Winterurlaub
Winter in Norwegen: 10 Erlebnisse, die Du nicht verpassen darfst
Du hast mal wieder Lust auf einen richtigen Winter – mit echtem Schnee und klirrender Kälte? In Norwegen bekommst Du all das und noch viel mehr: Tanzende Nordlichter, Wale und Abenteuer in der Arktis. Wir stellen zehn Erlebnisse für Dein ganz persönliches Wintermärchen vor.
Nordlichter in Tromsø bestaunen
Tanz der Aurora Borealis
Wenn grüne, violette und manchmal sogar rote Schleier wie Geister über den Himmel tanzen, scheint die Welt für einen Moment stillzustehen. In Tromsø hast Du im Winter besonders gute Chancen auf dieses Naturphänomen, die Aurora Borealis. Denn die Stadt liegt gut 350 Kilometer nördlich des Polarkreises, mitten im Nordlichtgürtel.
Zwischen November und März ziehen Polarlichter regelmäßig über den Himmel, oft sogar mehrmals pro Nacht. Am besten buchst Du eine geführte Tour raus aus der Stadt, dorthin, wo es richtig dunkel wird – in die Berge, ans Meer oder auf ein zugefrorenes Seeufer. Tagsüber kannst Du Tromsø erkunden: kleine Cafés, das Polarmuseum oder die Eismeerkathedrale sorgen für wärmende Kontraste zur arktischen Kälte.
Hundeschlitten-Abenteuer in der Finnmark
Mit Huskys durch die Einsamkeit
Einmal mit einem Huskygespann durch die verschneite Wildnis rauschen – in der Finnmark wird dieser Traum Wirklichkeit. Die nordöstlichste Region Norwegens ist dünn besiedelt und im Winter tief verschneit – perfekte Bedingungen für eine Fahrt mit dem Hundeschlitten.
Du stehst auf dem Schlitten, spürst die Kälte im Gesicht und die rhythmischen Bewegungen der Hunde. Über zugefrorene Seen, durch schneeweiße Wälder und über weite Ebenen fliegst Du fast lautlos dahin – nur das Hecheln der Huskys und das Knirschen unter den Kufen begleiten Dich. Viele Touren starten bei Sami-Familien, die Dir unterwegs nicht nur das Lenken beibringen, sondern auch von ihrer Kultur, ihren Rentieren und dem Leben in der Arktis erzählen. Am Abend wartet eine heiße Suppe – vielleicht sogar am Feuer in einem Lavvu-Zelt.
Skifahren in Trysil oder Hemsedal
Weiße Pisten, wenig Leute
In Norwegen läuft Wintersport ganz entspannt. Kein Gedränge an den Liften, dafür viel Platz auf den Pisten – besonders in Trysil und Hemsedal, zwei der beliebtesten Skigebiete des Landes. Beide liegen gut erreichbar von Oslo aus und bieten Schneesicherheit von Dezember bis April.
In Trysil erwarten Dich 71 Pistenkilometer und das 1.132 Meter hohe Trysilfjellet – ideal für Familien und GenussfahrerInnen. In Hemsedal geht es höher hinauf: Die Pisten führen über drei Gipfel bis auf knapp 1.500 Metern Höhe. 44 Pistenkilometer, Snowparks und Pulverschnee machen den Ort besonders bei Fortgeschrittenen beliebt.
Wenn Du lieber auf Langlaufskiern durch die verschneite Landschaft gleitest, findest Du in beiden Skigebieten so viele gespurte, teils auch beleuchtete Loipen, dass Du wochenlang unterwegs sein kannst.

Michaelas Tipp
Im Dezember wird es schon gegen 15 Uhr dunkel. Beginne deshalb Deinen Skitag früh – das Licht am Vormittag ist magisch.
Fjordkreuzfahrt im Westen
Durch Unesco-Welterbe-Landschaft gleiten
Im Winter wirken Norwegens Fjorde fast so, als hielte die Zeit kurz den Atem an. Besonders eindrucksvoll sind der Geirangerfjord und der schmale Nærøyfjord, beide im Westen des Landes und Teil des UNESCO-Welterbes. Der Geirangerfjord liegt südlich von Ålesund, der Nærøyfjord bei Flåm – beide sind auch im Winter gut erreichbar per Auto oder Bahn.
Auf dem Kreuzfahrtschiff gleitest Du über spiegelglattes Wasser, vorbei an schneebedeckten Berghängen und vereisten Wasserfällen wie dem „Brautschleier“. Viele Schiffe fahren elektrisch und beinahe lautlos. Wenn dann ein Seeadler über Dir kreist oder ein Elch am Ufer auftaucht, wirst auch Du ehrfürchtig den Atem anhalten.
Top Angebote in Ålesund und Flåm
Walbeobachtung in Vesterålen
Begegnungen mit Orcas und Buckelwalen
Zwischen November und Januar verwandeln sich die Fjorde rund um die Vesterålen-Inseln in ein Revier für Orcas und Buckelwale. Der Grund: In den kalten Monaten sammeln sich riesige Heringsschwärme in diesen nährstoffreichen Küstengewässern – ein Festmahl für die Meeressäuger.
Die Region liegt nördlich der Lofoten, etwa 300 Kilometer oberhalb des Polarkreises. Am besten erreichst Du sie über die kleine Stadt Andenes, von wo aus viele Walbeobachtungstouren starten. Eingepackt in Thermoanzug und Schwimmweste geht es hinaus auf den Nordatlantik. Den Moment, in dem eine Rückenflosse lautlos neben Dir auftaucht oder eine Fluke in Zeitlupe im dunklen Wasser verschwindet, wirst Du nie wieder vergessen.
Fjord- und Hauptstadt Oslo
Zwischen Natur und Kultur
Citytrip im Winter? Zugegeben, ist bei Tagestemperaturen um den Gefrierpunkt frisch. Doch die norwegische Hauptstadt am Oslofjord überrascht mit einem charmanten Mix aus Architektur, Museen, Natur und urbanem Leben trotz Schnee und Eis.
Du kannst durch den Vigeland-Park schlendern, wo über 200 riesige Skulpturen aus Bronze und Stein stehen, und danach in der Mathallen-Halle heiße Waffeln und Kaffee probieren. Direkt am Wasser liegt das neue Edvard-Munch-Museum, das Tausende von Werken des berühmtesten Künstlers Norwegens zeigt. Ein klimafreundliches Gebäude aus wiederverwertbarem Beton mit Blick auf den Fjord. Gleich daneben ragt die Oper wie ein weißer Eisberg aus dem Meer. Hier darfst Du übers Dach des außergewöhnlichen Baus aus weißem Carrara-Marmor spazieren. Auch das Fram-Museum lohnt sich – dort gehst Du an Bord echter Polarschiffe und tauchst in die Entdeckerzeit des Landes ein.

Michaelas Tipp
Wärme Dich in einer der schwimmenden Saunen auf, die gegenüber dem Opernhaus mitten im Zentrum liegen. Mutige springen nach dem Aufguss in den Fjord.
Von Oslo nach Bergen mit der Bahn
Winterkino auf Schienen
Die Bergenbahn verbindet Oslo mit der Westküste und gilt als eine der eindrucksvollsten Zugstrecken Europas. Im Winter wird die siebeneinhalbstündige Fahrt zu einer Reise durch eine verzauberte Landschaft. Mit glitzerndem Raureif an den Ästen, eingefrorenen Wasserfällen an Felswänden und einem Himmel, der mal milchig blau und dann wieder in zartem Rosa erscheint.
Auf dem höchsten Abschnitt bei Finse (1.222 Meter) gibt es keine Straße mehr, nur den Zug. Hier kannst Du sogar aussteigen: WinterwanderInnen nutzen die Station gern für Touren über das Fjell, so nennen die NorwegerInnen ihre weitläufigen, baumlosen Hochflächen, die im Winter tief verschneit und besonders still sind. Du kannst aber auch in der Berghütte „Finse 1222“ übernachten. Danach geht es weiter nach Bergen, in die zweitgrößte Stadt des Landes. Oder wieder zurück, wenn Du das beeindruckende Schneepanorama noch einmal erleben willst.
Schneeschuhwandern in der Hardangervidda
Die Entdeckung der Langsamkeit
Die Hardangervidda ist Europas größte Hochebene – ein windgeformtes Hochland zwischen Oslo und Bergen, meist über 1.000 Meter hoch. Im Winter liegt hier eine dichte Schneedecke, oft bis in den Mai. Schneeschuhwandern ist die ideale Art, diese stille Landschaft zu erkunden: Schritt für Schritt bewegst Du Dich durch weite Ebenen, vorbei an gefrorenen Moorflächen und unter Schneelasten gebeugten Zwergbirken.
Gut erreichbare Startorte wie Geilo, Haugastøl oder Finse bieten Tagestouren und geführte Mehrtagestouren – entlang alter Handelsrouten oder durch Nationalparkgebiete mit Rentieren. Übernachten kannst Du in urigen Hütten mitten im Fjell oder in komfortablen Lodges im Tal.
Übernachten im Eishotel
Kälte, Kristalle und Kuschelfelle
Ein Bett aus einem Eisblock, Wände aus Schnee und glitzernde Eisskulpturen: Eine Nacht in einem Eishotel ist definitiv nichts Alltägliches. In Alta und Kirkenes, ganz im Norden Norwegens, entstehen jeden Winter neue Hotels komplett aus Eis und Schnee – mit kunstvollen Details, Bar, Restaurant und sogar Kapelle.
Die Temperatur im Inneren liegt konstant bei minus vier bis minus sieben Grad. Klingt frostig? Mit Thermoschlafsack, Rentierfell und dicker Wollunterwäsche schläfst Du trotzdem gut. Und morgens wartet die Sauna – oder ein Sprung in den Hot Tub mit Blick in die weiße Weite. Das Gefühl danach: lebendig und schlagartig wach.
Top Angebote für Eishotels
Sámi-Kultur erleben
Rentierschlitten, Joik und Geschichten am Feuer
Weit im Norden, dort wo die Tage kurz und die Nächte lang sind, liegt die Heimat der Sámi – der Urbevölkerung Nordeuropas. Ihr Siedlungsgebiet, Sápmi genannt, erstreckt sich über Teile von Norwegen, Schweden, Finnland und der russischen Kola-Halbinsel. Wer im Winter durch die Finnmark oder rund um Tromsø reist, hat die Chance, ihre Kultur aus nächster Nähe zu erleben.
Bei geführten Touren sitzt Du in einem Rentierschlitten, eingehüllt in Decken, und gleitest durch die Schneelandschaft. Am Feuer im Lavvu, dem traditionellen Zelt, erzählen Sami-GastgeberInnen von ihrem Leben, ihrer Sprache und den Rentierherden, die bis heute durch die Tundra ziehen. Manchmal erklingt auch ein Joik. Eine traditionelle a-cappella-Gesangsform der Sámi, emotional aufgeladen, mit sich wiederholenden Melodien und ohne feste Texte. Ganz anders als westliche Musik.
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