A-ROSA Sylt Resort

Es gibt auf Sylt nicht viele Hotels, die über eine so schöne Lage verfügen wie das A-Rosa. Von vielen Zimmern hat man einen schönen Blick auf das Meer, und da hinter dem Haus keine Straße vorbeiführt, ist es sehr ruhig, wodurch der Aufenthalt sehr angenehm ist. Platz ist auf Sylt rar, und bekanntermaßen werden die Quadratmeterpreise von Immobilien hier anders berechnet als in Deutschland sonst üblich ist. Um so erstaunlicher ist es, dass man in diesem Hotel mit dem Platzangebot nicht gespart hat. Überall in dem Gebäude hat man Platz, alles wirkt luftig und hell, und obwohl es sich um ein großes Hotel handelt, wirkt es überhaupt nicht überlaufen, und letztlich findet man in jedem Bereich des Hotels ein ruhiges Plätzchen. Das Personal ist durchgehend freundlich und bemüht. Es scheint einige Gäste zu stören, dass es sich überwiegend um sehr junges Personal handelt, doch ist das Personalproblem auf Sylt bekannt, und das Hin- und Herpendeln zwischen dem Festland und der Insel dürfte gerade in List schwierig sein. Die jungen Mitarbeiter haben sich zumindest mir gegenüber aufgeschlossen verhalten, oft über das "professional smiling" hinausgehend. Natürlich hat auch dieses Hotel die eine oder andere kleine Schwäche, doch hängt es stark von der subjektiven Wahrnehmung ab, ob man bestimmte Dinge überhaupt als Unzulänglichkeit erlebt. Unser Zimmer war groß und hell, die Einrichtung modern, ein bisschen maritim, aber ohne Schnickschnack. Ich persönlich hätte ein paar mehr Kissen bevorzugt. Die hätte man möglicherweise bekommen können, doch wäre es schöner gewesen, das Bett gleich mit ein paar mehr Kissen auszustatten. Es liegt mir persönlich nicht, nach allen möglichen Dingen zu fragen. Bei einem Hotel dieser Kategorie wäre eigentlich auch ein "Turn-down-Service" am Abend keine so schlechte Idee. Das Frühstücksbüffet ist hervorragend und vielfältig. Eierspeisen werden frisch zubereitet. Aber muss es abgepackte Butter sein? Der Orangensaft schmeckt als sei er aus Konzentrat. Ich hätte nichts dagegen gehabt, für das Frühstück ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn frischer Orangensaft serviert würde. Man hat durchaus nicht das Gefühl, als werde beim Frühstück mit den einzelnen Produkten gespart, denn es gibt beispielsweise Nordseekrabben und Flusskrebse. Aber passt dann Orangensaft aus der Konserve? Das Hotel hat früher über zwei so genannte Feinschmecker-Restaurants verfügt, was für List mit seiner Fisch-Imbiss-Kultur sicher einer Bereicherung war. Jetzt gibt es noch das Spices. Der Kellner hat uns mehr oder minder das Menü, bestehend aus vier Gängen, empfohlen. Eigentlich hätte man ob des Preises von 55 € natürlich hellhörig werden müssen. An diesem Abend hatte ich aber keine Lust, in der Speisekarte herumzublättern, und was dann serviert wurde, war jedenfalls keine asiatische Gourmet-Küche. Die Weinbegleitung war aber stimmig. Das Dünen-Restaurant bietet jeden Abend ein Büffet. Das scheint ein Zugeständnis an Familien mit Halbpension zu sein. Die Konkurrenz auf der Insel bezüglich der Spitzengastronomie ist groß, jedenfalls südlich von List. Das A-Rosa scheint diesbezüglich derzeit aber relativ geringe Ambitionen zu haben. Wenn man das weiß, ist das in Ordnung. Der Wellness-Bereich ist großzügig, auch hier findet man junges und zuvorkommendes Personal. Fazit: Es handelt sich um ein Hotel in ausgezeichneter Lage, das sich von der Atmosphäre irgendwie zwischen Luxushotel und Familienhotel mit Schwerpunkt junger wohlhabender Familien befindet.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges