Die Côte Basque, baskische Küste rund um den mondänen Badeort Biarritz ist zwar nur rund 30 Kilometer lang, bietet aber grandiose Ausblicke auf den Atlantik und dazu jede Menge Abwechslung. Die Einflüsse des Baskischen sind vielerorts spürbar – so ist neben dem Französischen auch das Euskara gebräuchlich, die Sprache der Basken, die hier im französisch-spanischen Grenzgebiet von rund 800.000 Menschen genutzt und deren Erhalt hartnäckig verteidigt wird.
Spürbar ist das etwa in Orten wie der hübschen Kleinstadt Bayonne, die heute fast mit den Vororten des rund zehn Kilometer westlich liegenden Biarritz zusammengewachsen ist und mit einem guten Basken-Museum aufwarten kann. Sehenswert ist dort auch das historische Zentrum mit vielen baskischen Fachwerkhäusern und kleinen kopfsteingepflasterten Plätzen, an denen ihr in kleinen Bars und Cafés die Zeit verträumen könnt.
Berühmt ist der 50.000-Einwohner-Ort zudem für zwei völlig gegensätzliche Gewerbe: Einst wurde der Hafenort für seine Waffenproduktion berühmt, während die wohl besten Chocolatiers der Region heute für die süßen Seiten des Lebens verantwortlich sind.
Ein weiteres Highlight des französischen Baskenlands liegt an der felsenreichen Küste kurz vor der Grenze zu Spanien. Der schöne 14.000-Einwohner-Hafenort Saint-Jean-de-Luz lebt einen gekonnten Spagat zwischen baskischem Alltag und sportbegeisterter Jugend aus aller Welt. Einst bekannt für seine mutigen Walfänger mit einer Flotte von rund 80 Booten, prägt noch heute der Fischereihafen den Ort – dazu kommen die tollen Surfmöglichkeiten. Das Meer türmt sich an einem Riff vor der Küste regelmäßig zu extrem hohen Wellen auf, die Wellenreiter verzücken – Saint-Jean-de-Luz zählt damit zu den heißesten Big-Wave-Spots der Welt.
Als Badeort ist das Städtchen schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt, das milde Klima, die schöne Lage, Luxushotels und Casinos lockten wohlhabende Gäste an, viele davon aus England. Ein rechtzeitig verhängter Baustopp bewirkte, dass die eleganten Barock- und Art-déco-Villen der Stadt nicht für schnöde Apartmentbauten weichen mussten – so kann man noch heute zwischen den Prunkbauten flanieren. Saint-Jean-de-Luz schrieb einst sogar große Geschichte: Durch Hochzeit zwischen Frankreichs König Ludwig XIV. und Spaniens Maria Theresia vor Ort wurde anno 1660 ein jahrzehntelanger Krieg zwischen den Ländern beendet.
Wer weite Blicke aufs Meer und gutes Strandleben liebt, ist in Ondres-Plage gut aufgehoben. Die Küste hier im Norden von Biarritz wird nicht durch schroffe Felsbuchten, sondern weite Sandstrände geprägt. In dem kleinen 5000-Einwohner-Ort mit seinen duftenden Pinienwäldern und seiner Vorliebe für das baskische Ballspiel Pelota könnt ihr einen ruhigen Badeurlaub verbringen – und das nahe Biarritz sorgt für Abwechslung.
Von Saint-Jean-de-Luz bis zur spanischen Grenze sind es nur rund zehn Kilometer – die iberische Grenzstadt Irun (rund 60.000 Einwohner) mit ihrem barocken Rathaus und dem Wallfahrtsmuseum bietet sich für einen Tagesausflug an.
Die Küstenregion rund um Biarritz im äußersten Südwesten Frankreichs entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum Urlaubsziel für wohlhabende Ausländer und ist heute ein Hotspot für Surfer.