Kloster Sevanavank
Sevan/ArmenienNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Kleine Klosteranlage auf einer Halbinsel
Die kleine Klosteranlage befindet sich auf einer Halbinsel im Sewan See. Am Parkplatz gibt es die üblichen kleinen Ständchen mit Souvenirs und Krimskrams. Zum Kloster selbst geht es dann über viele Stufen den Hügel hinauf. Der kurze Aufstieg wird mit einem tollen Ausblick über den See belohnt.
Klosteranlage auf einer Halbinsel
Sewanawank bzw. geschrieben auch Senanavank wird aber auch Sewankloster (1981 m) genannt, ist ein Kloster am nordwestlichen Ufer des Sewansees in der armenischen Provinz Gegharkunik, unweit der Stadt Sewan Das Kloster Senanavank wurde bereits im Jahr 874 auf einer kleinen Insel im Nordwesten des Sees gegründet. Heute erreicht man die Anlage auch trockenen Fußes: Da der Wasserspiegel im letzten Jahrhundert um etwa 20 m gesunken ist, befindet das Kloster heute auf einer Halbinsel. Die steilen Steintreppen hinauf zum Kloster waren reichlich mit Souvenirständen belegt. Nach einigen Minuten erreichten wir die alten Klosteranlagen. Unser Reiseleiter erzählte uns dann einiges über die Geschichte der Klosteranlage: Das Kloster wurde, laut einer Inschrift in der kleineren der beiden Kirchen, im Jahre 874 durch die Prinzessin Mariam, Tochter des späteren Königs Ashot I. und Gemahlin des Regionalfürsten Vasak-Gabor von Sjunik, gegründet. Kern des Klosters waren 3 kleine im Jahre 874 erbaute Kirchen, von denen heute noch 2 bestehen (Surb Arakelots - Heilige Apostel - und Surb Astvatsatsin – Mutter Gottes - ). Von der dritten, höchstgelegenen Kirche, Surb Harutyun („Auferstehung“?) sind nur noch Mauerreste übrig. Außerdem waren noch andere Klosterbauten (Bibliothek, Schule, Wohngebäude usw.) gruppiert, von denen heute nichts mehr übrig geblieben ist. Das Leben im Kloster soll sehr streng gewesen sein, denn das Kloster war für Mönche aus Etschmiadsin bestimmt, die dort gesündigt hatten, sowie für armenische Adlige, die in Ungnade gefallen waren. Der französische Kaukasusforscher Jean-Marie Chopin soll das Kloster im Jahre 1830 besucht und berichtet haben, dass es dort weder Fleisch noch Wein, Jugendliche oder Frauen gab. Die Mönche von Sewanawank waren auch bekannt für ihre Heilkunde, die auf den um den See wachsenden Pflanzen stützte, und einige ihrer Naturrezepte sind noch heute in Gebrauch. Die Architektur beider Kirchen ist fast gleich. Sie bestehen aus schwarzem Tuff in Form eines Kreuzes. Die Holztüre der Surb Arakelots-Kirche ist besonders erwähnenswert, da sie aus dem 15. Jahrhundert stammt und ihre Schnitzereien den Glanz mittelalterlicher armenischer Kunst beweisen. Sehr schön fand ich die Heiligenbilder in der Kirche. Im Außengelände und in den Ruinen einer Vorhalle (Gawit) sind verschiedene armenische Kreuzsteine, Chatschkare zu sehen. Auch in der Apostelkirche steht ein sehr schöner Kreuzstein aus dem 13. Jh. Das Kloster war ein Wallfahrtsort und bestand als solches bis 1930, als die letzten Mönche während der Stalinzeit den Ort verlassen mussten. Heute wird die Anlage von der armenischen Apostolischen Kirche unterhalten, die am nördlichen Ende der Halbinsel ein Priesterseminar betreibt. Das Sewankloster gehört zu den heiligen Orten der armenisch-apostolischen Kirche. Das Kloster Sevanavank gehört mit zu den bekanntesten Fotomotiven und ist ein sehr beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen. Vor der Kirche malte ein armenischer Maler sehr entspannt die heimische Bergwelt. Erwähnenswert ist auch die herrliche Aussicht auf den Sewansee.