Höher, schneller, weiter – wenn die Rede auf Dubai kommt, geht es oft um avantgardistische Wolkenkratzer, schnittige Sportwagen und luxuriöse Shopping Malls. Doch Dubai ist viel mehr als das: Alte Traditionen haben hier genauso ihren Platz wie moderne Kunst, zeitgenössische Kultur genauso wie traditionelle Riten.
Das Dubai des 21. Jahrhunderts ist eine weltoffene, trendbewusste Stadt, die aber genauso den Schatz ihrer kulturellen Wurzeln bewahrt und Traditionen pflegt. Als 1833 ein Fischerdorf am Ufer des Dubai Creek gegründet wurde, war kaum abzusehen, dass sich daraus einmal eine Millionen-Metropole entwickeln würde. Erst als man in den 1960er-Jahren auf Öl stieß, wandelte sich die Region, wuchs mit dem Reichtum des Emirats auch die Stadt zur heutigen Blüte.
Aus 200 Ländern stammen die Menschen, die mittlerweile hier leben. Fast vier Millionen Einwohner zählt die Stadt. Wie an kaum einem anderen Ort der Welt gibt es eine Vielfalt an Nationalitäten, Kulturen und Religionen – und damit die idealen Voraussetzungen für eine kosmopolitisch geprägte Metropole, in der Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert genießen.
An den Ufern des Meeresarms Dubai Creek breitet sich das „alte“ Dubai aus – in den Altstadtvierteln findet noch das traditionelle arabische Leben statt. Neben den orientalischen Märkten wie Gold- und Gewürz-Souk lohnt sich ein Besuch in den Stadtteilen Al Fahidi und Al Shindagha. Die historischen Quartiere geben euch mit ihren verwinkelten Gassen und den traditionellen Windtürmen einen Einblick in längst vergangene Epochen.
Um ganz authentische Einblicke in das arabische Leben zu gewinnen, empfiehlt sich ein Besuch des Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding, kurz: SMCCU. Einheimische – Emiratis genannt – erklären euch bei einem traditionellen Mittagessen, einem Bummel durch die Altstadt oder einem begleiteten Moschee-Besuch die Besonderheiten ihrer Kultur. Fragen sind ausdrücklich erwünscht! Im Al-Fahidi-Viertel befindet sich auch das Coffee Museum, das im traditionell-orientalischen Ambiente in die Welt des Kaffees ein- und entführt.
Im Al-Fahidi-Fort, einer ehemaligen Festung in der Altstadt, residiert das Dubai Museum. Hier erhaltet ihr u.a. spannende Einblicke in Dubais Alltag vor dem Ölboom. Auch das Heritage Village, ein im Stil einer arabischen Siedlung errichtetes Museumsdorf im Stadtteil Al Shindgha, lässt euch in die Kultur, Traditionen und Geschichte Dubais eintauchen – traditionelle Windtürme und Steinhäuser aus den Wüsten- und Bergregionen, typische Beduinenzelte und Gewürzläden wurden hier originalgetreu nachgebaut. Im benachbarten „Perlendorf“ erlebt ihr eine weitere traditionelle Seite Dubais – dort wird euch die Perlenfischerei durch Live-Vorführungen in einem Wasserbecken und den Nachbau einer traditionellen arabischen Dhau näher gebracht.
Mit einem anderen, nicht minder wichtigen Kapitel Arabiens befasst sich das Etihad Museum. Thema ist der Zusammenschluss von sieben Emiraten, darunter neben Dubai auch Abu Dhabi, zu den „Vereinigten Arabischen Emiraten“ (VAE), deren politisches System auf der Verfassung von 1971 gründet. Unbedingt einen Besuch wert!
Doch in Dubai denkt man nicht nur an Tradition, sondern stets auch nach vorn, in die Zukunft – hierfür ist insbesondere das Museum of the Future gedacht. Das Museum befasst sich mit Zukunftsthemen wie künstlicher Intelligenz und stellt dar, wie Dubai in Zeiten des Klimawandels im Jahre 2050 aussehen könnte. Die Einrichtung in einem futuristischen, architektonisch höchst komplexen Gebäude soll im Lauf des Jahres 2020 eröffnet werden.
In den letzten Jahren hat sich in Dubai eine pulsierende, facettenreiche Kunstszene entwickelt. Vor allem im angesagten Quartier Al Quoz gibt es viel zu sehen, etwa in den Galerien und Ateliers der Al Serkal Avenue. Und der Dubai Design District, kurz nur d3 genannt, ist ein ganzes Viertel voller Galerien, Showrooms, Boutiquen sowie auch Bars und Restaurants, in denen sich eine kreative Avantgarde aus aller Welt trifft.
Über das Jahr verteilt finden große Festivals statt, die mit Musik und Kulinarik, mit Mode, Kunst und Design für weltweites Aufsehen sorgen. Ein Highlight im Event-Kalender ist die Art Dubai, eine im Rahmen der Art Week jährlich stattfindende Kunstmesse. Dort stellen international führende Galerien aus, überwiegend Werke zeitgenössischer Künstler. Auch die Dubai Design Week ist eine Trend-Schau von internationaler Bedeutung – hier präsentieren Designer, Architekten und Inneneinrichter der Weltöffentlichkeit ihre neuesten Entwürfe, darunter oft auch so manche visionäre Idee.
Eine kulinarische Weltreise hingegen ist das Dubai Food Festival – ihr entdeckt und schmeckt Köstlichkeiten aus aller Herren Länder, Gourmet-Küche und internationale Food-Trends wie auch lokale, traditionelle Leckereien. Im Rahmen des Food Festivals finden viele weitere Events rund ums Thema Essen statt. So könnt ihr etwa in zahlreichen Gourmet-Tempeln der Stadt günstiger als sonst üblich dinieren.
Dubai-City ist bekannt für ein pulsierendes Nachtleben und eine coole Musik-Szene. Oft bekommt ihr hier auch ungewohnte Klänge zu hören, etwa beim Dubai Jazz Festival. Als Headliner treten aber stets etablierte Bands und Musiker auf, zuletzt standen mit der Soulsängerin Alicia Keys und dem Funk-Musiker Jamiroquai Stars der absoluten Spitzenklasse auf der Bühne.
Nicht nur Opern-Größen von Weltrang erlebt ihr in der schönen Dubai Opera, sondern auch klassische Philharmonie-Konzerte und Ballett-Aufführungen sowie leichtere Kost wie Musicals und Pop-Konzerte.
Was nicht viele Urlauber wissen: Der muslimische Fastenmonat Ramadan (voraussichtlich 23. April – 23. Mai 2020) ist eine besonders tolle Zeit, um Dubai zu besuchen. Alles ist festlich geschmückt, und die sonst so wuselige Stadt ist quasi „entschleunigt“. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten die gläubigen Muslime, sie essen, trinken und rauchen nicht. Als respektvolle Besucher des Landes solltet ihr das in der Öffentlichkeit ebenfalls unterlassen, wenn die Regelungen in den letzten Jahren auch sehr gelockert wurden. In den Hotels herrscht sozusagen „Business as usual“, es gibt dort immer die Möglichkeit, etwas zu essen oder zu trinken. Auch in der Stadt und in den Shopping Malls gibt es ein paar geöffnete Restaurants, die Mahlzeiten und Getränke anbieten. Durch einen Sichtschutz wird sichergestellt, dass fastende Muslime nicht gestört werden. Jeden Tag nach Sonnenuntergang beginnt „Iftar“, das Fastenbrechen. Dafür stellen viele Hotels besondere Iftar-Zelte auf, wo ausgiebig gespeist wird – und auch für Nicht-Muslime ist ein Iftar-Dinner ein echtes, authentisch-arabisches Ereignis.
Wann immer es euch nach Dubai City zieht – zu erleben gibt es in dieser aufregenden Metropole immer etwas. Und ihr werdet stets jede Menge gute Gründe finden, bald wieder in die Millionenstadt am Dubai Creek zu kommen.
Weitere Tipps und Infos zu den Kunst- und Kulturhighlights in Dubai findet ihr hier.
Einer der traditionellen Märkte ist der Gold-Souk im Stadtteil Al Ras, gleich nebenan liegt der Gewürzmarkt.
Das Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding befindet sich in Al Fahidi. Hier machen Emiratis euch mit ihrer Kultur vertraut.
Das Etihad Museum in der Jumeirah Street erzählt die noch junge Geschichte der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
In der Al-Fahidi-Festung ist das Dubai Museum untergebracht – dort erfahrt ihr, wie das Leben in Dubai vor dem Öl-Boom aussah.
Das "Museum der Zukunft" liegt an der Sheik Zayed Road nahe der Emirates-Towers und befasst sich mit Technologie und Fragen der Zukunft.
Das ehemalige Industriegebiet ist zum Kunstviertel avanciert. In Al Qouz reihen sich heute Ateliers, Galerien und Boutiquen aneinander.
Der Dubai Design District ist ein angesagter Bezirk für Mode und Kultur – der kreative Hotspot der Stadt.
In der Dubai Opera am Sheikh Mohammed bin Rashid Boulevard werden neben hochkarätig besetzten Opern-Klassikern auch Musicals, Ballett und Popkonzerte aufgeführt.