Schon nach wenigen Augenblicken in dieser Stadt wird dem Reisenden klar: Mein Gott, ist das schön hier! Schmale Gassen winden sich steile Hügel hinauf, gesäumt von prunkvollen Häusern und duftender Flora. An der Grande Plage, dem großen Strand, genießen Urlauber aus aller Welt die 2000 alljährlichen Sonnenstunden, feine Hotels und Restaurants prägen das Bild des mondänsten Seebadeorts an der Französischen Atlantikküste.
Biarritz war einst Hotspot für die Berühmten und Reichen der Welt. Kaiserin Eugénie, Frau von Napoleon III., wählte den einstigen Fischerort ab 1854 als Sommersitz und brachte ihn so ins Visier der Hautevolee – ihre ehemalige Residenz am Strand ist heute das feine Hotel du Palais. In Cafés wie dem Miremont an der Place George Clemenceau kehrten Könige und Prinzessinnen ein. Der europäische Adel wurde angelockt durch rauschende Ballnächte, stets frische Austern, das gute Klima und die therapeutische Wirkung der Luft.
Auch wenn sich das Publikum im Zeitalter günstiger Flüge ein wenig verändert hat, liegt immer noch ein Hauch von Noblesse und Jetset über dem 25.000-Einwohner-Ort, nicht zuletzt dank des berühmten Casinos. Und die Dichte an Promis, Ferraris und Top-Restaurants ist größer als anderswo an dieser Küste.
Das Meer ist allgegenwärtig in Biarritz, sei es an der feinen Grande Plage mit den teuren Hotels oder am langen Strand Côtes des Basques im Süden. Dazwischen liegen kleine Buchten samt dem alten Fischerhafen Vieux Port (an seinem kleinen Strand baden gerne einheimische Familien) und Felsklippen à la Rocher de la Vierge, wo eine mutige Eisenbrücke hinüber zur Statue der Jungfrau Maria führt. Hinter dem alten Hafen locken verwinkelte Gassen mit kleinen Bars und Cafés.
Der Ort ist auch ein Dorado für Wassersportler, so herrschen optimale Bedingungen für Surfer, die hier regelmäßig ein großes Festival feiern. Der Atlantik ist wilder als an Frankreichs Stränden weiter im Norden, wirft Gischt und salzige Nebelwolken über Strände und Uferstraßen. Dass der Badeort zum französischen Teil des Baskenlands zählt, merkt man schon an der Pflege der baskischen Sprache, der Beliebtheit des baskischen Ballspiels Pelota und an den guten Tapas-Bars – nach Spanien ist es nicht weit.
Wenn mal das Wetter nicht mitspielt, kann man zum Beispiel einen Blick in das große Meeresaquarium werfen – das liegt nahe beim Alten Hafen, hat Becken für Hunderte von Arten und bietet auch Seehundfütterungen.
Die 25.000-Einwohner-Stadt liegt im äußersten Südwesten Frankreichs in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein unbedeutendes Fischerdorf – und gilt heute als einer der mondänsten Badeorte des Landes.