In Antwerpen hat Peter Paul Rubens die meiste Zeit seines Lebens verbracht und gearbeitet. Am 1. Juni hat das Themenjahr „Antwerp Baroque 2018. Rubens inspires“ begonnen und bietet eine einzigartige Gelegenheit, Rubens und das Barockvermächtnis vor Ort auf besondere Weise zu erleben. Zahlreiche hochkarätige Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekte zum Thema Barock und zum Einfluss des Meisters finden noch im Herbst 2018, aber auch darüber hinaus, statt.
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Termine und alle ständigen Ausstellungen zu Rubens zusammengefasst.
Der Meister lebt – 1. Juni 2018 bis 13. Januar 2019
Im Zuge der Vorbereitungen zu Antwerp Baroque 2018 werden zehn außergewöhnliche Meisterwerke die Sammlung des Rubenshauses bereichern. Natürlich befindet sich unter ihnen auch Rubens' Selbstporträt, das während der gründlichen Restaurierung viele neue Geheimnisse offenbarte.
Jan Fabre in der Sankt-Augustin-Kirche – ab 3. Juli 2018 (permanent)
Nach der historischen Tradition kirchlicher Aufträge erhielt der in Antwerpen wirkende Künstler Jan Fabre, der Rubens am stärksten ähnelt, den Auftrag, neue Werke für die Sankt-Augustin-Kirche zu erstellen. Die Bilder entstehen auf Grundlage derselben Anweisung, die Rubens, Jordaens und Van Dyck im Jahr 1628 erhielten.
Baroque Book Design – 28. September 2018 bis 6. Januar 2019
Die Ausstellung im Museum Plantin-Moretus beantwortet Fragen rund um die Buchherstellung im Barock. Zu sehen sind auch Originalentwürfe von Peter Paul Rubens und anderen Künstlern des 17. Jahrhunderts.
Cokeryen: Photo Film Food – 28. September 2018 bis 13. Januar 2019
Die erste Ausstellung im neu renovierten Snijders&Rockox Haus unter dem Titel „Cokeryen” ist der Kochkunst gewidmet. Es gelingt dem kulinarischen Fotografen Tony Le Duc, Grundnahrungsmittel zur Kunst zu erheben. Diese Gabe besaß auch der Barockmaler Frans Snijders.
Eröffnung „Rubens Experience Center“ – 2020
Ab Herbst können Besucher im neuen Rubens Experience Center den Künstler auf eine besondere Art entdecken und virtuell in sein Leben eintauchen. Eröffnet wird mit der Ausstellung „Designed by Rubens“.
Weitere Informationen sind zu finden unter www.antwerpbaroque2018.be und www.flemishmasters.com
In keiner anderen Stadt der Welt findet ihr so viele greifbare Erinnerungen an Peter Paul Rubens wie in Antwerpen. Hier wurde er zum Maler ausgebildet, erlebte mit seiner Familie Freud und Leid und empfing als Diplomat der (damals spanischen) Niederlande Fürsten und hohe Würdenträger. Hier übte Rubens sein Handwerk aus und wurde aufgrund der großen öffentlichen Anerkennung zum bedeutendsten Maler seiner Zeit.
Seine Anwesenheit in der Stadt ist auch heute noch intensiv spürbar. Das Rubens-Standbild begrüßt die Besucher auf dem Groenplaats. Mehr als 50 seiner Werke können in diversen Museen und Kirchen oft sogar in dem Umfeld besichtigt werden, für das sie geschaffen wurden. Auch Rubens’ Haus, Atelier und Grab befinden sich in Antwerpen.
Hier lebte der Meister viele Jahre mit seiner Familie und malte mit Kollegen und Assistenten in der Künstlerwerkstatt, die er selbst entworfen hat. Viele Werke seines umfangreichen Œuvres entstanden in diesem Haus im Herzen Antwerpens. Hier zeigte Rubens, wer er wirklich war: Maler, Kunstsammler, Vater, Freund, Architekt und Lehrer.
Anno 1610 hat Rubens dieses Haus gekauft. Er ließ es nach eigenen Entwürfen um einen Gartenportikus, einen Gartenpavillon, ein Skulpturenmuseum und ein Atelier erweitern. Aufgrund von Schmutz und Sickerwasser benötigen Portikus und Pavillon derzeit eine Restaurierung. Die Renovierungsarbeiten sollen 2019 abgeschlossen sein. Zwischenzeitlich stützt eine Holzkonstruktion das Muschelschalenmotiv des Gartenportikus. Die Restaurierungsarbeiten vor Ort könnt ihr unmittelbar erleben.
Das Rubenshaus ist wirklich einzigartig. Es beherbergt Meisterwerke des Künstlers selbst sowie seiner Kollegen und Zeitgenossen. Eines der wichtigsten Werke ist das Rubens-Selbstporträt. Es wird üblicherweise auf 1630 datiert, das Jahr, in dem Rubens Helena Fourment heiratete. Er war damals 53 Jahre alt. Das Selbstporträt wird einer dringend benötigten Restaurierung unterzogen – ab dem Kulturfestival Antwerpen Barockstadt 2018 kann das Meisterwerk wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Mehr Informationen unter www.rubenshuis.be
Nicholaas Rockox war zu Rubens‘ Zeit Bürgermeister Antwerpens und ein enger Freund und Förderer des Künstlers. Sein einstiges Wohnhaus ist eine Fundgrube der Barockkunst. Hier sind unter anderem Gemälde, Möbel und allerlei Kunstgegenstände ausgestellt, die Rockox sammelte. Rubensgemälde wie Maria mit Kind und Christus am Kreuz, aber auch Bilder von Rubens’ Mitarbeitern wie Anthonis van Dyck und Frans Snyders können besichtigt werden. Informationen unter www.rockoxhuis.be
Hier im Haus von Christoph Plantin, einem guten Freund von Rubens, wurden viele Kupferstiche des Künstlers gedruckt. Neben einer umfangreichen Handschriftensammlung und den ältesten Druckplatten der Welt kann auch die Gemäldesammlung der Familie besichtigt werden. Bei zahlreichen Porträts handelt es sich um Werke von Peter Paul Rubens. Das Museum selbst wurde, weltweit einzigartig, von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Infos unter www.museumplantinmoretus.be
Vier Rubens-Meisterwerke sind Teil der ständigen Ausstellung in der Liebfrauen-Kathedrale, darunter die Kreuzaufrichtung und die Kreuzabnahme. Darüber hinaus sind acht Altarbilder aus der Sammlung des Königlichen Museums der Schönen Künste Antwerpen in der temporären Ausstellung „Reunion. Von Quinten Metsijs bis Peter Paul Rubens“ bis Ende 2018 hier zu bewundern. In der St.-Jakobskirche fand der Künstler seine letzte Ruhestätte. Rubens wählte persönlich das opulente, von ihm selbst gemalte Altarbild „Unsere Liebe Frau von Heiligen umringt“ für seine Grabkapelle aus. Sein Talent als Architekt barocker Sakralbauten können Besucher in der Sankt Carolus Borromeuskirche und der St.-Pauluskirche bewundern.
Mehr Infos zu Antwerpens Kirchen unter www.mkaweb.be
Die Hafenstadt in der Region Flandern ist zugleich die Hauptstadt der Provinz Antwerpen. Sie liegt an der Schelde, 88 km vor ihrer Mündung in die Nordsee.