Die türkische Riviera zeichnet sich nicht durch üppige Vegetation in der Umgebung ihrer Hotelanlagen aus. Ganz im Gegensatz dazu wurde das Hotel Alara mit einer parkähnlichen Gartenanlage umgeben. Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden (insgesamt ca. 250 Betten) mit zwei bis vier Geschossen. Die niedrige Bebauung unterscheidet die Anlage von den protzigen Hotelklötzen der näheren Umgebung. Das Hotel entstand in der "Gründerzeit" des Tourismus an der türksichen Riveriera in den 80er Jahren. Das macht sich allerdings an einigen Details der technischen Ausstattung (Möblierung, Fenster und Türen) bemerkbar. Die tägliche Zimmerreinigung ist ausreichend, die Betten wurden in unserem Zimmer (67) in den zwei Wochen unseres Aufenthalts allerdings nur einmal frisch bezogen. Das Ausflugsangebot ist nicht so umfangreich wie in der westlichen Türkei (Ägäis). Die populärsten Ziele (z.B. Pamukkale) sollte man in Zweitages-Touren buchen - wenn überhaupt. Wir haben mit einem Ausflug zu den Küstenorten Side und Manavgat leider schlechte Erfahrungen gemacht. der Führer hatt nur mangelhafte Deutschkennntisse und kein besonders gutes Benehmen. Der angekündigte Besuch auf einem "Bauernmarkt" erwies sich als Besuch eines der berüchtigten Textil-Bazare ohne jedes ländliche oder gar landwirtschaftliche Flair. Dass ein solcher Markt in Manavgat tatsächlich existiert, haben wir erst bei der Rückfahrt von anderen, findigeren Teilnehmern erfahren. Der Reiseleiter hat uns keine entsprechenden Hinweise gegeben. Als Reisezeit können wir den September empfehlen: zwei Wochen wolkenloser Himmel.
Um objektiv zu bleiben, muss ich hier mal etwas kritisch werden. Die Zimmer sind ziemlich klein. Es fehlen Stühle, um nachts seine Siebensachen abzulegen. Die Vorhänge und Stores sind (wie in den meisten Hotels) schlecht befestigt. Beleuchtung geht so einigermaßen. Fernseher mit einigen deutschsprachigen Sendern (ZDF und ein paar Private) ist vorhanden. Über Geruchsbelästigung habe ich schon berichtet. Die war allerdings in unserem Zimmer fast unerträglich. Die Reinigung in Zimmer und Bad entspricht wohl den landestypischen Gepflogenheiten. Aber man kann ja zu Hause wieder in gewohnter Reinlichkeit leben. Nach unseren Erfahrungen sollte man darauf bestehen (ein Fax vor Antritt der Reise kann hilfreich sein) nicht im Block parallel zur Straße, sonder im westlichen Querriegel (Zimmer-Nummern im Hunderterbereich) zu wohnen.
Im Alara-Hotel wird "all inclusive" gewährt. Das erleichtert das tägliche Leben, weil man nie Geld bei sich haben muss. Die Mahlzeiten können in einem Saal oder auf zwei Terrassen in unterschiedlicher Höhe eingenommen werden. Uns hat es draußen besser gefallen. Das Personal ist aufmerksam, höflich und spricht recht ordentlich deutsch. Die Küche ist einfach und soll wohl landestypisch sein. Allerdings bieten türkische Lokale in Deutschland, die ich kenne, schmackhaftere Gerichte. Die Abwechslung am Büffet hält sich in Grenzen. Wer keine exotischen Luxusgetränke wünscht, kann mit der Auswahl beim Essen und an den Bars zufrieden sein. Erfreulicherweise hat während unseres Aufenthalts die kostenlose ("all inclusive") Abgabe auch alkoholischer Getränke nie zu Exzessen oder Ruhestörungen geführt.
Das Personal ist durchweg freundlich. Die Bedienung im Retaurant und an den Bars spricht ausreichend bis gut deutsch, die Frauen der Zimmerreinigung weniger oder gar nicht. Kleinere Beschwerden und Wünsche werden umgehend berücksichtigt. Zimmerwechsel ist in unserem Fall nicht möglich gewesen, weil angeblich ausgebucht. Wir hätten gern ein Zimmer gehabt, das nicht durch Kloakengestank und nächtliche Mückenattacken (Zimmer 67) beeinträchtigt wird. Die Nähe der Küstenstraße 400 hat sich akustisch hingegen nicht störend ausgewirkt. Ausgesprochen angenehm war für uns (beide über 70) das absolute Fehlen von Discolärm und Animierrummel. Junge Leute, die so etwas im Urlaub suchen, sollten das Hotel meiden.
Unterhalb der Hotelanlage befinden sich zwei durch eine dekorative Felsgruppe abgeteilte Badebuchten. Es gibt dort keinen Strand, aber im Wasser beginnt sofort sandiger Boden. Für Kinder ist deshalb der direkt nebenan gelegene ausgedehnte Sandstrand (wirklich feiner Sand) besser geeignet, der mit wenigen Schritten zu erreichen ist. Bemerkenswert ist die Ausstattung mit hygienischen Anlagen: Mehrere WC's, Duschen, Umkleideräume (nicht nur "Kabinen"). Die Säuberung dieser Einrichtungen erfolgt mehrmals täglich, genauso wie Strand, Steinboden und ins Wasser führende Treppen gepflegt werden (dafür ist Mehmet zuständig, dem hohes Lob gebührt). Das Hotel Alara (nicht zu verwechseln mit Alara West oder Alara Star) ist das einzige weit und breit mit landschaftlich ansprechender Umgebung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Glücklicherweise keinerlei Sport- und Freizeitangebote! Ein großer und sauberer Pool ist vorhanden für Leute, die (unverständlicherweise) kein glasklares und chlorfreies Meerwasser zu schätzen wissen. Liegen waren während unseres Aufenthaltes genügend vorhanden, sie stehen genau wie die Auflagen kostenfrei zur Verfügung. Legt man auf bestimmte Plätze (Schatten oder Sonne) wert, sollte man morgens mit den (vom Hotel kostenlos zur Verfügung gestellten Badetüchern) zu Mehmet gehen und Plätze reservieren lassen. Animation und sonstige Belästigungen gibt es - wie bereits gesagt - Gott sei Dank nicht. Darum gebe ich sechs Sonnen!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Peter |
| Alter: | 71+ |
| Bewertungen: | 3 |


