Der hypermoderne Lebensstil, eine tiefe Liebe zur Tradition, ganz viel Spaß und Genuss: Nicht umsonst zählt die Zwei-Millionen-Stadt Sapporo zu den kosmopolitischsten Citys des Landes. Als Ausrichter der Olympischen Winterspiele wurde die Metropole erstmals 1972 weltweit bekannt. Heute ist sie ein Sinnbild für höchste Lebensqualität in Fernost.
Das macht die Hauptstadt der japanischen Insel Hokkaido zur echten Boomtown. Neben zahllosen Urlaubern zieht es immer mehr Einheimische hierher, die von Japans Hauptinsel Honshu kommen und auch gerne für immer in Sapporo bleiben. Damit verzeichnet die Stadt stolz ein ständiges Wachstum seiner Bevölkerung – eine Ausnahme im anderswo schnell alternden Japan.
Ein guter Ausgangspunkt für den Bummel durch Sapporo ist der Bahnhof, der direkt mit dem Chikagai verbunden ist. Das ist eine riesige unterirdische Shoppingpassage, in die auch Stationen der diversen U-Bahn-Linien eingebunden sind und die sich unter weiten Teilen der Innenstadt entlangzieht. Die „Unterstadt“, wie der Name wörtlich übersetzt heißt, ist mit ihren vielen Geschäften, Cafés, Kunstgalerien und kleinen Märkten voll lokaler Produkte ein Ziel für sich – und zudem vollkommen unabhängig vom Wetter.
Als Herz der Stadt aber gilt der Odori-Park, eine rund 65 Meter breite und 1,5 Kilometer lange Grünanlage mitten im Zentrum. Am Rand des Parks steht auch der markante, fast 150 Meter hohe Fernsehturm, und es gibt das ganze Jahr über tolle Events, die bekanntesten davon sind das Sapporo Summer Festival und das Snow Festival.
Unweit davon liegt der Nijo Market, der alte Fischmarkt der Stadt. Dort findet ihr neben frischem Meeresgetier und anderen Esswaren kleine Handwerksgeschäfte und angesagte Secondhand-Läden, und in den vielen urigen Restaurants könnt ihr appetitliche Kleinigkeiten (oft aus regionalen Produkten) verspeisen – zum Beispiel im Mezamashi Sando, einem niedlichen Café, das berühmt ist für seine leckeren Sandwiches.
Sapporo hat zudem eine blühende Kunstszene. Highlight für Kulturfans ist das Hokkaido Museum of Modern Art, dessen großartige Dauerausstellung eine Mischung aus Werken lokaler Künstler sowie eine Abteilung für Gemälde der École-de-Paris-Zeit aus den frühen 1900er-Jahren bietet. Beachtenswert sind zudem die wechselnden Sonderausstellungen.
Sehenswert ist auch der rote Klinkerpalast, der bis in die 1970er-Jahre als Amtssitz des Gouverneurs von Hokkaido diente. Das Gebäude ist ein beeindruckendes Beispiel für die amerikanische neobarocke Architektur des späten 19. Jahrhunderts. Alles zur Geschichte und Herstellung von Japans Lieblingsgetränk Sake bietet das Chitosetsuru Sake Museum, wo ihr den Reiswein an verschiedenen Stellen der Produktionslinie verkosten könnt.
Als besonderes Merkmal der Kulturszene in Sapporo gilt die kreative Verbindung von Kunst und Natur. So hat der Künstler Isamu Noguchi mit dem Moerenuma Park auf mehr als 188 Hektar Land ein Areal geschaffen, in dem Wege, Hügel und Wald, aber auch Skulpturen und Installationen in geometrischer Präzision angeordnet sind – der Besuch dieses Parks verschafft eine schöne Atempause vom Trubel der Großstadt. Sehenswert ist auch der Maeda Forest Park mit seinen seltenen Bäumen.
Wenn die Sonne in Sapporo untergeht, ist es Zeit für einen Abstecher nach Susukino. Dieser Stadtteil kann sich als Zentrum hiesigen Nachtlebens mühelos mit Vergnügungsvierteln wie Tokios Shibuya oder Osakas Dotonbori messen. In den allgegenwärtigen Depatos – das sind mehrstöckige Gebäude voller Bistros und Bars – brummt nach Einbruch der Dunkelheit das Leben.
Nur ein paar Straßen weiter liegt Tanukikoji, eine überdachte Einkaufsstraße, die wegen ihrer tollen Restaurants auch als Hotspot für Einheimische gilt. In den Kneipen werden vor Ort gebraute Craft-Biere ausgeschenkt, und in Locations à la Winecafé Veraison könnt ihr die Produkte lokaler Winzer verkosten. Gute Getränke und Snacks serviert auch die Bar im Hostel Ten to Ten, das für sein innovatives Innendesign bekannt ist.
Zur späten Stunde geht es dann in urige Clubs wie das Provo, ein Loft mit Graffiti an den Wänden, alten Ledercouches und Tanzflächen, wo DJs bis in die frühen Morgenstunden für Stimmung sorgen. Und wo einmal mehr klar wird, warum Sapporo zu Japans coolsten Boomtowns zählt.
Die Hauptstadt der gebirgigen nordjapanischen Insel Hokkaido hat rund zwei Millionen Einwohner. Sie ist für ihr Bier und ihre großen Festivals bekannt. Direktflüge von Deutschland aus gibt es derzeit nicht, die meisten Anreisen führen über den Airport von Tokio.