Acharavi Beach Hotel

Das Acharavi Beach ist eine Hotel/Apartment-Anlage bestehend aus mehreren zweigeschossigen Gebäuden mit insgesamt ca. 250 Betten, von denen das Haupthaus nur durch den Poolbereich vom etliche Kilometer langen Strand getrennt ist. Diesen erreicht man (ohne eine Straße überqueren zu müssen!) durch eine eine Art Gartentür, wo es auch eine Süßwasserdusche gibt. Der äußere Zustand der Anlage ist sehr ansprechend, die Architektur unaufdringlich. Wir haben im Haupthaus gewohnt, das auch im Inneren einen gepflegten Eindruck macht. Wie so viele größere Urlaubshotels ist auch dieses Hotel (zumindest bei unserem Veranstalter) nur mit Halbpension buchbar. Die Gäste kommen anscheinend vorwiegend aus Deutschland und Österreich, aber auch andere Nationalitäten (z.B. Skandinavier) sind vertreten. Insbesondere gibt es zur Ferienzeit sehr viele Kinder vorwiegend im Vor- und Grundschulalter, für die es einen großzügigen und schattenreichen Spielplatz gibt (unsere gerade dreijährige Tochter hat dort viele Stunden verbracht). Wir haben uns Fahrräder geliehen. Der Fahrradverleih befindet sich im Nachbarort Roda. Auf Anfrage an der Rezeption wird man vom Verleiher im Kleinbus abgeholt, kann sich die Räder vor Ort aussuchen (inkl. Kindersitz und Helm) und nach der Tour im Hotel abholen lassen (6 € pro Rad und Tag). Für's Mittagessen oder zum abendlichen "Fremdgehen" empfehlen wir die Strandtaverne Apnoea direkt links vom Hotel (über die kleine Holzbrücke). Sehr lecker die gebackenen Calamari. Der Handy-Empfang war hervorragend.

Wir hatten ein Doppelzimmer mit Zustellbett im Haupthaus. Das Zimmer mit Balkon war ausreichend groß, aber nicht üppig dimensioniert. Im Bad gab es eine (kleine) Wanne mit Dusche und einen Fön, die Installationen waren in Ordnung, warmes Wasser stets vorhanden. Die Zimmer verfügen über individuell regelbare Klimaanlage (haben wir nicht benutzt) und ein Mückengitter (ich empfehle zusätzlich Autan für den Abend, die Mückenplage hielt sich aber in Grenzen). Wer sonst nichts zu tun hat, kann deutsches Fernsehen gucken (ARD, RTL...). Auch ein Kühschrank ist vorhanden. Größer sollen die Apartments in den Nebengebäuden sein, uns hat das Zimmer genügt.

Es gibt ein Restaurant, in dem sowohl das Frühstück als auch das Abendessen - beide in Buffetform - eingenommen werden. Gleich vorweg: Wir waren sehr zufrieden. Entweder wurde seit den Erfahrungen einiger vorheriger Rezensenten ein neuer Koch eingestellt, oder es haben sich einige in der Hotelkategorie vertan. Sollte Letzteres zutreffen, so empfehle ich die Buchung eines Hauses mit vier oder mehr Sternen. Also: Zum Frühstück gibt es sehr frisches helles und dunkles Brot, mehrer Sorten Kuchen, den leckeren griechischen Joghurt, Honig, "Körner", Wurst, Käse, Würstchen, Eier, Quiche, guten Filterkaffee, Säfte (na ja, eher verdünnter Sirup). Abends diverse Salate (inkl. komplettem Bauernsalat - in Tavernen knapp 5 Euro), mehr oder weniger gute Pasteten, Gemüse (oft griechisch geschmort), Kartoffelvariationen, fast immer Nudeln, mindestens ein Fleischgericht, oft zusätzlich Fisch... In 14 Tagen haben sich die Hauptspeisen NICHT wiederholt. Alles nicht aufregend gewürzt, aber durchaus griechisch (z.B. großzügige Verwendung von Zimt). Ich möchte gerne mal bei einigen Leuten, die das Essen schlecht nennen, zuhause in den Kochtopf gucken... Wir haben jedenfalls tüchtig zugelangt, auch unsere Tochter stand da nicht nach. Die Getränkepreise waren vertretbar, leider längst auf mitteleuropäischem Niveau. Tatsächlich gab es die oft beschriebenen Schlangen am Buffet, aber nur in der ersten Woche. Dann nämlich trat eine wundersame Änderung ein. Durch einen geringfügige Änderung der Buffetanordnung konnte es nun von zwei Seiten begangen werden, und siehe da, kein Stau mehr vor'm Buffet. Man muss sich natürlich fragen, warum niemand vorher auf diese Idee kam...

Grundsätzlich ist man in diesem Hotel stets bemüht, bei Problemen aller Art zu helfen. Das gesamte Personal ist freundlich und fast jeder spricht deutsch. Nicht immer wird man mit einem breiten Lächeln bedacht, aber das enspricht wohl auch nicht unbedingt der Mentalität der Korfioten. Wir waren mit der Reinigung unseres Zimmers absolut zufrieden und haben auch keine Erfahrungen mit hereinplatzenden Reinigungskräften gemacht. Im seltenen Fall, dass doch jemand während unserer Anwesenheit ins Zimmer wollte (z.B. um Handtücher zu bringen), wurde vorher angeklopft und vor der Tür gewartet. Ich weiß nicht, ob unser bereits zwischenzeitlich gegebenes Trinkgeld zusätzlich motivierend auf den Zimmerservice wirkte.

Die direkte Strandlage (an einem der besten Abschnitte des wahrscheinlich längsten Strandes von Korfu) und die nur wenige hundert Meter betragende Entfernung zur "Einkaufsmeile" an der Durchgangsstraße von Acharavi sind kaum überbietbar. Ein weiterer Pluspunkt ist der Zugang zum Hotel von der Hauptstraße über eine Stichstraße, so dass außer Urlaubertransfers und Zulieferern kein weiterer Autoverkehr in unmittelbarer Hotel- oder Strandnähe stattfindet. Die Zwangsbeschallung entsprechend gelegener Räume durch die Animation im Nachbarhotel Ionian Princess ist sicher nicht für jeden erfreulich, lässt sich aber durch geschlossene Balkontür und Verwendung der Klimaanlage beseitigen (haben wir nicht gemacht). Die Transferzeit zum Flughafen ist abhängig davon, wie viele andere Hotels angefahren werden. Wir hatten Glück und brauchten auf beiden Strecken weniger als eine Stunde. Die Reiseveranstalter bieten ab Acharavi diverse (überteuerte) Ausflugsmöglichkeiten an, als Alternative gibt es preiswerte öffentliche Busse (Bushaltestelle in Hotelnähe), Auto- und Fahrradvermietungen (über Rezeption vermittelbar).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt keine Animation, auch nicht für die Kinder. Diese finden jedoch innerhalb der Anlage und am Strand großartige Spielmöglichkeiten und eben auch zahlreiche Spielkameraden. Das war für uns entscheidend. Der Süßwasserpool ist ausreichend groß (ca. 15 m x 9 m), nicht aufregend, aber die Wasserqualität ist sehr gut. Außerdem gibt es einen Kinderpool, kreisrund (Durchmesser ca. 5 m) und ca. 50 cm tief. Liegen und Schirme am Pool und im gesamten Garten sind umsonst. Es gab immer noch Reserveliegen und Schirme, so dass auch in der Hauptsaison das urdeutsche Hobby des 6-Uhr-Liegenbelegens entfallen kann. Die Poolbar bietet tagsüber Getränke, Eis und auch verschiedene Gerichte zu üblichen Preisen. Ein Highlight ist der recht üppig ausgestattete und von Palmen beschattete Spielplatz, eine Art Kommunikationszentrum für die kleineren Kinder. Unsere Tochter war da auch um 21 Uhr nicht ohne lautstarken Protest wegzukriegen. Der Strand ist ein Sand-Kiesel-Strand, der im Wasser sehr flach abfällt. Nach wenigen Metern besteht der Meeresboden nur noch aus Sand, außer einigen Algen war nichts Unerwünschtes im Wasser zu sehen. Wer auf Wasserski, Banane u.ä. steht, kann diesen Vergnügungen nebenan beim Ionian Princess nachgehen. Der kilometerlange Strand ermöglicht auch lange Strandspaziergänge, in östlicher Richtung wird es dabei schnell ruhig und (fast) menschenleer. Am Strand kosten zwei Liegen mit Schirm ca. 6 Euro pro Tag, wegen der Lage des Hotels kann man aber auch zwischen Poolliege und Strand pendeln. Das Hotel und der Ort Acharavi eignet sich hervorragend für Familien, auch für ältere Menschen, für vergnügungshungrige Pärchen oder Singels jedoch nur bedingt.