Das Hotel war zu Silvester komplett ausgebucht. Telefonisch wurde uns „das letzte Zimmer“ verkauft, während des Aufenthalts wurde uns aber auch klar, dass mancher Gast noch weit nach uns gebucht hatte. Das Publikum war sehr gemischt von jung bis alt, dabei einige junge Familien mit kleineren Kindern, die jedoch auch Dank des offenbar sehr guten Kinderclubs (mit Mittag- & Abendessenoption) nie für übermäßige Unruhe im Pool, Spa oder Restaurants sorgten. Von Weihnachten bis 03. 01. war kein Zutritt für externe Gäste erlaubt, somit waren Restaurants, Pool und Spa trotz der Buchungslage zu keiner Zeit übervoll. Am Pool waren stets noch Liegen frei (trotz so mancher Handtuchreservierungen, was eigentlich unterbunden werden sollte), der Spa-Bereich war auch zu Stosszeiten immer besuchbar. Nur der „Marktplatz“ (letztlich die Lobby) ist etwas unterdimensioniert für den Nachmittags-Kuchen. Der Service ist sehr gut, das junge Personal sehr aufmerksam und bemüht. Leider unterbliebt jedoch ein zweiter Zimmerservice am Nachmittag / Abend, was eigentlich zumindest bei einer Suite erwartet werden darf. Das Frühstück war zwar immer recht einheitlich, aber dabei sehr gut. Einzig die angebotenen Säfte genügen dem sonstigen Standard nicht. Dass beim Frühstück z. B. ein Cappuccino extra kostet, ist überraschend. Abendessen am Buffet hingegen war bei Hauptspeisen abwechslungsreich, Vor- und Nachspeisen jedoch waren weitgehend durchgehend identisch. Beim angebotenen Wein ist Vorsicht geboten, von Kork bis Umgekippt haben wir alles erlebt – da ist das junge Personal dann recht hilflos, was eine Urteilsfindung angeht.... das Buddenbrocks ist absolut einen Besuch wert. Exzellentes Essens, Preis-Leistung in Ordnung, Service wie überall daher nicht auf Sterne-Niveau – auch der Chefkoch könnte sich mal an den nur 9 Tischen sehen lassen. Aufgrund des Rauchverbots in Restaurants treffen sich alle Raucher in den Durchgangsbereichen, was gerade vor und nach dem Essen äußerst unangenehm ist. Für uns als Nichtraucher war es äußerst störend, im Flur, im Treppenhaus, sogar im Aufzug und vor allem in den Gängen zu den Restaurants stets durch Rauchschleier gehen zu müssen. Dem Spabereich fehlt deutlich ein Ambiente. Es gibt zwar eine Vielzahl an Sauna, Dampfbad- und weiteren Optionen, die Gestaltung erinnert aber an eine 80er Jahre Badeanstalt. Zudem fehlt hier ein Wasserspender (statt eines kleinen Brunnens ohne Becher). Der Poolbereich ist hier besser, aber nicht top. Der Bereich für Anwendungen ist hingegen gut und insgesamt lebt auch der Spabereich vom sehr netten und engagierten Personal. Silvester selbst war eher ein Reinfall, bis auf die Showeinlage und die Live-Band nach Mitternacht. Zum Start musste der Hoteldirektor seine drei Gruß-Sätze vom Zettel ablesen, beim Wintergartenbuffet fehlte jegliches feierliche Ambiente (nicht einmal Musik gab es, geschweige live). Dem Wintergarten fehlt hier aber generell die Atmosphere, es ist eher ein eng bestuhlter Fütterungsraum mit nett gedeckten Tischen. Nicht viel besser war der Ballsaal, aber immerhin mit Musik. Das Essen selbst war gut, aber nicht spektakulär. So waren die meisten Gäste ab 21. 00 Uhr mit dem Essen durch. Der Showakt sollte mit einer Einlage des Kinderclubs starten – leider waren aber die passende Musik nicht zur Hand...und die Enttäuschung der Kinder groß. Der eigentliche Akt war gut, aber auch vom Timing so spät, dass nicht mehr jeder bis Mitternacht seinen Champagner an der zentralen Ausgabe abholen und rechtzeitig den Weg ins Freie finden konnte. Draußen waren dann ganze vier Stehtischchen anzutreffen. Da offenbar niemand der Organisatoren trotz eindeutiger Wetterprognosen mit heftigem Regen gerechnet hatte, mussten alle Gäste unter das Vordach passen, was einfach unmöglich war. Nach kurzem, musikuntermaltem Feuerwerk von Arosa wurde dann um 0. 10 Uhr direkt vor den Augen der Gäste und unmittelbar in der Perspektive auf die sonstigen Feuerwerke bereits der Abbau von Musik und Tischen gestartet, was gänzlich unfeierlich war.

Zimmer