- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Der Aktualität entsprechend, zuerst ein Wort zur Sicherheit. Sowohl im als auch außerhalb des Hotels gab es das übliche Sicherheitspersonal. An nahezu jedem Kreisverkehr und jeder Kreuzung steht Polizei, welche auch regelmäßig Fahrzeuge und Insassen kontrolliert. Am Strand fährt und reitet regelmäßig das Personal der Polizei Streife. Nachts wird der Zugang vom Strand zum Hotel gesperrt. Ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt! Das Hotel verfügt über 380 Zimmer, von denen zu meiner Reisezeit (Anfang / Mitte Juni) jedoch nur knapp die Hälfte belegt waren. Die Gästestruktur war stark gemischt. Das junge Publikum (unter 30) war jedoch in der Minderheit. In Bezug auf Nationalität waren hauptsächlich Engländer vor Ort, danach nahezu in Waage Russen und Deutsche, gefolgt von Niederländern und Italienern. An den Wochenenden waren auch einige tunesische Familien zu Gast im Hotel (und erhielten leider oftmals bevorzugte Behandlung). Schlecht aufgefallen ist keine Nation, sondern eher einzelne Gruppen bezüglich Verhalten beim Buffet oder beim Getränkekonsum. Der Zustand ist gemäß des Alters okay. Gerade an Hand der Zimmerausstattung merkt man das Alter des Hotels beim Anblick von rustikalen Möbeln und Röhren-TV im 4:3-Format. Es wird jedoch im Innen- und vor allem im Außenbereich alles dafür getan, das Hotel auf qualitativ hohem Standard zu halten. Die Sauberkeit ist für südländische Verhältnisse in Ordnung. Wer sterile Atmosphäre wünscht, wird aber hier und da ein Staubkorn finden. Sehr viel Augenmerk wird auf den Garten gelegt, welcher wirklich ein Paradebeispiel für ältere tunesische Hotels darstellt. Das Hotel bot als Verpflegungsart ausschließlich All Inclusive an (zu den Inhalten schreibe ich unten noch). Die unterschiedlichen Farben der Armbänder sind damit zu begründen, dass Stammgäste eine andere Farbe erhalten. WiFi steht in der Lobby und in einem recht breiten Umkreis im Außenbereich zu Verfügung. Man hat die Wahl zwischen 5 Routern bzw. Access Points. Auch auf einigen Zimmern war der Empfang von Daten noch möglich. WLAN-Telefonie zum Beispiel über WhatsApp konnte ich mehrfach deutlich und ohne Unterbrechung ausführen. Das Preis-Leistungsverhältnis war top. Als Alleinreisender zahlte ich für 14 Tage knapp 700 Euro. In der Reisezeit vom 9. Juni bis 23. Juni gab es keinen einzigen Regentag, dafür jedoch zwei, drei sehr windige Tage, in denen es am Strand ungemütlich werden konnte und an denen man Abends gerne zum langen Oberteil griff. An wenigen Tagen (auf Grund der Windverhältnisse) wurden Algen und leider auch Plastik-Müll angeschwemmt. Zwar wird dieses regelmäßig vom Strand entfernt, es macht jedoch den Aufenthalt im Meer nicht gerade angenehm.
Die Zimmer im Abou Sofiane sind ein kleiner Haken am Gesamtangebot. Die Einrichtung scheint noch die erste zu sein und besteht, wie oben beschrieben aus alten Massivmöbeln und einem Röhren-TV mit den drei deutschsprachigen Sendern RTL, ZDF und 3sat. Das Badezimmer war sauber und beinhaltete wie üblich Toilette, Badewanne mit Duschvorhang, Waschtisch, Fön und bereitgestellte Hygiene-Artikel. Zum Schlafbereich gehörte ein standard-großes Doppelbett, ein geräumiger Kleiderschrank, ein kleiner Kühlschrank mit zwei Flaschen Wasser bei Ankunft (weitere konnten jederzeit kostenfrei geordert werden) und einem kostenfreien Safe (mit Schlüssel). Die Klimaanlage (Funktion wird erst ab dem 15. Juni gemäß landestypischer Standards garantiert) lief in meinem Zimmer (Zimmer 239) eher schlecht als recht. Nachts musste die Balkon-Tür geöffnet werden um eine angenehme Temperatur zu gewährleisten. Entgegen meiner Buchung hatte ich sogar einen kleinen Blick aufs Meer. Meerblick ist jedoch in der Gegend nicht wirklich zu empfehlen, da außer blauem Wasser nicht viel zu sehen ist.
Das Hotel verfügt ein Hauptrestaurant, in dem Frühstück, Mittagsbuffet, Abendbuffet und Mitternachtssuppe geboten wird, sowie ein à la Carte-Restaurant, welches ich nicht in Anspruch nahm. Das Frühstück entspricht den Standards in arabischen Ländern (siehe Türkei, Ägypten und Tunesien). Neben Baguettes, für südländische Verhältnisse krosse Brötchen und Toasts gab es verschiedene Sorten Wurst und Käse, Marmeladen und eine Auswahl an Obst und Gemüse. Auch süße Speisen, wie Butter- und Schokocroissants und Kuchen standen zur Auswahl. Frisch zubereitet wurden verschiedene Omeletts, Spiegeleier, Panini und seit Ende Juni auch Pfannkuchen. An Getränken standen diverse Kaffeevarianten, Wasser, Saft aus dem Saftautomaten, Tee und Milch zur Verfügung. Das Abendbuffet war immer ausreichend reichhaltig und abwechslungsreich. Beilagen, wie Lasagne, Kartoffeln, Reis und Kartoffelpurret wiederholten sich jedoch schon ab und zu. Auf der Außenterasse wurden abwechselnde Fleischgerichte (Leber, Lammkoteletts,...) und verschiedenes Gemüse gegrillt. Frisch zubereitet wurde auch Pasta nach Wahl, sowie jeden Abend Pizza. Zur Auswahl stand neben zahlreichen Salatvarianten auch immer eine tunesische Spezialität. Das Kuchenbuffet ist wie in Tunesien üblich ein Traum. Entgegen vieler anderer Länder, schmecken die Süßspeisen im Dessole Abou Sofiane nicht gleich. Mehrmals pro Woche gab es spezielle Themenabende (zum Beispiel tunesisch oder italienisch). Am Pool wurden bis 16:30 Uhr Crêpes und Eis serviert, am Strand eine große Auswahl an Snacks: frisch Gegrilltes, Pasta, Hähnchen-Nuggets oder Cordon Bleu, Pommes, Salate, Hot Dogs, Hamburger und Pizza. Hauptbar war die Lobby Bar "La Source", in der es von 10 bis 24 Uhr anti-alkoholische Getränke (original Coca Cola) gab, sowie Kaffee, Tee und lokale Alkoholika, wie Gin, Brandy, Rum und Wodka. Das Bier ist genießbar, enthält aber angeblich nur knapp 2 Promille. Wein steht als Rot-, Weiß und Rosé-Wein zur Verfügung. Die Cocktails sind eher ein Mix aus den Automaten-Säften und verschiedenen Alkoholika. Zu bemängeln (auf hohem Niveau) ist die Größe der Gläser. Vermutlich bieten diese nur Platz für knapp 0,2l. Die Pool- und Strandbar bieten den gewohnten Getränkeservice bis 16:30 Uhr, schenken allerdings nur in Kunststoff-Bechern aus, was am Strand allerdings einen hygienischen und sicherheitstechnischen Vorteil darstellt. Ausdrücklich kritisieren möchte ich an dieser Stelle den fehlenden Kaffee-Automaten am Strand. Nicht jeder möchte extra für Kaffee zum Pool oder in die Lobby wechseln. In der Disco, in der auch das tägliche Abendprogramm stattfand, wurde das Getränkeangebot bis 2:00 Uhr verlängert, genutzt habe ich das Angebot jedoch nicht. Die Mischungen der alkoholischen Getränke sollen dort jedoch von Natur aus "besser" sein.
Freundlichkeit wird auch im Dessole Abou Sofiane groß geschrieben. Egal, ob mit oder ohne Trinkgeld: man wird immer respektvoll und freundlich behandelt. Die Fremdsprachenkenntnisse sind für touristische Zwecke ausreichend. Die meisten Angestellten verstehen deutsch in den für sie benötigten Bereichen. Sowohl auf Deutsch, wie auch auf Englisch sind aber auch mal die ein oder andere Unterhaltung mit Personal und Animateuren möglich. Versuche, Unterhaltungen in Französisch zu beginnen, scheiterten. Im Gegensatz zu früher scheint auf die französische Sprache nicht mehr überall Wert gelegt zu werden. Hervorheben möchte ich in diesem Hotel die Arbeit des Service Personals. Als Alleinreisender war es für mich eine große Freude, jeden Abend einen reservierten Tisch mit dem von mir bevorzugtem Rosé-Wein vorzufinden. Auch das Bar-Personal arbeitet recht professionell und geht schon mal auf den ein oder anderen Sonderwunsch bei der Menge der Alkoholika in Mixgetränken ein. Einen Abend ließ ich in der Lobby meinen Süßstoff liegen. Dieser stand im Hotel per default nicht zur Verfügung, so dass ich mir diesen für mehr als 5 Dinar kaufte. Am anderen Tag gab mir ein aufmerksamer Mitarbeiter (lieben Gruß an den deutschsprachigen Mohammed aus der Lobby Bar und Diskothek) wieder. Mängelanzeigen wurden je nach Machbarkeit schnell und vernünftig ausgebessert. Ein befreundetes Ehepaar brauchte während des Urlaubs eine neue Handbrause. Diese wurde nach wenigen Stunden komplett ausgetauscht. Meine nicht zu 100 % funktionierende Klimaanlage (Zimmer 239) wurde jedoch nur mit einem Drehen der Knöpfe am Bedienteil und der Aussage, ich solle 10 Minuten warten, bearbeitet.
Das Hotel liegt knapp 30 km vom vor 5 Jahren fertig gestellten Airport Hammamet-Enfidha entfernt. Mit dem Bus sind es nach Ankunft knapp 40 Minuten (abhängig von den anzufahrenden Hotels). Bis zur wirklich schönen Marina, dem Hafen von Port el Kantaoui mit zahlreichen Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten (auch eine deutschsprachige Apotheke ist vor Ort) geht man entlang des Strands knapp 20 Minuten, entlang der Straße 15 Minuten. Mit dem Taxi zahlt man je nach Fahrer und Verhandlungsgeschick um die 5 Dinar. Bis Sousse sind es mit dem Taxi (ca. 8 Dinar) 10 Minuten, mit der Bimmel-Bahn von der Marina in Kantaoui aus knapp eine halbe Stunde. Bis zur Hauptstadt Tunis fährt man entlang der Autobahn ca. 2 Stunden. Die direkte Strandlage ist optimal. Man geht nur wenige Schritte entlang des Pools und steht gleich am weitläufigem feinen Sandstrand. Zu empfehlen sind auch die nördlich gelegenen und zu Fuß erreichbaren Shopping Zentren mit fixen Preisen "Hawai-Center" (5 Minuten) und "Ali Baba Center" (10 Minuten). Wenige Restaurants sind auch entlang der Hauptstraße zu erreichen. Nightlife ist in näherer Umgebung eher gering. Zu empfehlen sind da die eher größeren Städte Sousse und/oder Monastir. Erzählungen zu Folge gelangt man in nördlicher Richtung auch zu einer Fast Food Meile mit den gängigen Fast Food-Ketten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsprogramm war, obwohl von mir nur selten genutzt, hervorragend. Auf die von mir genannte Zimmeranzahl fielen 9 Animateure. Sehr viel Wert wird im Abou Sofiane auf Familienfreundlichkeit und Kinderbetreuung gelegt. Das Abendprogramm findet leider innen statt, da im Außenbereich keine Bühne oder Plattform vorhanden ist. Dementsprechend fanden sich zu den täglich wechselnden Shows, die sehr gut choreografiert und inszeniert waren, nur wenige Gäste ein. Der hoteleigene Strand des Dessole Abou Sofiane Resort ist ein Traum. Weitläufig und groß, sowie mit feinem, fast weißen Sand. Liegen und Sonnenschirme sind natürlich kostenfrei und auch ausreichend vorhanden. In meiner Reisezeit war ein Reservieren zu frühen Uhrzeiten weder am Pool, noch am Strand nötig. Gegen geringes Trinkgeld wurde die Liege aber schon vorab vom Strandpersonal bereit gestellt. Zum Strandabschnitt gehörte auch ein externer Anbieter von Wassersport-Aktivitäten. Sowohl der 10 minütige Ritt auf dem Jet Ski, wie auch das beliebte Parasailing war erhältlich für 40 Dinar. Bananenboot, Ringe und der Ritt auf dem Luftsofa waren für einen nur geringen Kostenbeitrag jederzeit möglich. Am Strand werden des Weiteren durch vorbeigehende Strand-Verkäufer Waren, wie Drachen, Trommeln, Zeitungen, Zigaretten und Strand-Kleidern angeboten. Diese Verkäufer dürfen jedoch nicht am Strand verweilen oder zu den Liegen kommen, stellen daher also weder eine Gefahr, noch eine Belästigung dar. Der Pool besitzt eine ausreichende Größe, sowie einen abgetrennten Kinder-Bereich. Zusätzlich konnte sogar das Hallenbad genutzt werden. Wer einen Rutschpark sucht, wird im ersten Moment enttäuscht. Meiner Information nach, kann jedoch das Nachbarhotel Dessole Riviera Resort mitgenutzt werden. Dort finden Familien auch Wasserrutschen. Im Außenbereich des Abou Sofiane finden Hotelgäste auch einen kleinen Hart-Fußballplatz, Tennis-Plätze und eine gemütliche Minigolf-Anlage. Billard und Spielautomaten werden kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. Die Fitness-Geräte haben ihre beste Zeit bereits hinter sich und sind teilweise leider eine Gefahr für die Gesundheit. Vom Anbieter Golden Spa wurden Wellness-Angebote angepriesen. Eine einstündige Ganzkörpermassage inklusive Gesichtsmaske ist schon für 25 Euro erhältlich. Für 100 Euro erhält man eine Massage und ein Peeling extra.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sven Erik |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 20 |