- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wer die Malediven bucht, bucht seinen Traum. Dieser besteht aus Puderzuckerstränden, durch die sich nur der einsame Schritt eines Reihers und die pinselfeinen Zeichnungen von herumwuselnden Einsiedlerkrebsen ziehen. Man bucht Palmen, die in der Abenddämmerung von Flughunden umflattert werden und man kann in der Regel von türkisklarem Wasser ausgehen, in dem sich die Schuppen eines Hornhechtschwarms reflektieren. Nachts sitzt man bei einem Longdrink im Freien, die Füße im warmen Sand und über sich der milchstrassentransparente Himmel. Da fast jede Insel das bieten kann, liegt es an Einzelheiten, ob richtiges Maledivenfeeling aufkommt. Dem Resort obliegt sozusagen das Sahnehäubchen. Dies traf für uns im Adaaran Meedhupparu nur bedingt zu. Es ist eine mittelgroße Insel mit 215 Zimmern plus Wasservillen, die sich in drei Bereiche aufteilt. 1.) Der Select-Bereich mit Doppelbungalows, wahlweise im Norden (ohne Mauer mit direktem Meerzugang) oder im Süden (mit Mauer mit begrenztem Meerzugang oder mit Wellenbrechern und Sandsäcken). 2.) Exotic Village. Scheinbar nur für russische Gäste buchbar. 3.) Prestige Water Villas. Wasservillen in einem eigenen Bereich. Alle Bereiche sind gepflegt, fleißige Helfer hegen und pflegen die Vegetation, lesen Blätter auf und harken den Sand. Es waren britische, russische und chinesische Gäste vor Ort. Hier und dort hörte man schwiizerdütsch und deutsch. Knapp die Hälfte der Insel ist von einer zweckmäßigen Mauer, unschönen Sandsäcken und Wellenbrechern umgeben. Anscheinend notwendig, aber weder schön noch nachvollziehbar, warum Gäste im dortigen Bereich genauso viel bezahlen wie die Gäste im Bereich ohne Mauer. Unausgewogen empfand ich die AI-Leistungen. Abends gab es hin und wieder Cocktails in Kokosnüssen, Fischbuffet am Strand und auch (Schnorchel)ausflüge wurden angeboten. Man kann nicht erwarten, dass diese Angebote gratis sind, aber dass man trotz eines doch stolzen Gesamtpreises bei allem noch ordentlich dazuzahlen sollte, fanden wir doch ungerecht und kannten es von anderen Resorts kundenfreundlicher. Tipp: Einen Schnorchelausflug oder Sunsetcruising ins AI-Programm aufnehmen, sozusagen als Anreiz. Internet war für mich kein Thema. 2 Wochen ohne Internet sind für mich Erholung. Im Rezeptions- und Barbereich gibt es Wifi. Ein Mal musste ich per Telefon die Reiseleitung kontaktieren, da es eine maledivische Nummer war, fielen keine Kosten an. Absolutes Glück hatten wir mit dem Wetter. Im Oktober geht die Regenzeit langsam zu Ende. Trotzdem kann im Oktober der Urlaub noch ins Wasser fallen. Das war bei uns nicht der Fall. Mit einer Ausnahme waren es 14 sonnige, fast wolkenlose Tage. Fazit: Die Malediven machen einfach immer wieder Lust auf die Malediven. Insofern war es trotz der Nachteile ein schöner Urlaub. Das Meedhupparu Resort kommt für uns allerdings definitiv nicht mehr in Frage.
Das Zimmer muss frisch renoviert worden sein. Blitzblank glänzte alles im frischen Anstrich (der Farbgeruch verschwand nach einigen Tagen). Der Flachbildfernseher verfügte über einen HBO-Kanal, der Hollywoodfilme auf Englisch mit englischen Untertiteln zeigte. Da es Doppelbungalows sind, war es mir unverständlich, warum die Trennwand nicht komplett bis zur Decke reichte. So waren die Nachbarn leider immer hörbar. Die Möglichkeit sich einen Kaffee zu machen, hätten wir gerne wahrgenommen. Leider gab es auch auf Anfrage keine Milch (Milchpulver). Für eine 4*-Anlage mir nicht ganz begreiflich. Auch die Tee-Auswahl war eher mau. Das halboffene Bad ist eine Schau. Vor allem die Außendusche, aus der wasserfallartig der Strahl sich ergießt, ist in der Hitze des Tages ein Genuß. Regelmäßig kam ein kleiner Gecko vorbei, um einen beim Duschen neugierig zu beäugen. Da auch der Rest des Bades quasi im Freien liegt, sind lautstarke Sitzungen und Singen unter der Dusche für alle vernehmbar. Trotzdem: das Bad mit seinen Doppelwaschbecken und der Außendusche ist ein kleines Highlight. 5 Sonnen vergebe ich, da meine Mail mit Zimmerwunsch berücksichtigt wurde. Wir waren auf der Nordseite, Zimmer 122. Wer leise Bungalownachbarn hat, ist dort gut aufgehoben.
Wir haben ausschließlich im Hauptrestaurant gegessen. Am ersten Tag bekommt man einen Tisch zugewiesen, den man auf Wunsch wechseln kann. Da unser Tisch glücklicherweise etwas abseits lag, hatten wir keinen Grund dazu. Manche Tische sind direkt am Buffet gelegen, wer dort sitzt, kann sich von einem stillen, privaten Dinner verabschieden. Das Restaurant ist offen gehalten und die zahlreichen vorwitzigen Raben flattern gerne bis an den Tisch, um die Reste auf dem Teller zu inspizieren. Die Küche ist befriedigend bis gut. Im rechten Bereich gibt es eine indische Ecke mit zwei Wärmebehälter die Currys enthalten. Dazu lockerer Reis und Schalen mit Chutneys und Papadam. Dort bedienten wir uns am liebsten. Vom Frühstücksbuffet waren wir sowie qualitativ als auch auswahlmäßig enttäuscht. Auch war mir die Frühstückszeit bis 9:30 zu knapp. Glücklicherweise gab es von 10:30 bis 11:30 einen kleinen Imbiss in der Hauptbar. Trotz einiger Leckereien sowie dem empfehlenswerten maledivischen Abend am Donnerstag habe ich das erste Mal im Urlaub nicht zugenommen.
Die Angestellten waren durchweg freundlich bis herzlich. Vor allem die Gärtner (überwiegend aus Bangladesch) hatten stets ein frohes "Hello! How are you?" zur Begrüßung übrig. Die Zimmer wurden zwei Mal am Tag sauber gemacht; der Sand, den man unabsichtlich bergeweise ins Zimmer schleppte war abends säuberlich weggefegt und das Betttuch war dekorativ aufgefächert. Der Service der Sunset-Bar (direkt am Norstrand gelegen) war manchmal langsam, aber es war kein Problem, das Gewünschte direkt an der Bar zu holen, dort kam man dann auch mit den Barkeepern (überwiegend aus Indien) ins Gespräch.
Es handelt sich um das einzige Resort im gesamten Atoll. (Raa-Atoll) 45 Flugminuten von Malé entfernt. In Malé angekommen brachte uns ein Bus zu einem Gebäude, in dem ein Aufenthaltsraum für Adaaran-Gäste war. Von dort ging es mit dem Wasserflugzeug (ein einmaliges Erlebnis!) direkt nach Meedhupparu. Die Insel ist umsäumt von einem relativ toten Korallenriff. Im Bereich der Wasservillen lässt es sich gut schnorcheln, hier gibt es noch einige Blöcke mit bunten Mördermuscheln und kleinen Acroporen. Die Sicht am fischreichen Nordsteg ist meistens klar, die Strömung hin und wieder überraschend stark. Im Strandbereich ließen sich hin und wieder Stachelrochen nieder. Unbedingt (auch wegen der toten Korallenreste) Schuhe tragen und schlurfend fortbewegen. Dabei bitte nicht auf die restlichen verbleibenden Korallen treten. Was der Unterwasserwelt deutlich fehlt, macht die Natur fast wieder wett. Leider gibt es keine Palmen, die malerisch übers Meer ragen, aber im Inselinneren ragen Bäume urwaldmäßig ineinander, im Laub rascheln Schönechsen und kleine Hühner stolzieren über die Veranda. Im überdachten Bereich der Rezeption gibt es einige Geschäfte, sowie einen Juwelier. Samstags gibt es dort einen 20%igen Nachlass, dann lohnt es sich Postkarten zu kaufen. Die restlichen Souvenirs und Produkte sind überteuert, zumal noch 10%+8% Tax dazukommen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool verfügt über eine Poolbar, an der man stehend ein Getränk genießen kann. Der Pool ist nett gestaltet, aber zum einen lockt das Meer, zum anderen gesellten sich doch viele Touris im Pool mit einem Bierglas in der Hand - das Bild ist für mich nicht mit einem 4*-Resort auf den Malediven vereinbar. Die Unterhaltungen reichen von der allabendlichen Fischfütterung bis über Karaoke hin zur Stranddisco. Wem es gefällt, unter Palmen "My Way" zu schmettern und danach bei Trancemusic im Sand herumzutoben, der ist dort gut aufgehoben. Da uns die akustische Naturkulisse der Malediven mehr zusagt, haben wir die Unterhaltung nur passiv wahrgenommen. (Sprich, die Bässe der Musik, die leise bis zum Bungalow durchdrangen.)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Carlos |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |
Dear Guest, Marhaba, Greetings from Adaaran Select Meedhupparu! Thank you very much for your review and for all the compliments. We have noted the feedback and will work to improve with immediate effect. Looking forward to your next visit soon. Wish you a year filled with good health, prosperity, and peace. Stay safe!