Zepter Hotel Palace Banjaluka

Es handelte sich um ein dreistöckiges älteres Gebäude mit gelber Außenfassade und markantem Vierkantturm in der Mitte. Die Fassade war in die in die Tage gekommen. Unschön waren insbesondere die darauf sichtbaren Kästen für Klimaanlagen. Hinter dem Gebäude war eine große Baugrube zur Errichtung eines modernen Hochausturms, der als Neubau des Hotels dienen soll. Man betrat das Hotel platzseitig durch eine Tür und befand sich in einer kleinen Lobby, die ordentlich war aber nicht viel hermachte. Hinten rechts befand sich die Rezeption, dieser gegenüber lag ein Treppenhaus, dessen Treppen mit lilafarbenem Teppichboden ausgelegt waren. Auch fand sich dort ein Aufzug, der aber erst über ein paar Stufen erreichbar und somit nicht behindertengerecht war. Die Flure der Etagen waren mit einem dunkelblau gemusterten Teppichboden ausgelegt und wirkten renoviert. Hölzerne Türen führten zu den Zimmern. Im Keller befinden sich Toiletten. Es gab keine Fitness- und Wellnesseinrichtungen in diesem Hotel. Insgesamt ein zentrales Stadthotel ohne große Extras aber mit unterirdischem Service.

Mein Zimmer lag im ersten Stock. Es war normal groß, hatte einen häßlichen braunen Laminatboden, der es ungemütlich wirken ließ. Es war zwar renoviert und ordentlich aber nicht schön. An der Wand stand ein Schreibtisch mit eingebauter befüllter Minibar. Darauf stand auch ein Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Weiter gab es eine Gepäckablage und einen Schrank mit Schiebetüren. Es gab Hausschlappen in dem Zimmer. Die Beleuchtung des Zimmers war unschön. Es gab grelle weiße Decken- und Wandleuchten sowie zwei Schreibtischleuchten. Auf dem Schreibtisch habe ich eine Lampe vermißt. Die kleine Heizung heizte nicht besonders gut. Zudem gab es eine völlig überflüssige Klimaanlage, die schwer abzuschalten war und immer wieder Geräusche von sich gab. Deren Verkabelung war völlig unsachgemäß und häßlich teils über, teils unter Putz verlegt, durch die Außenwand in den Klimaanlagenkasten geführt. Das dreiteilige Fenster ließ sich komplett öffnen, der Blick fiel auf die Straße vor dem Gebäude, den Petar-Kocic-Platz und den dortigen Weihnachtsmarkt. Es gab keine Läden oder Jalousien, nur dicht schließende Vorhänge. Das Doppelbett, gebucht war ein Queen-Bett, hatte zu harte Kissen und zu dünne Decken. Ich habe mäßig darin geschlafen. Das Zimmer war nicht ruhig, da vom nahen Weihnachtsmarkt nicht weihnachtliche Klänge tönten sondern harter Beat mit DJ und teils Live-Instrumentalmusik. Das kleine Bad war mit großformatigen weiß und schwarz marmorierten Wand- und Bodenfliesen versehen. Es verfügte über eine Dusche mit Glastür, in der sich eine Spinne befand. Die Armaturen waren schadhaft. Es gab Pflegeprodukte im Bad, keine Dosierspender. Es gab zu wenig Ablagemöglichkeiten in dem kleinen Bad.

Das Hotel hatte keine Bar und kein Restaurant. Im Erdgeschoß gab es insgesamt drei Cafes, die aber nicht zum Hotel gehörten. Eines davon war geschlossen, die anderen total verraucht und insofern auch nicht nutzbar.

Der Service war katastrophal. Der Empfang war nicht sehr freundlich, was aber wohl mentalitätsbedingt war. Ich konnte mein Gepäck morgens lagern und kurz nach halb elf Uhr am Vormittag einchecken, insofern weit vor der vorgesehenen Zeit. Ich bemerkte gar nicht, daß die Rezeptionistin mir beim Check-out meinen Personalausweis abnahm und einbehielt. Ich erhielt ihn erst beim Check-out zurück und war daher den ganzen Aufenthalt über ohne Ausweis in der Stadt unterwegs gewesen, ein großes Sicherheitsrisiko. Ein No-Go war dann vor allem der Check-out. Als ich frühmorgens gegen 4.45 Uhr an die Rezeption kam lag davor ein Nachtwächter schlafend im Sessel. Dieser war völlig unfähig. Da das Zimmer nicht bezahlt war, mußte er es kassieren, akzeptierte jedoch keinerlei Kartenzahlung. Ich mußte erst Bargeld besorgen, wobei er mich beim Hinausgehen noch anfaßte. Zurückgekommen mit dem Geld fand ich ihn rauchend hinter der Rezeption wieder. Ich erhielt von ihm zwar eine Rechnung auf Bosnisch, jedoch keine auf Englisch und für die Barzahlung auch keine Quittung. Der Typ sprach keinerlei Sprachen. Um vorher die Toiletten im Keller nutzen zu können, schrieb mir die Rezeptionistin einen Code auf einen Zettel, der jedoch falsch war, so daß der Code nicht funktionierte und sie selbst hinunterging, einen anderen Code eingab und die Klotüre öffnete.

ÖPNV-Erreichbar

• Nein

Das Hotel liegt im Zentrum von Banja Luka direkt am Petar-Kocic-Platz, auf dem während meines Aufenthalts gerade ein Weihnachtsmarkt stattfand. Alle Sehenswürdigkeiten der Innenstadt waren fußläufig erreichbar. In unmittelbarer Nähe gab es zudem zahlreiche Geschäfte, eine Shoppingmall mit Supermarkt im Unterbeschoß und Restaurants und Bars. Auf der anderen Seite des Kocic-Platzes fuhr ein Privatbusunternehmen zum Flughafen Banja Luka ab. Die Fahrt dauerte rund 40 Minuten und kostete 5 Euro. Die Fahrten sind auf die jeweiligen Flüge abgestimmt, die von Banja Luka aus abgehen. Der Bahnhof von Banja Luka liegt im Norden, außerhalb des Zentrums und ist nur mit Taxen oder städtischen Bussen erreichbar. Von dort gibt es nur wenige Verbindungen. Direkt daneben findet sich der Busbahnhof mit zahlreichen Verbindungen auf dem Balkan.