A-ROSA Sylt Resort

Auch wir haben die Metamorphose - wie ein Vorbewerter sich ausdrückt - dieses Hotels miterlebt. 2013 auf dem Höhepunkt des Versuchs, eine absolute Luxusanlage zu etablieren, in 2015 und 2016 dann die kritische Phase (siehe meine Bewertung April 2015). Nach dem Managementwechsel im Herbst 2017 waren wir dann im April 2018 erneut hier und in jeder Hinsicht zufrieden. Diese Zufriedenheit kann nach unserem jetzigen Besuch nur noch eingeschränkt gelten. Im Einzelnen: Selbstverständlich ist auch uns bekannt, dass die Zimmer i.d.R. erst ab 15 Uhr bezugsfertig sind (im April hatten wir eine frühere Einzugsmöglichkeit). Da wir bereits um 12.30 Uhr im Hotel ankamen, machten wir also nach entsprechender Information erst einmal einen zweistündigen Spaziergang. Wieder an der Rezeption, wurde uns mitgeteilt, das Zimmer sei noch immer nicht bezugsfertig. Aus anderen Hotels dieser Kategorie kenne ich es, dass dem Gast in derartigen Fällen aufgrund der restlichen Wartezeit zumindest ein Getränk angeboten wird. Hier leider Fehlanzeige. Es stellt sich zudem die Frage, ob die Zimmer vor erneutem Bezug einmal überprüft werden. Dies gilt sowohl für die Funktionsfähigkeit einzelner Ausstattungen als auch für die Sauberkeit. So mussten bei uns, nachdem wir die Rezeption am nächsten Morgen über lediglich tröpfelndes Wasser in der Dusche informiert hatten, sowohl der Kopf der Regendusche und der Handbrause sowie der Schlauch wegen erheblicher Verkalkung ausgetauscht werden. Auch Zimmerwände sollten, insbesondere im Bereich des Bettes, nicht so aussehen, wie wir sie vorgefunden haben. Bestelle ich im Restaurant eine Flasche Wein, kann es nicht sein, dass diese mir bereits geöffnet präsentiert und das Glas gleich voll eingeschenkt wird, ohne einen Probeschluck nehmen zu können. Wenn der Ober das dann damit begründet, ich hätte ja am Abend vorher denselben Wein bestellt, ist dies ein Ding der Unmöglichkeit. Und wenn mir der an diesem Abend zuständige "Gastgeber" des Restaurants auf meine Kritik lapidar entgegnet, diese "zur Kenntnis genommen zu haben" ist dies vollkommen unakzeptabel. Auch das eigentlich interessanten Speisenangebot in Buffetform krankt überwiegend daran, dass die Speisen leider nur lauwarm (mit Ausnahme der im Showcooking zubereiteten) genossen werden können. Wenn der an der Rezeption tätige Mitarbeiter mir am Abreisetag morgens um 8.40 Uhr auf meine Bitte hin , dringend kurzfristig telefonisch eine Reservierung für die Fähre vorzunehmen, antwortet,die zuständige Kollegin sei erst ab 9 Uhr im Hotel, kann dies ebenfalls nur erstaunen. Im Poolbereich gibt es einen Bademeister, der Kindern auch Schwimmunterricht gibt. Wieso greift dieser nicht massiv ein, wenn ständig Mütter und Großmütter mit ihren "bewindelten" Babies im Erwachsenenpool herumplantschen (Hygiene!!!)? Die Probleme des W-Lan wurden bereits von anderen Gästen thematisiert. Von Horst Schulze, dem legendären CEO der Ritz Carlton Gruppe, die er in den 80er und 90er Jahren zu Weltruhm in der Spitzenhotellerie geführt hat, stammt der Leitsatz "Ladies and Gentlemen serving Ladies and Gentlemen". Dem Management des A-Rosa ist zu wünschen, dass es sich dieser Devise noch stärker als bisher verschreiben möge. Dass die von mir beschriebenen "Erlebnisse" überwiegend auf Schwächen des Personals basieren, die den Dienstleistungsgedanken noch nicht vollends beherrschen, mag durchaus der schwierigen Akquise von Mitarbeiten auf der Insel geschuldet sein. Als Gast interessiert mich dies allerdings nicht.

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