- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
- BehindertenfreundlichkeitEher schlecht
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Das Hotel wurde ja bereits ausgiebig beschrieben. Die vielen überschwänglich positiven Bewertungen halten wir für arg übertrieben und möchten sie objektiv relativieren. Um einem 5-Sterne-Anspruch selbst bei einem Urlaubshotel gerecht zu werden, muss das Management noch einiges tun. Das Einchecken abends erfolgte freundlich und professionell. Wir hatten über Öger-Tours (nie wieder...) ein sogenanntes Öger-Komfort-Zimmer (obere Etage) gebucht. In einem Schreiben an das Hotel hatten wir vor unserem Urlaub um ein ruhiges Zimmer gebeten. Unser Zimmer lag im Gebäude 3 mit Blick nach Südosten, d.h. auf einen meist übel riechenden Bach (der am Strand ins Meer fließt) und eine Art Bauhof oder Materiallager (Dauereinrichtung), auf dem meist von früh bis spät (auch nach 20:00 Uhr) Steinplatten und Holz gesägt oder gebohrt wurden (Videoclips vorhanden). Ab und zu verbrannte man dort auch etwas, was zu unangenehmen Geruchsbelästigungen geführt hatte. Zu allem Übel wachte dort ein großer Hund, der auch nachts oft und lange laut bellte. Schlafen bei offenem Fenster war aber auch ohne dem Baulärm und dem Hundegebell nicht möglich wegen der Unmenge an großen Kröten in dem bereits erwähnten Bach, die jede Nacht einen Mordslärm machten. Andere Gäste besorgten sich Ohrenstöpsel, um schlafen zu können. 5-Sterne-Hotel?? Eine Beschwerde an der Rezeption nahm man interessiert und kompetent entgegen und versprach, dass sich jemand vom Management mit uns in Verbindung setzen werde. Darauf warten wir auch heute noch. Man bat uns einen Zimmerwechsel an, den wir aber aufgrund des damit verbundenen Aufwands ablehnten. Zimmer in Richtung Innenbereich der Anlage sind eher zu empfehlen, aber warum mutet man den vielen Zimmern zum Bach hin denselbigen und den Bauhof überhaupt zu? Unser Zimmer war ausreichend groß, geschmackvoll eingerichtet und dekoriert. Das Bad fällt für diese Kategorie Hotel leider etwas klein aus und verfügte nicht über eine separate Dusche. Statt eine Whirlpool-Wanne einzubauen, in der man zum Duschen auf einer leichten Schräge stehen muss, wäre eine normale Dusche praktischer gewesen. Ein Bidet haben wir auch vermisst. Die Zimmerreinigung erfolgte in sehr ordentlicher Qualität. Sauberkeit haben wir in der gesamten Hotelanlage als positiv empfunden. Die Gartenpflege bietet noch einiges Potenzial für Verbesserungen im Detail. Die ganze Anlage ist architektonisch optisch sehr ansprechend gestaltet. Jedoch sind die Balkone defakto nicht nutzbar, um sich dort mit zwei Personen gleichzeitig aufzuhalten. Sie sind schlichtweg zu klein. Aufgrund Ihrer offenen Bauweise ermöglichen sie jedoch einen ungehinderten Kontakt zu den Zimmernachbarn. Ob dieser Kontakt immer erwünscht ist, hängt wohl auch vom Zimmernachbarn selbst ab. Die Gästestruktur war eindeutig mit Schwerpunkt auf Osteuropa. Aufgrund von überschlägigen Zählungen (an wie vielen Tischen bzw. unter wie vielen Sonnenschirmen wurde welche Sprache gesprochen, z.B Russisch, Ukrainisch, Serbisch) kamen wir zum Schluss, dass ca 70% Osteuropäer, 20% Niederländer, 5% Deutsche und 5% andere Nationalitäten während unserer letzten Urlaubswoche im Hotel Urlaub machten. An machen Tagen wurden bis zu 4 Reisebürogruppen aus Osteuropa durchs Hotel geführt (u.a. TEZ Tour). An den Bars wurden wir den Eindruck nicht los, dass Gäste aus Osteuropa bevorzugt bedient wurden. Eine schlüssige Erklärung lieferte uns später ein Hotelangestellter, der uns mitteilte, dass alle Osteuropäer nur mit „Ultra-All-Inclusive“ buchen können, unsere Reise (Westeuropa...) aber „nur“ mit „All-Inclusive“ buchbar war. „Ultra-All-Inclusive“-Gäste hatten alle alkoholischen Getränke frei, was das Verhalten an den Bars erklärte. Da konnte schon mal das Gefühl von Diskriminierung aufkommen. Angeblich können aber auch Westeuropäer für 70,- ! Euro pro Tag Aufpreis auf „Ultra-All-Inclusive“ upgraden. Die oben beschriebene Gästestruktur trug dann auch dazu bei, dass man sich abends im Restaurantbereich oft deplatziert vorkam. Neben einigen Gästen, die sich an die Kleiderordnung (war im Eingangsbereich auf einem Piktogramm erkennbar) hielten, gab es regelmäßig zahlreiche Gäste, deren Erziehung anscheinend zu kurz gekommen sein musste. Nur so lassen sich wahrscheinlich z.B. ein ärmelloses schäbiges T-Shirt mit ungehindertem Blick auf die Achsel- und Brustbehaarung, Badeshorts und abgelatschte Flipflops am Buffet erklären. Ein leitender Angestellter, den wir vor dem Restaurant auf diese Missstände ansprachen, zuckte hilflos mit den Schultern und erklärte das Verhalten mancher Gäste mit deren Kultur (oder besser Un-Kultur...). Man könne da nichts machen. An einigen Abenden mussten wir lange nach einem freien Platz suchen, da der Restaurantbereich bei belegtem Hotel ganz offensichtlich zu klein ist. Negativ fiel uns auf, dass die Tische nie sauber neu eingedeckt wurden, nachdem Gäste das Restaurant verlassen hatten. Das Personal legte lediglich neues Besteck auf meist verschmutzte Tischdecken. Oft wurde auch vergessen, neue Servietten bereitzulegen. Manchmal wurde ein und derselbe Tisch auch von unterschiedlichen Kellnern an unterschiedliche Gäste zugewiesen, was zu interessanten Begegnungen und Diskussionen führte. Der Restaurantbereich entspricht leider gar nicht einem 5-Sterne-Hotel und hat keine angenehme Atmosphäre trotz der sehr ansprechenden Architektur und Einrichtung. Von anderen 5-Sterne-Hotels sind wir gewöhnt, am Eingang begrüßt zu werden und einen Tisch empfohlen zu bekommen. Die Sprachkenntnisse des Personal sind auch stark verbesserungsbedürftig, wenn man als Deutsch oder Englisch sprechender Gast verstanden werden möchte. Lobenswert erwähnen müssen wir die abendlichen Shows. Wir haben bisher noch nirgendwo außerhalb renommierter Theater oder Musicals eine solche Qualität erlebt. Alle Darbietungen waren äußerst professionell und sehr unterhaltsam. Ein Highlight des Hotels ist der Strandbereich mit seinen großzügigen Platzverhältnissen, den guten Liegen (einige waren allerdings auch gebrochen) und seiner Sauberkeit. Wenn nicht gerade die Strömung die grüngraue Brühe aus dem oben bereits erwähnten Bach vorbeitrieb, war das Wasser sehr klar und einladend. Strandtücher konnte man an der Mehtabe-Bar gegen Abgabe der Tower-Cards erhalten, wenn man nicht morgens zu früh dort erschien. Manchmal tauchte der Angestellte mit den frischen Tüchern erst gegen 09:20 Uhr auf. Die Poolanlage ist sehr schön angelegt und war immer gut von besucht und sehr beliebt bei Familien mit Kindern. Leider liegt der sogenannte Silence-Pool nur wenige Meter entfernt vom übrigen Pool, sodass von Ruhe keine Rede sein konnte. Für Animation am Pool war auch gesorgt. Mit viel Musik und lauten Ansagen (auf Russisch, Türkisch, Deutsch) wurden die Gäste unterhalten. Ruhe fanden wir eher am Strand, wenn die Musik von der Mehtabe-Bar gerade mal nicht lief oder auch nachmittags im sehr schön gestalteten Nazende-Café bei lecker Kuchen und Cappuccino. Die sehr freundlichen Bedienungen dort möchten wir lobend erwähnen. Gut gefallen hat uns der Aqua-Park mit seinen Rutschen. Ein sehr aufmerksamer und hilfsbereiter Hotelangestellter war uns sogar dabei behilflich, die großen Reifen zum Rutschen die Treppe hinaufzutragen. Der SPA-Bereich wurde von uns für eine Hamam-Behandlung genutzt und dies war eine gute Idee. Die beiden jungen Damen aus Bali (unser Urlaubsland-Favorit) machten einen prima Job, freuten sich sehr, ein paar Worte in Ihrer Landessprache wechseln zu können und waren sehr freundlich wie auch das übrige Personal im SPA-Bereich. Am Tag der Abreise zeigte sich erneut, dass 5 Sterne nicht gerechtfertigt sind. Eine Gepäckabholung entsprechend den Transferzeiten zum Flughafen war vom Hotel nicht organisiert worden. Da die Anlage sehr weitläufig ist, muss man mitunter mehrere hundert Meter Wegstrecke zum Rezeptionsgebäude zurücklegen. Ohne Gepäck sicher kein Problem und auch ist Laufen bekanntlich gesund. Da wir aber zwei Koffer und auch Handgepäck zu transportieren hatten, riefen wir die Rezeption an und baten um einen Koffertransport, der recht praktisch mit elektrischen Golf-Caddys durchgeführt wird. Nachdem wir 15 Minuten erfolglos warteten, trugen wir unser Gepäck selbst vom 3. Stock vor das Gebäude (Fahrstühle gibt es in den Gebäuden nicht). Nach einigen Minuten hielten wir einen vorbeikommenden beladenen Gepäcktransporter an und konnten wenigstens unsere beiden großen Koffer aufladen. Mit dem Handgepäck gingen wir zu Fuß die wenige hundert Meter zur Rezeption. Dort gaben wir nur noch die Keycards ab. Die Hotelrechnung hatten wir bereits am Vorabend beglichen. Wieder eine Enttäuschung: keine freundliche Verabschiedung, keine Fragen nach unserer Zufriedenheit und auch keine Wünsche für eine gute Heimreise. Ganz ehrlich: wir hatten dies auch nicht mehr wirklich erwartet. Aus zahlreichen Hotelaufenthalten in 3 bis 5 Sterne-Hotels jedes Jahr wissen wir, wie es besser geht. Nachdem wir das Hotel verlassen hatten, war klar, was wir vermissten: sich willkommen fühlen, angenehme Atmosphäre und Herzlichkeit. Die letzte Gelegenheit, einem Gast eine positive Erinnerung mit auf den Weg zu geben, wurde nicht genutzt. Wir würden das Hotel aus den erwähnten Gründen so nicht in unserem Bekanntenkreis weiterempfehlen wollen.
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungEher gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher gut
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheSchlecht
- FreizeitangebotGut
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Entfernung zum StrandSehr gut
- Qualität des StrandesGut
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Harald |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |