Belgiens Süden entdecken
Wallonie entdecken: Natur, Genuss & Kultur im Herzen Belgiens
Wer schon einmal "Helix aspersa" im Teigmantel gekostet oder ein handwerklich gebrautes Trappistenbier genossen hat, kennt die Raffinesse der wallonischen Küche. Belgiens südlicher Landesteil vereint auf kleinstem Raum kulinarische Höhepunkte mit atemberaubender Natur.
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Alle anzeigenUNESCO-Schätze: Vom Bergbau bis zum bunten Treiben
Die Provinz Hennegau wartet mit beeindruckenden 19 UNESCO-Kulturgütern auf, sowohl materiellen als auch immateriellen. Architektur-LiebhaberInnen sollten sich die markanten Belfriede nicht entgehen lassen, die in Mons, Charleroi, Binche, Thuin und Tournai die Skyline prägen. Vom 87 Meter hohen Glockenturm in Mons eröffnet sich ein spektakulärer Panoramablick über die Borinage-Region mit ihren historischen Zechen.
Grand-Hornu bei Mons zählt seit 2012 gemeinsam mit drei weiteren ehemaligen Bergbau-Standorten zum Weltkulturerbe. Wo einst Bergleute Kohle förderten, dominieren heute Kunst und Design. Das MAC's Museum hat den Ort zu einem bedeutenden kulturhistorischen Zentrum der Wallonie transformiert. In der Blegny Mine nahe Lüttich können Interessierte mit dem originalen Förderkorb in die Tiefe fahren und die harten Arbeitsrealitäten der Bergleute nachvollziehen.
Das Mundaneum in Mons fasziniert mit seinen millionenfachen bibliografischen Sammlungen. Die französische Tageszeitung "Le Monde" bezeichnete das besondere Archiv einst als "Papier-Google" – tatsächlich gilt es als Vorläufer heutiger Internet-Suchsysteme und erhielt 2016 das Europäische Kultur-Gütesiegel.
Farbenfroh wird es beim Karneval von Binche, dem wichtigsten jährlichen Ereignis der Stadt. Gilles – die traditionsreichsten KarnevalistInnen -, Pierrots und Harlekine ziehen mit kunstvollen Masken, Kostümen und rhythmischen Trommeln durch die mittelalterlichen Gassen. Was verspielt wirkt, folgt strengsten Regeln: Nur in Binche Geborene dürfen Gilles werden, dabei niemals öffentlich sitzen oder betrunken erscheinen – eine Herausforderung bei Belgiens reicher Brautradition.
Gaumenfreuden und Herausforderungen für GenießerInnen
Abtei-, Trappisten- und Fruchtbiere werden in Belgien nicht nur ausgeschenkt, sondern auch zur kulinarischen Veredelung genutzt. Wallonische Praliniers und Chocolatiers veredeln ihre süßen Kreationen mit Rosen, Wasabi, Safran oder eben Bier. Bei geführten Touren lässt sich die süße Handwerkskunst live erleben.
Nach so viel Süßem verlangt der Gaumen nach Deftigem: Die berühmten belgischen Fritten kommen knusprig mit verschiedensten Dips, Saucen und Pickles auf den Teller. Der Ardenner Schinken, mit heimischem Buchen- und Eichenholz sowie Wacholder geräuchert, erfreut sich weit über die Wallonie hinaus großer Beliebtheit. Eine authentische wallonische Brotzeit verlangt auch nach Käse: Fleur des Fagnes, Bleu des Moines, Trou d'Sottai, Boulette de Nivelles... über 500 Sorten erschweren die Auswahl. Echte Gourmets wagen sich an die Spezialität aus Warnant: Schnecken. Familie Folli betreibt dort seit über vier Jahrzehnten eine Schneckenzucht und verarbeitet "Helix aspersa" zu delikaten Pasteten.
Edle Tropfen als Urlaubserinnerungen
WeinliebhaberInnen lockt die Lütticher Weinroute zu 25 regionalen Weingütern, die auf Anfrage Führungen anbieten und ihre Erzeugnisse direkt verkaufen. Die Rebsorten Pinot noir, Pinot Meunier, Pinot gris, Riesling und Chardonnay gedeihen hier bestens. Als außergewöhnliches Mitbringsel empfiehlt sich der Wacholderschnaps Pékèt, der über die Jahre in verschiedenen Geschmacksrichtungen entstanden ist: Veilchen, Vanille, Kiwi oder Karamell.
Wanderland Wallonie: Natur zu Fuß entdecken
Wer vor der Heimreise noch Kalorien verbrennen möchte, findet in der Wallonie vielfältige Wandermöglichkeiten. Die belgischen Ardennen gelten noch als Geheimtipp. Wander- und Radrouten schlängeln sich durch dichte Wälder, über Felspfade zu spektakulären Aussichtsplattformen. Unterwegs passieren Wandernde historische Burgen, Schlösser und Klosterruinen wie die Burg von Bouillon oder Schloss Walzin.
Die Hochmoorlandschaft des Hohen Venns lässt sich wunderbar zu Fuß durchqueren. Aufmerksame Naturfreunde entdecken scheue Bewohner, die sich perfekt an die raue Landschaft angepasst haben: Birkhühner, Rauhfußkäuze oder den seltenen Schwarzstorch. Zum Schutz der Flora und Fauna bleiben manche Bereiche jedoch unzugänglich.
In der Region Durbuy und La Roche-en-Ardenne führt eine zauberhafte Tour durch das Tal der Feen. Diese kombiniert zwei separate Wanderungen: Der Weg führt vom Feen-Tal zum romantischen Tal des Martin-Moulin-Baches über einen schmalen, gewundenen Pfad. Der zweite Abschnitt führt bergauf und belohnt die Anstrengung mit herrlichem Blick auf Achouffe, wo sich die Wanderung bei einem kühlen Bier in der Brauerei-Taverne abrunden lässt.
Für ambitionierte Wandernde bieten sich ausgedehnte Fernwanderwege an. Eine große Wanderung durch den Wald von Chimay (178 Kilometer) oder eine Tour, die die Trappistenklöster Scourmont, Notre-Dame de Saint-Remy in Rochefort und Orval miteinander verbindet und gleichzeitig die Braustätten der gleichnamigen Trappistenbiere einschließt. So vereinen sich auch hier wieder Natur, Kultur und Kulinarik auf ganz besondere wallonische Art. Santé!
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