Urlaub habe ich gemerkt, dass es viel mehr zu berichten und andere Kommentare zu ergänzen gibt, also sich über die Lage, weit, weit weg vom Geschehen zu echauffieren. Vorab: Üblicherweise sind wir nicht die Urlauber, die einen Pauschalurlaub in einem AI Hotel machen, sondern die, die individuell unterwegs sind und es vorziehen, den Abend in einer kleinen gemütlichen Taverne am Meer gegen Bezahlung ausklingen zu lassen Im Umfeld des Hotels gibt es zwar eine gewisse touristische Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten für den touristischen Bedarf, ein paar Tavernen, die auf das Tagesgeschäft der zum Strand fahrenden Touristen hoffen sowie zahlreiche Autovermieter, bei denen man dem Überangebot geschuldet, günstig und fair mieten kann, das war’s dann auch schon. Das AI Angebt vieler Hotels macht eine gesunde örtliche Infrastruktur leider zu Nichte. Kaum einer bezahlt für eine zweites Bier in der Taverne, wenn er es im Hotel doch umsonst haben kann … Ins lebhafte, durchaus sehenswerte Landstädten Malia oder ins touristische Zentrum sind es 3,5 bzw. 2,5 km, der Weg dorthin ist alles anders als einladend und führt der nachts weitgehend unbeleuchteten Straße entlang vorbei an Bauruinen, Einöde und Brachland. In Malia war zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes Corona bedingt quasi auch tote Hose. Die Urlauber aus Großbritannien, die hier sonst schwerpunktmäßig Urlaub machen, sind auf Grund der Reisewarnung ihres Landes nicht mehr angereist, obwohl die Corvid Rate in ihrem Heimatlang um ein Vielfaches über dem Kretas lag. Einzelne Skandinavier und wenig deutschsprachige Gäste waren vor Ort und fast verloren. Das allsun Hotel Carolina Mare hingegen war Mitte September gut (ausschließlich von deutschsprachigen Gästen jeglichen Alters) gebucht. Einige Gebäudekomplexe wurden nicht belegt, die Zimmer in wirklich schlechten Lagen (gibt’s zu Hauf) wohl eher weniger. Ich gehe von einer Auslastung von ca. 70 % aus, wobei dies den weitgehend gelungen umgesetzten Corona-Auflagen gut entgegenkam. Das Hotel besteht aus zahlreichen Gebäuden und Gebäudekomplexen, die teils ganz schön verschachtelt und auch eng aneinander gebaut sind. Die Buchung eines Zimmers mit Meerblick lohnt also in jedem Fall ! Die Zimmer unterschiedlicher Lage und Größe sind ansprechend und gut ausgestattet, eine individuell einstellbare Klimaanlage gehört ebenso wie ein Flach TV mit deutschsprachigen Sendern sowie ein Kleinkühlschrank zu Ausstattung. Die Zimmerreinigung sowie der Handtuchwechsel erfolgt auf Wunsch nach vorheriger Anmeldung. Herzstück der Anlage ist das große, helle Restaurant in dem morgens, mittags und abends ansprechende Buffets bereitstehen. Corona bedingt ist vieles vorportioniert, alles andere wird aufgeben … und das klappte vorzüglich. Der Chefkoch sowie seine Assistenz waren stets präsent und halfen tatkräftig mit; die Buffets waren bis zum Ende stets ansprechend und vollständig; das gut aufgestellte Personal agierte umsichtig, schnell und ist sooo freundlich. Geschmacklich war ich absolut überrascht, so gab es kaum etwas, was mir nicht schmeckte oder gefiel. So kamen (bis auf den Fisch) wirklich viele frische Produkte zum Einsatz. Ich hab mich jeden Abend auf’s Essen gefreut. Neben wechselnden internationalen Speisen wurden viele weitgehend authentisch zubereitete griechische Speisen angeboten, für meinen Geschmack vielleicht etwas zu viel Schwein und Huhn, hier merkt man einen gewissen Preisdruck. Fisch gab es übrigens sowohl mittags als auch abends, die Herkunft (zum Verbrach aufgetaut) merkt jeder, der halbwegs was von der Materie versteht, das tut der Qualität sicher keinen Abbruch. Aber eine aufgetaute Makrele schmeckt halt anderes als eine frische … -Anstehen im Restaurant ? Wenn Sie max. drei bis sechs Personen vor Ihnen stören: ja. Getränke zapft man sich übrigens auch nicht (mehr) selbst, sondern holt sich diese bei den beiden flinken Herrn vom Getränkeservice. Die Konsequenz keine klebrigen Pfützen und halbvolle Gläser an der Zapfstation, perfekte Sauberkeit. Ich würde mir wünschen, dass das System auch nach Corona Bestand haben wird. Im Speisesaal wird nur jeder zweite Tisch belegt, nach jedem Gast wird dieser gereinigt, desinfiziert und neu eingedeckt. Wir hatten nie das Gefühl, des irgendetwas unhygienisch oder schmuddelig war. Das aufmerksame Bedienungspersonal reagiert auf Blickkontakt und kannte nach kurzer Zeit die individuellen Vorlieben. Hätten sich alle Gäste immer an die Abstandregeln gehalten und begriffen, dass es auch mit Drängeln nicht schneller geht, wäre es sogar vorbildlich gewesen. Leider war es im Speisesaal sehr, sehr warm und stickig, ich habe pro Besuch ein T-Shirt durchgeschwitzt. Wirklich zu Leid konnte einem da Personal tun, das neben Maske und Einweghandschuhen noch mit langärmligen Jeanshemden bekleidet den Dienst verrichten müsste und oft klitsch nass gewitzt war. Die Verantwortlichen sollten gerade unter dem Aspekt, dass man mit Maske noch mehr schwitzt und wir hier nicht bei uns auf einer Skihütte im Schwarzwald sondern im warmen Süden sind, wenigstens T-Shirts zulassen. Auf die Klimatisierung der Allgemeinbereiche wegen Corvid völlig zu verzichten erscheint mir genauso unlogisch wie die Pflicht dauerhaft Einweghandschuhe tragen zu müssen. Wer, wie an der Bar, auch mit Handschuhen ggf. kontaminierte Gläser abräumt und mit denselben Handschuhen saubere Gläser wieder befüllt und ausgibt, kann Viren ggf. genauso übertragen und schadet zudem noch der eigenen Haut, die nach einem zehn stündigen Dienst völlig aufgeweicht sein dürfte. Kommen wir zu den Außenbereichen: Die Anlage ist stark verdichtet, mir fehlten größere Grünflächen und Gärten. An den Gebäuden gibt es mehrere zum Teil einzelnen Zimmergruppen vorbehaltenen Privatpools, im Allgemeinbereich zwei große Pools für Erwachsene und eines für Kinder. Die Personenzahl ist beschränkt, was aber nie ein Problem war und auch nicht kontrolliert wurde. Die Zahl die Liegestühle ist sehr, sehr knapp bemessen, leider waren die Liegestühle bereits ab 7 Uhr ‚belegt‘ (Tuch drauf), nicht viel besser sah es am Strand aus: Als wir in den ersten beiden Tagen gegen 9.15 Uhr (also nach dem für uns eigentlich viel zu frühen Frühstück) an den Strand kamen, waren alle Liegestühle bereits belegt. - Den Jungs von der Strandaufsicht war‘s - auch drauf angesprochen - völlig egal. Es gibt zwar bei der Anreise ein Infoblatt mit einem Hinweis darauf, dass Liegestühle nicht (länger als 45 Minuten) reserviert gehalten werden sollen – es interessiert nur niemanden, ärgert aber viele ! Der freundliche jüngere Herr an der Rezeption meinte, er notiere den Hinweis, bewirken könne er nichts, ich soll mich besser doch offiziell beschweren – ich poste den Zustand wie gewollt nun hier auf holidaycheck.de und hoffe auf Reaktion, vielleicht hilft es anderen. Mich hat diese Unsitte geärgert und ist neben der schlechten WLAN Verfügbarkeit und der bescheidene Lage tatsächlich eigentlich der einzige Grund die Anlage nicht zu empfehlen ! Notgedrungen haben wir uns in den Tagen an denen wir ganztags vor Ort waren in die Reihe der asozialen Egoisten eingereiht und haben uns, zwar nicht um sieben Uhr, aber eben vor dem Frühstück Liegen, die wir dann natürlich auch benutzten, blockiert. Die in guter Lage waren trotzdem schon lange besetzt. (‚Tuch mit Klammern drauf, hält zur Not die ganze Nacht‘, so wurde ich von ‚Kevin‘ – bekennendem Frühaufsteher und Bohnenliebhaber – mit den Worten ‚nach 8 Uhr hast Du voll verloren Alder‘ tags drauf auch entsprechend instruiert). Absolut blöd für den, der nach einem Ausflug zurück ins Hotel kommt und nach dem erfrischenden Sprung ins Wasser ein wenig sonnen will. Noch immer: alle Liegen besetzt, während sich deren Besitzer entweder zum Mittagschäfchen oder wie ‚Kevin‘, der das Haus außer zum Zigaretten holen eh nie verließ, zum frühzeitigen Betrinken an der Poolbar zurückgezogen haben. Damit wären wir auch am letzten Punkt meiner Schilderung: den Getränken. Es sind bis auf die Cola aus dem Hause Pepsi allesamt ‚No-Name Produkte‘, die im all Inklusive Angebot eingeschlossen sind und meist aus der Zapfpistole oder Hahn in die Gläser kommen. Das Bier vom Fass schmeckte, auch der Weiß- und Roséwein (aus dem Bag) war ganz gut trinkbar, der Ouzo kratzte im Abgang war aber ganz ordentlich und erfüllte seinen Zweck Corona Viren zu vertreiben ;-) aber auch das Apfelfruchtsaftgetränk und das Mineralwasser (Soda) konnte man gut trinken … die sonstigen Softdrinks, Säfte, die den Namen Saft wirklich nicht verdienten oder auch die sonstigen freien Alkoholika schmecken hingegen überhaupt nicht. Dennoch - es wurde ‚gesoffen‘ … bereits kurz nach 11 Uhr (morgens !!) haute einen der Alkoholdampf an der Poolbar fast um. Was ich nicht verstehe, dass sich drei sichtlich angeschlagenen Kampftrinker aus Dresden um kurz vor 24 Uhr noch 20 Bier holen konnten, diese trotz ‚Security Steward‘ am Pool konsumierten durften, um uns dann um und andere kurz nach 2 Uhr mit lauten Gesängen ‚… immer wieder Dynamo …‘ zu wecken und versuchten die ‚Dortmund Handtücher‘ von ‚Mani und Chantalle‘, die diese demonstrativ auf dem Balkon hingen, zu ergattern. Leider waren es in der Tat die Fußballprolls aus Ost und West und einige ältere Gäste, die sich am wenigsten an Anstands- und leider auch Abstandsregeln hielten. Auch wenn es nur eine Minderheit ist, die meint sich mit AI alle Freiheiten erkauft zu haben, einige einfach strukturierte Gäste genügen um anderen das Vergnügen zu trüben. Hier ist die Hotelleitung oder vielleicht ein Guest-Manager, der durchaus aus dem Animation Team zu rekrutieren wäre, gefragt. So griff auch Sportanimateurin und nicht der ‚Security Steward‘ an einem Abend mit Live-Musik mehrfach ein um die wirklich viel zu dicht Tanzenden auf Abstand zu bringen, und … es klappte, wenigsten einige Zeit lang. Fazit: Moderne Hotelanlage mit angenehmen Zimmers am schönen Strand (Badeschuhe sind dennoch empfehlenswert), 2 km östlich von Malia gelegen. Überaus freundliches, sehr aufmerksames, hochmotiviertes Personal (denen ich allen ein luftigeres Outfit wünsche und die uns wirklich täglich leidgetan haben). Gutes, für ein griechisches Hotel der Mittelklasse sogar sehr gutes, schön präsentiertes und vor alles schmackhaftes Essen. Die Corona bedingten Auflagen wurden sehr gut umgesetzt. Die W-LAN Verfügbarkeit ist grottenschlecht; das System des Liegestuhlreservierens gehört schlicht und einfach durch z.B. einen Guest-Manager, ggf. durch Abräumen der Handtücher, unterbunden. Wie wäre es mit Handtuchdepots an Pool und Strand, eine Art Parkuhren und natürlich einfach mehr Liegen. Platz dafür wäre mehr als genug vorhanden. Dem General F&B Manager von allsun den Tipp, die Säfte und Alkoholika sowie die daraus zu mixenden Longdrinks und Cocktails einmal selbstkritisch zu verkosten und sich vorzustellen er wäre in einem Hotel der 4 Sterne Kategorie hier im Schwarzwald, würde billigste übersüßten Plörre aus Saftkonzentrat, wenig sprudelnde Flirt- oder Freeway Getränke sowie Alkoholika und deren Mische aus dem Hause Billigheimer-Pennerglück von verschwitzen Obern mit Handschuhen und Daunenblousons, die wirklich ihre Bestes geben, vorgesetzt bekommen. Abhilfe (Blouson aus, Qualität her) wäre so einfach, würde wenig kosten und viele glücklicher machen … ;-). Ob ich wieder kommen werde ? – Keine Ahnung, es ist wie gesagt nicht unsere Art zu Urlaub zu machen; aber eigentlich hat es uns schon gut gefallen, deshalb abschließend auch: Daumen hoch – für alle die diese Art von Urlaub mögen – sicher empfehlenswert, wenn auch mit den genannten Einschränkungen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volker |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 149 |