Der Alatsee bei Füssen ist eines der vielen Gewässer in Deutschland, um die sich Mythen ranken. © Artem Tkachuk/Shutterstock.com
© Artem Tkachuk/Shutterstock.com

Legende oder Wahrheit?

Deutschland: In diesen Gewässern sollen Schätze ruhen

Sagenhafte Geschichten über versunkene Schätze faszinieren Menschen bereits seit Jahrhunderten. Während viele an exotische Piratenbeute auf entlegenen Südsee-Inseln denken, verbergen auch deutsche Flüsse und Seen angeblich unermessliche Reichtümer. Diese mystischen Erzählungen ziehen Jahr für Jahr Schatzjäger und Hobby-ArchäologInnen in ihren Bann.

Folge unserem WhatsApp Kanal!Gutscheine, Gewinnspiele, relevante News & Updates zum Thema Reisen!Zum Kanal

Deutschland: Unsere Bestseller-Hotels

Alle anzeigen

Das Gold der Nibelungen im deutschen Strom

Keine deutsche Schatzlegende ist berühmter als die des Nibelungenhortes. Der Überlieferung nach transportierte Hagen von Tronje sagenhafte 144 Wagenladungen voller Gold von Worms weg und ließ sie an geheimer Stelle in den Rhein versenken. Diese Geschichte entstammt dem mittelalterlichen Heldenepos "Das Nibelungenlied", das ein anonymer Dichter im frühen 13. Jahrhundert verfasste.

Irgendwo im Rhein soll der Nibelungenschatz verborgen liegen. © leoks/Shutterstock.com
Irgendwo im Rhein soll der Nibelungenschatz verborgen liegen. © leoks/Shutterstock.com

Die historische Quelle berichtet: "Er ließ ihn bei dem Loche versenken in den Rhein" – eine Formulierung, die viele ExpertInnen mit dem Ort Lochheim in Verbindung bringen, der etwa 20 Kilometer von Worms entfernt liegt. Andere WissenschaftlerInnen konzentrierten ihre Forschungen auf den "Schwarzen Ort" nahe Gernsheim, wo der Rhein seine schärfste Biegung macht. Trotz mehrfacher Tauchexpeditionen an diesen Stellen blieb der sagenumwobene Hort jedoch verschollen.

Ein bemerkenswerter Fund ereignete sich jedoch 2016 in der Nähe von Rülzheim in Rheinland-Pfalz. Dort entdeckte ein Hobby-Archäologe mit seinem Metalldetektor einen spätantiken Schatz, zu dem goldene Gewandverzierungen und silberne Frauenfiguren gehörten. Fachleute bewerteten den Fund auf mehr als eine Million Euro. Eine Verbindung zum legendären Nibelungengold konnte jedoch nie nachgewiesen werden.

Brandenburger See birgt angeblich NS-Kriegsschatz

Der 13 Meter tiefe Stolpsee in Nordbrandenburg wäre ein gewöhnliches Gewässer, gäbe es nicht hartnäckige Gerüchte über einen dort versenkten Nazischatz. Angeblich vergrub ein SS-Kommando kurz vor Kriegsende 18 Behälter mit 350 Kilogramm Gold und 100 Kilogramm Platin in dem See. Hermann Göring (1893-1946) soll diese Edelmetalle während des Krieges zusammengetragen haben.

Bereits 1981 informierte ein Waffenhändler die Stasi über den mutmaßlichen Standort des Schatzes. Sein Bericht erwähnte drei Kisten mit jeweils 450 Kilogramm Edelmetallen. Unzählige Suchaktionen privater SchatzjägerInnen verliefen bisher erfolglos.

Der Alatsee ist seit mehr als 40 Jahren für TaucherInnen gesperrt. © Artem Tkachuk/Shutterstock.com
Der Alatsee ist seit mehr als 40 Jahren für TaucherInnen gesperrt. © Artem Tkachuk/Shutterstock.com

Mysteriöser Alatsee: Kriegsexperimente und verschollenes Gold?

Der Alatsee westlich von Füssen gilt ebenfalls als Versteck wertvoller Kriegsbeute. Das 840 Meter hoch gelegene Gewässer erreicht eine maximale Tiefe von 32 Metern. Schon seit jeher umgeben den See geheimnisvolle Legenden: Fabelwesen sollen dort hausen, nächtliche Geistererscheinungen auftreten und Seeungeheuer am Grund lauern.

Tatsächlich führte die Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges Unterwasserexperimente mit Modellen in dem See durch. Noch heute zeugen Eisenkonstruktionen im Wasser von diesen Versuchen. Gerüchten zufolge versenkten deutsche Truppen gegen Kriegsende Goldreserven der Deutschen Reichsbank dort, die zuvor in Schloss Neuschwanstein gelagert hatten. Beweise für diese Behauptung existieren jedoch nicht. Seit 1983 ist der See für TaucherInnen gesperrt, was allerdings am weltweit einzigartigen Vorkommen von Purpur-Schwefelbakterien liegt, die in dem See existieren.

Nicht im, sondern am Walchensee soll Ende des Zweiten Weltkriegs jede Menge Gold versteckt worden sein. © FooTToo/Shutterstock.com
Nicht im, sondern am Walchensee soll Ende des Zweiten Weltkriegs jede Menge Gold versteckt worden sein. © FooTToo/Shutterstock.com

Verschwundene Devisen am bayerischen Bergsee

Der etwa 75 Kilometer von München entfernte Walchensee spielte eine wichtige Rolle bei der Verlagerung von Reichsvermögen. Im April 1945 brachten Wehrmacht-Soldaten und Reichsbank-Beamte ein gewaltiges Vermögen nach Einsiedl, einem kleinen Ort am südwestlichen Seeufer. Oberhalb des heutigen Obernach-Kraftwerks vergruben sie den Schatz.

Das Depot soll vier Goldkisten, 365 Säcke mit je zwei Goldbarren, zwei Säcke voller Goldmünzen sowie 94 Säcke ausländischer Währung – hauptsächlich US-Dollar und Schweizer Franken – enthalten haben.

Im Juni desselben Jahres übergaben die Deutschen das Vermögen an die Alliierten. Dabei stellte sich heraus, dass 100 Goldbarren sowie sämtliche Schweizer Franken und Dollarnoten fehlten. Bis heute rätseln ExpertInnen, ob weitere geheime Verstecke in der Region existieren.

Deutschland mit dem Mietwagen erleben

Alles aus einer Hand mit HolidayCheck Mietwagen
Mietwagen finden
Entdecke ähnliche Urlaubsthemen
Quelle: spot on news