AHORN Panorama Hotel Oberhof

Da wir mehrfach in Suhl und Umgebeung logiert haben, war uns das Hotel aufgrund der exponierten Lage bekannt und wollten es kennenlernen. Das Hotel war wohl bei der Neueröffnung eines der Vorzeigehotels der DDR und entsprach damals sicher sehr gutem Standard. Uns war also bekannt, dass es baulicherseits Einschränkungen gab. Bei der Eröffnung soll es hinter vorgehaltener Hand den Spruch gegeben haben: "Ulbricht hätte statt der Mauer mehr solche Hotels für die Bürger bauen sollen, dann wären sie etwas zufriedener bei der Urlaubsplanung gewesen!" Ob das der Wahrheit entspricht, vermag ich aber nicht zu sagen, ich weiß auch nicht, ob es eher einer ausgesuchten Klientel vorbehalten war.

Unser Zimmer war nicht übermässig groß, aber für uns zwei Leute doch ausreichend. Bei Renovierungen lassen sich Zimmer schwerlich vergrößern, das sollte man akzeptieren. Das Zimmer war sehr gut eingerichtet, der Fußboden sauber und die Betten in Ordnung. Das Zimmer wurde stets gut hergerichtet, auch das Bad, das auf neuesten Stand war. Für uns älteren Leute ist eine Wanne als Dusche nicht ideal, aber zum Glück war sie nicht sehr hoch. Die Abtrennung zum Badezimmer sollte allerdings mal überdacht werden, denn nicht leptosome Menschen setzen leicht den Raum unter Wasser. Für Gäste, die nicht auf das Fernsehen verzichten mögen, wird der große Flachbildschirm eine Bereicherung des Urlaubs sein. Durch die Größe des Schirmes werden allerdings manche Programme nicht besser!

Das Essen in der Thüringer Stube war wirklich richtig gut, das sei ausdrücklich angemerkt. Anders sieht es im Panorama - Restaurant aus. Hier herrscht zum Teil Desinteresse oder Gedankenlosigkeit. Salat - und warmes Buffet sind gekoppelt, und so bilden sich lange Schlangen, auch wenn man nur Salat oder etwas Warmes möchte. Entweder man trennt das in zwei Bereiche oder man macht deutlich: Warmes Buffet von links, Salat von rechts. Manche Dinge sind einfach, man muss nur wollen! Oder sollen Gäste abgehalöten werden, mehrfach zum Buffet zu gehen. Zum Frühstücksbuffet wäre zu sagen, dass wir Ein-Brötchen-Esser immer etwas gefunden haben, aber wir mussten feststellen, dass die Auswahl an Wurst und Käse, also die "kalte Auswahl" am Abend wesentlich umfangreicher war als am Morgen. So gab es m. E. nur eine Sorte Käse, von einem anderem Gast wurde mir gesagt, es seien zwei, aber sie würden gleich schmecken. Während unseres Aufenthaltes waren sehr viele Kinder anwesend, z. T. mit ihren Großeltern. Uns hat das Gewusel wirklich nicht gestört, zumal wir selbst Groß- bzw. Urgroßeltern sind. Und außerdem haben sich die Kinder z. T. besser benommen als manche Gäste älterer Prägung. Das Restaurant ist praktisch eine große Halle und somit ist eine gewisse Lautstärke unvermeidlich, aber das war früher nun mal so. Vielleicht könnte man überlegen, ob man durch Grünpflanzen oder kleine Stellwände die Akustik verbessern könnte. Bei unserem Arrangement war ein Gutschein inkludiert, der den Preis für Speisen und Getränke reduzierte. Wir fanden, dass das eine gute Sache war, und man sich nicht den ganzen Abend an einem Bier festhalten musste, sondern sich auch noch ein oder mehrere Nordhäuser Himbeerwasser leisten konnte, bis die Ehefrau abwinkte!

Hier ist die Bewertung sehr schwierig, da der Service mehr als unterschiedlich ist. Fangen wir beim Positiven in der Thüringer Stube und der Bar an. Hier ist der Service flott und freundlich, obwohl die zwei Personen eigentlich schier überfordert waren. Im Laufe des Abends kam dann noch eine dritte Kraft dazu, auch die war voll ausgelastet. Hier muss man 6 Sonnen verteilen, genau wie dem Zimmerservice. Im Panorama - Restaurant war u. E. zu wenig Personal, das einfach bei der Zahl der Gäste überfordert war, aber das kann ihm nicht anlasten. Hier würde ich 5 Sonnen geben. Eine Schwachstelle ist eindeutig die Rezeption. Hier fehlt eine stringente Einweisung und Kontrolle. Zwei junge Damen sind die Ausnahme, sie sind freundlich und hilfsbereit. Einmal waren drei Personen am Empfang, aber nur ein junger Mann kümmerte sich um die Gäste. Zwei weibliche Wesen standen da und quatschten, dann verschwand eine irgendwohin, die andere knöselte irgendwas rum, und das, obwohl Gäste warteten. Ach ja, bei Check-In wurden wir in das falsche Haus geschickt. Muss auch nicht unbedingt sein. Ein besonderes Erlebnis hatte ich an einem Morgen. Am Thresen war eine junge "Dame". Es gab kein "Guten Morgen" oder "Was kann ich für sie tun?", dafür starrte sie mich wortlos plierig an. Allerdings erwiderte sie meinen Gruß und auf meine Bitte, ob ich sie etwas fragen dürfe, wurde sogar genickt. Da war ich rundum zufrieden! Wie soll ich das bewerten? Ich gebe 3 Sonnen, aber da kommt die Thüringer Stube viel zu schlecht weg und die Rezeption zu gut.

Die Lage ist ja hinreichend beschrieben, und die Umgebung bietet reichlich Möglichkeiten. Ältere Leute oder Gäste mit eingeschränkter Mobilität sind aber wohl eher auf den PKW angewiesen.

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