Akassia Swiss Resort

Gleich vorweg: das Hotel mit nur einer Sonne zu bewerten, dient nur dazu, die Statistik ein kleines bisschen in Richtung Realität zu schubsen. 2 hätte es sich schon verdient. Und... das Hotel ist ideal für ältere Kinder, die sich gerne von Junkfood fraglicher Qualität ernähren und sich auch gerne den ganzen Tag mit der Hitparade ohropaxresistent zudröhnen lassen. Aber auch für Erwachsene, die den Sprung zur Adoleszenz nicht ganz gepackt haben, ist es sicher eine Reise wert.

Waren den landesüblichen Gegebenheiten entsprechend eigentlich ganz ok. Ein großes Minus muss aber bezüglich der Reinigung erfolgen. Die Zimmerboys pflegten nämlich die Betten löblich zu beschönen und den Müll zu leeren, der Staub am Boden blieb jedoch unangetastet. Dafür fand sich nach jeder "Säuberung" gut und gerne eine 2-stellige Zahl Fliegen in den Räumlichkeiten ein, welche es vor dem Schlafen zu erschlagen galt. Weiters befindet sich inmitten der kuppelförmigen Zimmerdecke (also zumindest in den Familienzimmern) eine Art Lichtfenster, welche einem ab 5 Uhr morgens die liebe Sonne ins Gesicht lachen ließ, was dem Schlafe nicht allzu zuträglich war. (Schlafmaske mitnehmen!) Da gelegentliche "Partys" mit Techno im Bereich rund um die Familienzimmer stattfanden, sei auch eine gewisse Lärm/Vibrationsentwicklung auch bei geschlossenen Fenstern nicht ganz unerwähnt. Zumindest bzgl. Kleinkindern und Herzkranken sollte das berücksichtigt werden, besonders da es schon mal recht spät werden konnte.

Also hier lag jetzt wirklich der Hund begraben. Vielleicht war er auch im Essen. Wäre geschmacklich sicher nicht zu unterscheiden gewesen. Das Frühstück war für Landesverhältnisse noch ganz in Ordnung. Ob Mittags- oder Abendbuffet, die Gerichte waren kaum voneinander zu unterscheiden. Lediglich der Grad der Verkohlung oder Austrocknung machte noch einen gewissen Geschmacksreiz aus. Dem Publikum schien es aber trotzdem zu schmecken, zumindest beim Italian Food Corner und bei der Pizza gab es immer lange Schlangen. Jeden, also wirklich jeden Nachmittag wurden Burger und Pommes (mäßiger Qualität) bei Pool, Wasserrutschenpark und Strand ausgegeben, was unsere Kinder sehr goutierten. Nachdem es abends dann dasselbe gab, staunten wir nicht schlecht über das rege Interesse der Resortinsassen an jenem kulinarischen Highlight am Harz IV Buffet. Schlimm waren auch die angebotenen Fruchtsäfte an den Getränkeautomaten. Selbige waren auch Basis für die Cocktails am Abend, weshalb das rasch kein Thema mehr war. Dass sich jeder mit Spuren von Salatkonsum (also nicht die Kinder) eine kräftige Magen-Darmgrippe einfing, würde ich mal als ganz normal beurteilen und auch nicht negativ werten.

Völlig klar Ägypten ist ein "Bakschisch"-Land. Nur das das regelmäßige Anfüttern mit Euros hier trotzdem zu keinerlei Erfolg führte, war uns neu. Die Kellner waren stets genervt und schienen überfordert, Getränkebestellungen mussten urgiert werden oder es kam gar nichts. Wer 1-2 Stunden später essen ging, fand oft keine sauberen Tische und musste um ein frisches Besteck kämpfen. Auch an der Rezeption war man um schnelle wenig hilfreiche Abfertigung bemüht. Lediglich im Bereich der Lobby funktionierte Bakschisch sehr gut, Getränke kamen unaufgefordert. Zusammenfassend könnte man sagen: auch wenn man nicht an krankhaftem Übergewicht leidet, ausnahmsweise nicht tätowiert ist, so gar keine Rastazöpfe hat - man wird hier deswegen nicht von seinen Mitinsassen diskriminiert oder verachtet...NEIN... dafür ist schon das Personal zuständig. Keine Angst, auch deutlich erkennbare muslimische Gäste wurden nicht besser behandelt. Hier herrscht religiöse Gleichstellung.

Anfahrt ca. 50-70min, je nachdem wie viele Hotels zuvor vom Transferbus angefahren wurden. Lage wie überall hier inmitten einer vermüllten Staubwüste, also ganz normal. Negativ werten sich hier aber die enorm weiten Wege innerhalb der Anlage aus. Von unserem (Familien-)Zimmer bis zum Restaurant waren es (über Google Earth gemessen) Luftlinie 340m, bis zum Meer 700m... wie gesagt Luftlinie, mit allen Umgehungen und lieblich gerundeten Wegen natürlich wesentlich mehr. Für zentraler gelegene Zimmer war es sicher halbwegs erträglich. Für Rasen und Grünflächen wurden hier mitten in der Wüste unglaubliche Ressourcen aufgewendet. Das kann man natürlich für gut und lieblich oder für völlig unangemessen befinden. Das größte Manko ist jedoch das Hausriff. Die Küstenlinie verläuft hier kerzengerade, von einer schützenden Bucht fehlt jede Spur. Somit kommen Wind und Strömung voll zur Geltung und manch Schwimmer/Schnorchler wäre eventuell sagen wir mal gefährdet, weshalb der Meereszugang mittels Flaggensystem geregelt wurde. Leider hing zumeist die rote Flagge, wodurch das Hausriff/Meer gesperrt war. Da der Weg zum Strand bei 38-40°C wie besprochen kein kurzer war, ging man natürlich auch nicht jede Stunde raus zum Schauen, ob denn nicht endlich die gelbe oder grüne Flagge hinge. Sonst war das Riff punkto Korallen, Fisch und Co ganz ok, für hiesige Verhältnisse aber eher bescheiden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Für die Kinder gab es den Wasserruschenpark mit Wellenbecken, was für einige Tage gute Unterhaltung (der Kinder) sorgte. Zustand und Sanierungsbedarf waren landestypisch und damit einigermaßen ok. Leider hatten die Kinder irgendwann genug davon, sogar die ewigen Burger mit Pommes hingen ihnen (sehr zu unserer Freude - gab hier eine Lernwirkung???) dann schon beim Hals raus. Das Meer war leider (meistens, s.o.) kein großes Thema für Kinder (und andere), gottseidank fanden sich Freunde. Das WLAN funktionierte meistens nicht, weshalb wir den Internetkonsum des lieben Nachwuchses nicht groß einschränken mussten. Der Kinderclub war ein Witz, wenngleich ohne Pointe. Vormittags 2 Stunden, nachmittags 1 3/4 Stunden Betreuung waren in keiner Weise ausreichend, um in dieser Zeit beispielsweise einen Tauchgang zu tätigen. Sonst wäre die Tauchschule recht gut und nett geführt und könnte empfohlen werden. Bzgl. Entertainment können wir wenig mitreden, erschien uns extrem affig, könnte aber auch genau so gehören? Dass fast alles extrem laut mit Uzuzuzuz beschallt wurde, kann als gut befunden werden, wir fanden´s aber furchtbar. (Ohropax mitnehmen, Nutzen eingeschränkt)