Das kleine Boot schiebt sich langsam durch das seichte, türkisblaue Meer. Warmes Wasser schwappt gegen den Bug, rechts und links blitzen schneeweiße Sandbänke durch die Wellen. Auf der kleinen, von Menschen unbewohnten Bahama-Insel Big Major Cay herrscht ein reges Gewusel der besonderen Art.
Kleine dunkelbraune und rosafarbene Punkte tollen am Strand herum. Einige liegen faul im Schatten der Palmen, andere haben das anfahrende Boot bereits bemerkt, springen mit einem Hechtsprung ins Meer und paddeln aufgeregt quiekend, die Schnauze über den Wellen, den Neuankömmlingen entgegen: die schwimmenden Schweine der Bahamas.
Das Schweineparadies Big Major Cay ist eine von 365 Inseln, die zum schönen Exuma-Archipel gehören. Von Nassau, Freeport, Great Exuma, Staniel Cay und sogar von Miami aus werden Ganz- oder Halbtagestouren zum Pig Beach angeboten. Dort könnt Ihr mit den Schweinen schwimmen, sie füttern, streicheln und mit ihnen spielen. Besonders freuen sich die Schweine über frisches Obst und Gemüse, Ihr könnt aber auch spezielles Futter auf Big Major Cay kaufen. Aber Achtung: Bitte die Schweine nur in den dafür vorgesehenen Trögen füttern, da sie sonst zu viel Sand fressen. Außerdem solltet Ihr sie in Ruhe lassen, wenn sie in ihren überdachten Hütten liegen und sich ausruhen.
Zahlreiche Mythen kursieren um die kleinen Schweine. Sie sollen schon seit über 100 Jahren auf dieser Insel leben – aber wie sind sie überhaupt dorthin gekommen? Einige Tourguides erzählen, dass die Schweinchen nach einem Schiffsunglück auf die Insel schwammen und blieben. Andere sind überzeugt, dass sie als Proviant von einem Schiff auf der Insel „zwischengelagert“ und in Folge niemals abgeholt wurden. Ein Glück für die schwimmenden Schweine und für uns!
Da die Anfragen für Ausflüge zu den Borstentieren mittlerweile so zahlreich geworden sind, könnt Ihr sie auch an vielen weiteren Orten auf den Bahamas besuchen, unter anderem hier: Ship Channel Cay, Rose Island, Long Island, Great Exuma (Barraterre), No Name Cay, Spanisch Wells. Die Tiere, die hier ausgesetzt wurden, sind eventuell noch etwas scheu. Dafür ist der Tourismus noch nicht so ausgeprägt, sodass Ihr die Schweine mitunter ganz für Euch allein habt.
Und wenn Ihr mit noch weiteren Tierarten der Bahamas auf Tuchfühlung gehen wollt, empfiehlt sich eine Tour zu den „zahmen“ Ammenhaien am Compass Cay und zu den roten Leguanen am Bitter Guana Cay, die zu einem Stück Salat nie „Nein“ sagen.
Die Bahamas bestehen aus rund 2400 Korallenriffen (sogenannten Cays) und 700 Inseln, von denen nur 30 bewohnt sind. Die Hauptstadt Nassau erreicht Ihr in 13 Stunden Flugzeit, leider müsst Ihr dabei mindestens einen Zwischenstopp in Kauf nehmen. Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Mai. Von Juni bis Oktober herrscht Regenzeit, in der auch tropische Wirbelstürme wüten können.
Big Major Cay ist eine unbewohnte Insel im Exuma-Archipel auf den Bahamas. Die Insel hat den inoffiziellen Namen Pig Beach, da sie von Wildschweinen bewohnt wird, die auf der Insel leben und gerne im kristallklaren Wasser schwimmen. Die Insel ist 125 Kilometer von Nassau entfernt.