- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ich möchte vorherschicken, daß wir bereits 2007 und 2008 unter der Flagge Magic Life in dieser Anlage waren. Unsere Bewertung basiert auf der Angabe, daß diese Anlage über 4,5 bzw. in einigen Katalogen sogar über 5 Sterne verfügen würde. Die Clubanlage erstreckt sich vom Kies-/Steinstrand bis zu den Tennisplätzen über eine Strecke von rund 750 Metern. Dazu kommen ca. 50 Höhenmeter. Der Bereich ist in 5 Teilbereichen überwiegend 2geschossig bebaut. Es wird ausschließlich All Inclusive angeboten. Die Anlage wurde erst 2007 eröffnet und ist daher allgemein in einem sehr guten Zustand. Durch die 50 Höhenmeter ist die Anlage trotz Rampen und Aufzügen an fast allen relevanten Stellen nicht unbedingt behindertengerecht. Die Gästestruktur war im September 2009 recht international. Dominant waren ohne jede Frage die Italiener mit teilweise annähernd 50%, gefolgt von der Gruppe der französisch sprechenden Mitreisenden. Aber alles in allem waren wohl nahezu alle Europäischen Staaten vertreten. Neben Engländern, Niederländern, Belgiern, Schweizern, Franzosen, Spaniern, Italienern, Östereichern, Deutschen, Serben, Polen, Slowaken, Tschechen, Russen und Weißrussen mag sich noch manch weitere Nation hier wiedergefunden haben. Zu allen hatten wir keinen persönlichen Kontakt. Eine Lanze möchte ich hier für die oft gescholtenen Engländer und Russen brechen. Alle Personen aus dieser Gruppe, mit denen wir in diesen 14 Tagen Kontakt hatten, waren sowohl sehr kommunikationsbereit, als auch uneingeschränkt in die Gemeinschaft integriert. Wenn Franzosen oder Italiener in größeren Gruppen auftreten, kann es schon mal ein wenig laut werden. So richtig auffällig waren eher einzelne Reisende aus anderen eher westlichen Ländern, die wohl schon am frühen Morgen die Angst hatten, daß die Pianobar am Abend nicht öffnen würde. Aber über die konnte man eher etwas lächeln. Die Anlage war während unseres Aufenthaltes ( geschätzt ) nur zwischen ca. 60 und 20% ausgelastet. Im großen und ganzen müßte man hier eigentlich eine sehr gute Bewertung abgeben, die langezogene Lage am Berg mit teilweise doch recht weiten Wegen und die öffentliche Straße, die mitten durch die Anlage verläuft, führt aber zur Abwertung auf 4 Sonnen. Handyerreichbarkeit war in der gesamten Anlage kein Thema. Vom Hoteltelefon haben wir sicherheitshalber erst gar nicht versucht anzurufen. Das Wetter war hervorragend, täglich über 30°C und lediglich einmal mittags ein kurzes Gewitter und einmal etwas Regen während der Nacht. Die Tage sind sicherlich bereits etwas kürzer als im Hochsommer, aber Strandzeiten von 09:00 bis 18:00 Uhr waren durchaus noch drin. Aufgrund der wirklich schlechten Verpflegung ist der Reisepreis laut TUI-Katalog in keinster Weise gerechtfertigt gewesen. Das ist letztendlich auch neben der unverschämten abkassiererei bei den Kleinigkeiten nebenher der einzige Grund, warum ich diese Anlage nicht weiterempfehlen kannn. Mein Tipp daher ans Management: Nehmt ein paar Euro im Einkauf mehr in die Hand und sorgt dafür, daß das, was angeboten wird, wenigstens 4 Sternen entspricht. Wenn dannn noch dazu ein Koch eingestellt wird, der das Wort Gewürz und landestypisch wenigstens schon einmal gehört haben könnte, könnte was aus der Anlage werden. Die Voraussetzungen sind ansonsten eigentlich gegeben.
Mit unserem Doppelzimmer konnten wir sehr zufrieden sein. Klimaanlage, Telefon, Minikühlschrank, Safe, Flachbildschirm, Fliegengittertür, Bidet, ausreichend Schrankflächen ein hervorragendes Bett, viele große Spiegel ein ansprechendes Ambiente und wirklich sinnvoll angebrachte Lampen, Lichtschalter und Steckdosen. Hier muß jemand geplant haben, der schon mal in einem solchen Zimmer gewohnt hat. Für ein Familienzimmer ( 4 Personen ) reicht die Schrankfläche aber vorne und hinten nicht. Da die Anlage erst 3 Jahre alt ist, gab es zumindest an unserem Zimmer auch noch keinerlei Schäden oder nennswerte Gebrauchsspuren. Ein wenig vermißt habe ich bestenfalls ein wenig Raumschmuck, wie zum Beispiel ein simples Bild an der Wand.( aber wie lange ist man letzendlich im Zimmer )
Hier gibt es nun das extreme Gegenteil zum Service. Das Essen, was uns hier über 14 Tage präsentiert wurde, war nun wahrlich das schlechteste, was wir je in einem Urlaubshotel erhalten haben. Es war nicht die Quantität, die hier bemängelt werden muß. Aber die Verpflegung war ohne jede Frage ideen- und geschmacklos. Klar, es gab Pommes, es gab Tzaziki auch täglich Pizza, Nudeln sowie Kuchen und Eis. Jeden zweiten Tag die gleichen Hähnchenschnitzel, jeden zweiten Tag den gleichen Bratfisch, jeden zweiten Tag ein ungewürztes völlig verfettetes Gyros. Fast immer das gleiche Gemüse und einen nicht schmeckenden Reis. Alle Hauptgerichte wiederholten sich mehrmals pro Woche. in 14 Tagen gab es vielleicht 7 Highlights. Die waren aber so knapp bemessen, daß Gäste, die erst zur zweiten Hälfte der Essenszeit erschienen sind, dies oft gar nicht mehr mitbekommen haben. Die Themenabende wurden bestenfalls mit einem Hauptgericht angerissen. So gab es zum griechischen Abend neben dem Billiggyros auch Fleischspieße, die ebnfalls zu 50% aus Fett und Sehnen bestanden. Wie die Köche es allerdings hinbekommen haben, daß all diese Speisen jeden Tag aufs neue nach wenig bis nichts geschmeckt haben, ist fast bewunderungswürdig. Ich habe mich überwiegend mit Salat ( auch immer die gleiche Zusammenstellung ) und Kuchen über Wasser gehalten. Was nicht zuletzt nicht durchweg eine Gesunde Ernährung darstellt. Es gab auch den einen oder anderen Fall von Magen/Darm-Problemen unter den Gästen. Ich hege hier mal den Verdacht, daß bei der häufigen Wiederholfrequenz einiger Speisen hier wohl auch hin und wieder eine Wiederverwendung bereits vor mehreren tagen vorbereiteten Speisen gekommen sein mag. Es kann aber auch an der Abwasserproblematik des Nachbarhotels gelegen haben. Die sogenannten Spezialitätenrestaurants im Hause waren auch keine wirkliche Alternative. Geschmacklich kam man hier zugegebenermaßen etwas besser weg, dafür waren die Mengen eher ein Witz. Daß das griechische Restaurant allerdings auch nicht inclusive war, führte dazu, daß in den 14 Tagen, die wir hier zugebracht haben, sich hierhin kein einziger Gast verirrt hat. Im Verhältnis zur Magic Life Verpflegung in den beiden Jahren davor ein unbeschreiblicher Abstieg ins bodenlose. Leider kann man hier keine negativen Sterne vergeben. Bei den Getränken war es ähnlich. Nicht nur daß man für frischen Orangensaft und natürliches Mineralwasser extra zahlen mußte. Der Standart war teilweise ungenießbar. Es gab drei Sorten an Saft. Irgenein Konzentrat, das mit ( vermutlich ) Leitungswasser aus der Zapfanlage kam ( ungenießbar ), so etwas wie Nektar aus Papiertüten, ( kaum genießbar ) und Saft aus Flaschen ( zwar noch lange kein Direktsaft, aber wenigstens geschmacklich als solches zu erkennen ). Die Vorgemischten Cocktails wurden mit dem angefärbten Leitungswasser aus den Zapfanlagen vorbereitet. ( ungenießbar ) Zum Glück standen die Cocktailnamen an den Behältern. Man mußte entsprechend erst einmal an der Bar entlanglaufen, alle Namen ablesen und dann einen Cocktail bestellen, der nicht vorgemischt war und ausdrücklich um Saft aus der Flasche bitte. Mit der Cola war es ähnlich. Aus der Zapfanlage kam geschmackloses angebräuntes Wasser. Weder pur noch im Longdrink erträglich. Aus der Flasche war es dann tatsächlich Cola, nur leider meist nicht gekühlt. Im übrigen war an der Hauptbar für 7 bis 75 Euro so ziemlich alles zu bekommen, was das Herz begehrt. Ich habe meine Euros aber lieber in Trinkgelder investiert, die auf Grund einer eher allgemeinen Unzufriedenheit eher spärlich flossen. Offiziell war um Punkt 12:00 Uhr Schluß mit All In. Die Kellner hatten allerdings zum Glück die Einstellung, daß jeder, der sich bis 12:00 Uhr angestellt hatte, auch noch sein All In Getränk bekam. Ich persönlich halte es für einen Witz, daß in einer 5 Sterne Anlage in der letzten Stunde der Baröffnungszeit auch solche Billiggetränke gegen Bargeld ausgegeben werden.
Die Mitarbeiter waren das eigentliche Highlight der Anlage. Okay, wir waren bereits das 3. mal in dieser Anlage und rund ein Drittel des Personals war bereits in den Vorjahren hier beschäftigt. Ein klarer Heimvorteil. Aber ich denke, auch alle anderen Gäste konnten zu unserer Zeit kaum klagen. Nahezu alle Sprachen waren breit gestreut. Man mußte nur herausbekommen, bei welchem Mitarbeiter man seine Anliegen am besten an den Mann bringen konnte. Es gab sogar einen Kellner an der Pianobar, der englisch, französisch, deutsch und russisch sprechen konnte. Die wenigen Mitarbeiter, die sich kaum in entsprechenden Fremdsprachen verständlich machen konnten, waren aber auch nicht zu faul, dann einen Kollegen zu holen, der übersetzen konnte. Alle Wünsche, die im Rahmen des Hotelprogramms erfüllt werden konnten, wurden umgesetzt. Ein Highlight war, daß ein Kellner an der Bar, nachdem ich mich ein wenig über das Essen an dem Abend beschwert hatte, einen Freund angerufen hat, der ihm dann eine Pizza gebracht hat, die er uns dann angeboten hat. Sicherlich hatten wir den Vorteil, daß die Auslastung sehr gering war und entsprechend etwas mehr Zeit für die Gäste zur verfügung stand. Die einzigen Engpässe waren schon bei der 60% Auslastung die Hauptzeiten an der Abendbar, mehr als drei Kellner waren nie für den Service verfügbar ( es gab auch nur eine Zapfhahn für Bier ) und der Bedienservice auf der Außenterrasse. Hier war nur ein Kellner und zwei Bedienungen vorgesehen und bei einer Belegung aller Tische konnten die Mitarbeiter hier einfach nicht in einer angemessenen Zeit servieren. Aber hier muß sich das Management an die Nase fassen. Der Reinigungsservice war aus meiner Sicht auch ohne jeden Tadel und ausgesprochen freundlich. An der Rezeption gab es am Anfang leichte Verständigungsprobleme. Aber wir sind freundlich beharrlich geblieben und nach kurzer Zeit war auch hier alles im grünen Bereich. Eigentlich müßte man in dieser Kategorie mindestens 10 Sterne vergeben können.
Die Anlage liegt mit dem unteren Bauabschnitt direkt am Strand. die Abschnitte 2 bis 5 liegen dann aber jenseits der wenig befahrenen Küstenstraße. Auf beiden Seiten wird die Anlage von anderen Hotels eingerahmt, die zumindest auf einer Seite durchaus durch ihr Annimationsprogramm bemerkbar machen. In der Anlage selbst gibt es zwei kleine Shops, ansonsten müßte man mit Bus oder Taxi schon nach Kiotari, Lardos, Genadi oder Lindos fahren. Wer das pralle Leben mit Bars, Nachtclubs und Shoppingmeilen sucht ist allerdings hier genau an der falschen Adresse. Positiv ist der fast von allen Ebenen gute Meerblick und das Hügelpanorama zur Landseite. Die Nachbaranlage Miraluna hatte während unseres Aufenthaltes offensichtlich erhebliche Probleme mit der Abwasseranlage. Je nach Windrichtung hat das durchaus zu einer erheblichen Geruchsbelästigung geführt. Ich fürchte, daß hier auch eine gewisse bakterielle Belastung nicht ausgeschlossen werden konnte. Aber so etwas sollte bis zur Saison 2010 doch wohl in den Griff zu bekommen sein !!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren in den beiden vergangenen Jahren bei Magic Life durchaus verwöhnt. Da war Stimmung in der Bude und fast ständig irgendwo irgendetwas los. Gut, die Saison ging schon dem Ende zu, aber ich hatte eher das Gefühl, daß wir Gäste die Annimateure zu etwas Aktion annimieren mußten. Es war schon alles sehr gemütlich. Das Fitnessprogramm von Neckermann, an dem auch wir TUI-Gäste teilnehmen durften, war Qualitativ ja gar nicht so schlecht. Allerdings war ich oft der einzige Teilnehmer und noch während unseres Aufenthaltes wurde das Programm dann einfach eingestellt. Der angepriesene Fahrradverleih fand ebenfalls nicht in der Anlage statt. Zwar standen noch die Mountainbikes von Magic Life in der Anlage, aber diese durften nicht verliehen werden. Die Rezeption hat dann zwar etwas organisiert, das war aber so aufwändig, daß ich mich dann doch dagegen entschieden habe, da fast der halbe Tag für Abholung und Rückgabe des Rades draufgegangen wäre. Auch die Abendshows waren eher Stückwerk, aber durch die Bühnepräsenz des Chefanimateurs und auch einiger der anderen Teammitglieder waren es trotzdem die Highlights des Programms. Mit unserer Abreise wurde das Theater allerdings geschlossen und auch weitere Annimateure nach hause geschickt, so daß im Oktober nur noch ein Teil des Tagesprogramms angeboten werden konnte. Der Strand selbst war wohl das einzige, was sich zu Magic Life zeiten ein wenig verbessert hatte. Die vielen großen Felsbrocken, die einen Einstieg ins Meer sehr erschwert hatten, wurden auf den ersten 5 Metern entfernt, so daß man mit Badeschuhen relativ gut über den Kies ins Wasser gehen konnte. Eine bodenlose Frechheit war es allerdings, daß für die Liegen und Sonnenschirme am hoteleigenen Strandabschnitt in diesem Jahr dann tatsächlich eine Gebühr kassiert wurde, die auch noch in voller Höhe fällig wurde, wenn man mal nach 16:00 Uhr noch für ein Stündchen an den Strand wollte. ( 5 Sterne ??? ) Ebenso lächerlich waren die Gebühren für die Rechnernutzung in der Internetcorner. WLAN lag in der gesamten Anlge und konnte kostenlos genutzt werden. Am Hotelrechner mußte man für 10 Minuten 50 Cent einwerfen. Das Personal in den Shops war ebenfalls unheimlich freundlich und hilfsbereit, allerdings wurden nur Restbestände angeboten. Saisonende. Man bekam einiges günstiger, aber leider oft nicht mehr das, was man brauchte. Da half dann nur ein Taxi in den nächsten öffentlichen Supermarkt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans-Georg |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 35 |