Lange Sandstrände, kleine verträumte Buchten, schöne Wanderwege durch eine duftende, üppige Flora – all das hat Ischia und noch viel mehr. Das größte Eiland im Golf von Neapel mit knapp 50 Quadratkilometern Fläche (etwa die Hälfte von Sylt) bietet gemütliche, ur-italienische Orte und Städtchen voller Kultur und Frohsinn, gastfreundliche Menschen und eine gute Gastronomie. Vor rund 33.000 Jahren durch vulkanische Eruptionen entstanden, brodelt es heute noch gewaltig unter der Oberfläche. Den vielen heißen Quellen und Fumarolen (Dampfaustrittsstellen) verdankt die Insel ihren Reichtum: Sie ist berühmt für ihre großen und kleinen Thermalbäder, um die herum oft üppige Parks und Gärten entstanden – duftende Oasen der Ruhe und des Friedens.
Klar, dass Ischia zu den beliebtesten Zielen für einen Thermal-Badeurlaub in Europa zählt. Es gibt hier insgesamt 103 heiße, sprudelnde Quellen, teils auch direkt am Strand, wo sich dann warmes Thermalwasser genial mit den kühlen Meereswogen vermischt. Dieser Reichtum machte das Eiland bereits in der Vergangenheit berühmt – schon die alten Römer und Griechen wussten die heißen Bäder zu schätzen, Geschichtsschreiber wie Strabon und Plinius rühmten die therapeutische Wirkung von Ischias Quellen.
Heute gibt es neben den Wellnessabteilungen der Hotels viele große öffentliche Thermalbäder samt ihren üppigen Gärten, wo man für nicht ganz billigen Eintritt (Tageskarte um 30 Euro) jede Menge Wohltaten erfährt. Neben warmen In- und Outdoor-Thermalpools mit allerlei Massagedüsen und -strahlen gibt es Saunen, Wassergymnastik, Kneippbäder, dazu Liegen und Sonnenschirme in den zugehörigen Gärten und (gegen Aufpreis) jede Form von Wellness- und Beauty-Anwendungen – angenehmer und gesünder kann ein Urlaub kaum sein.
Ischia hat zudem noch viele andere Qualitäten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Insel als Darling von Schriftstellern, Malern und Filmleuten (u.a. wurden hier„Avanti, Avanti“ mit Jack Lemmon und „Cleopatra“ mit Liz Taylor gedreht) bekannt, heute ist sie auch ein Ziel für verliebte Paare (wegen der vielen romantischen Ecken) und für Familien (aufgrund der kinderfreundlichen Strände) – zu gut 60.000 Inselbewohnern kommen pro Jahr rund fünf Millionen Urlauber aus dem In- und Ausland hinzu, rund zehn Prozent davon aus deutschen Landen. Hier ein kleiner Einblick in die vielfältigen Lebenswelten auf Ischia:
Politisch gehört Ischia zur Provinz Neapel im italienischen Kampanien, die meisten Urlauber reisen auch über die Millionenmetropole Neapel mit dem rüden Ruf an. Vom Flugplatz zu Neapels großem Hafen Beverello fährt der „Alibus“ (derzeit 4 Euro) oder für rund 20 Euro ein Taxi, von dort starten Fährschiffe und Schnellboote (einfaches Ticket ab ca. 6 Euro) mehrmals täglich hinüber zum Hauptort Ischia Porto und – falls nicht allzu starker Wind weht – auch um die Inselspitze herum nach Forio, der zweitgrößten Stadt auf der Westseite.
Die Überfahrt dauert zwischen knapp einer und gut eineinhalb Stunden und geht entlang der Küste und vorbei an der Schwesterinsel Procida, eine schöne kleine Seereise. Unser Video zeigt Bilder von der Rückreise Richtung Neapel:
Mit einem ausgeglichenen mediterranen Klima beglückt die Insel ihre Besucher, Mai und Juni sowie September und Oktober sind meist wohlig warm, im Hochsommer können es auch mal 30 Grad und mehr werden, doch meist weht ein angenehmer Wind. Regen fällt speziell im Juli und August kaum, im Norden und Nordosten etwas mehr als an den anderen Orten der Insel.
Das Preisniveau entspricht in vielen Dingen dem in Deutschland, vor Ort produzierte Lebensmittel sind natürlich günstiger als importierte Waren. Es gibt reichlich Shops mit Kitsch und Tand, aber auch schönes Kunsthandwerk und coole Mode. An den Hängen des höchsten Inselbergs (Monte Epomeo, 789 Meter) gibt es hervorragende Weinlagen und das Mare Tirreno liefert frisches Meeresgetier, das in den vielen guten Restaurants serviert wird – wer einmal auf einer Terrasse am funkelnden blauen Wasser oder in einem quirligen Restaurant in der Stadt zu Tisch gesessen hat, der weiß, was Dolce Vita in Italien bedeutet.
Nicht zuletzt ist die Insel ein Fest für Naturfreunde. Es gibt jede Menge Wanderwege durch die subtropische Flora, die von Frühling bis Herbst mit duftenden Pinien, Jasmin, Rosmarin, Bougainvillea und einer Vielzahl von Orangen- und Zitronenbäumen betört. Man braucht nicht unbedingt einen Leihwagen, Linienbusse fahren auf der Insel-Ringstraße die wichtigsten Orte an, zudem lassen sich Räder und E-Bikes mieten. Die beiden großen Orte Ischia-Stadt und Forio bieten zudem prächtige mittelalterliche Bauten, Kirchen und Museen.
Und in den Yachthäfen sowie an den vielen kleinen wie großen Stränden wird jeglicher Wassersport angeboten, vom Kiten über Surfen bis zum Tauchen im glasklaren Meer ist alles machbar. Am schönsten aber kann es sein, ganz einfach am Strand, in einer Beachbar oder im Restaurant zu entspannen – diese Insel ist ein perfekter Ort für Genießer.
Die schönsten Sonnenuntergänge bietet Ischias Westküste – am besten zu genießen etwa im Ort Forio mit seinem kleinen Stadtstrand und der langen Uferpromenade.
Die mit 46 Quadratkilometern Fläche größte Insel im Golf von Neapel ist berühmt für die Heilkraft ihrer heißen Quellen. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Insel zudem ein Hot Spot der Künstler – und ist heute ein Lieblingsziel für Urlauber aus aller Welt.