Icefields Parkway, Kanada
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Roadtrip

Icefield Parkway: Die spektakulärste Fernstraße Kanadas

Achtung – hier kommt die spektakulärste Fernstraße Kanadas! Für die 288 Kilometer von Banff nach Jasper in Alberta benötigst Du dreieinhalb Stunden, meint das Navi, aber das ist natürlich Blödsinn. Besser, Du planst einen kompletten Tag für die Strecke ein. Und einen weiteren für den Rückweg – dann bekommst Du zumindest ein Gefühl für diese Landschaft. Einheimischen darf man das natürlich nicht erzählen. Dreieinhalb Stunden? Einen Tag? Für den Icefields Parkway bräuchtest Du ein ganzes Leben, behaupten die dann. Und haben bestimmt recht damit.

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Icefields Parkway, Kanada
Icefields Parkway, Kanada © Stefan Nink

Ganz offiziell ist der Icefields Parkway Teil des Alberta Highway 93, aber das interessiert wahrscheinlich bloß die Schneeräumdienste und kann Reisenden völlig egal sein, wenn sie in Banff ins Auto steigen. Zwischen hier und Jasper im Norden liegen ein paar Hotels und ein paar Tankstellen, und irgendwo auf der Mitte der Strecke geht der Banff National Park in den Jasper National Park über – ansonsten musst Du Dich an den Bergen orientieren, weil da nichts ist außer diesen Bergen. 

Der Icefields Parkway fährt gewissermaßen übers Rückgrat der Rockies. Links und rechts der Straße stehen die Gipfel Spalier, weiß gleißend oben, tannengrün schimmernd an den Flanken. Zwischendrin hat die Geologie ein paar Bergseen untergebracht, deren smaragdenes Wasser sich in das gezackte Kronenweiß der Rockies schmiegt. Und den Athabasca River, der aussieht wie ein Fluss, der zum Ende der Welt möchte. Man kann das auch so formulieren: Wenn Du auf dem Icefields Parkway unterwegs bist und das Benzin sicher bis zur nächsten Tankstelle reicht, dann ist das Fahren hier wie ein Rausch.

Icefields Parkway, Kanada
Icefields Parkway, Kanada © Stefan Nink

Was nicht heißt, dass Du einfach so dahinschweben kannst. Jedes Tier, das die Fahrbahn kreuzt, löst nämlich einen Stau aus. Das ist normal hier. So normal, dass Einheimische von Staulänge und Stauaussehen auf den Staugrund schließen können. Drei Autos, säuberlich rechts am Straßenrand, die Warnblinkanlagen an, keine Personen außerhalb der Fahrzeuge, der Verkehr dahinter stockend: möglicherweise Wapiti. Zehn bis fünfzehn Autos in jeder Fahrtrichtung, dazwischen etwa 25 Personen, der Verkehr dahinter abrupt abbremsend: wahrscheinlich Dickhornschafe. 39 bis 58 Autos, wild durcheinander parkend, fahrend und warnblinkend, 79 bis 102 Personen mit Videokameras und Fotoapparaten auf der Straße, der Verkehr dahinter im Stillstand: Bär. Vielleicht sogar Grizzly. 

Du merkst schon: Das mit den dreieinhalb Stunden haut niemals hin. Bei schlechtem Wetter sowieso nicht. Und das gibt es hier öfter. Die Rocky Mountains sind ziemlich gute Wolkenfänger, und wo erst einmal eine Wolke hängen bleibt, kommen bald weitere dazu. Dann reichen sie schnell hinunter bis ins Tal, verhüllen die Panoramen und schaffen eine beinahe mystische Atmosphäre. Manchmal fällt sogar mitten im Sommer Schnee. Dann brauchst Du noch länger bis hinauf nach Jasper.

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