Die wahren Werte der 5 Sterne Superior Wellness Residenz sind im Inneren des Hauses zu suchen und zu finden. Auch wenn die Lage am Ortseingang eine wunderschöne und freie Aussicht auf die umliegenden Berge erlaubt und die einmalige Sonnenterasse zum Verweilen einlädt, bei gutem Wetter kann auch das Frühstück draußen genossen werden. Zimmer auf der Nord- oder Westseite sind allerdings etwas vom Liefer- und Durchgangsverkehr geplagt, besonders bei Nässe oder im Winter gut zu hören. Der Weg ins Dorf und zu den Bergbahnen ist gar weit, mit Skiern im Winter unpraktisch. Empfangen wird man überaus freundlich und herzlich. Den Willkommensdrink erhält man wo immer man ihn möchte, so wie es sich für ein 5 Sterne Hotel gehört, aber leider nicht von allen gelebt wird. Auf dem Zimmer fanden wir keinen persönlichen Willkommensgruß der Familie Schalber. Unsere Suite in West/Nordlage fühlte sich kleiner an als ausgeschrieben und erwartet, die Möblierung war stimmig und neuwertig, das eine Badezimmer und Schlafzimmer etwas gar klein. Die Ablagen waren zum Teil unpraktisch. Die Armaturen im Bad sind gute 15 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß. Die fehlende Innovationsfreude und Investitionstätigkeit zieht sich mehr oder minder durchs ganze Haus und zeigt sich nicht nur in den Zimmern (ausgenommen Ostflügel). Das Haus ist gut in Schuss, keine Frage, aber der Gast hat den Eindruck dass außer einem neuen Anstrich schon lange nichts mehr gemacht wurde. Stammgäste werden nicht mehr überrascht. Auch wenn der vordere Speisesaal eher für Familien und Neu-Gäste gebraucht wird, so ist es für eine 5 Sterne Superior Wellnessresidenz schnöde, den Gästen ein solches Ambiente und Möblierung vorzusetzen. Der überdimensionierte Skiraum wurde für viel Geld vor 2 Jahren neu gestaltet, es wurde aber nicht bedacht dass ihn kaum einer braucht da die Gäste ihre Skisachen nicht bis ins Hotel schleppen und stattdessen bei der Talstation ein Skidepot mieten. Was das Schalber aber anderen Häusern (zB dem SH Fiss) weit voraus hat, ist die Zusammensetzung und das Zusammenspiel des Teams. Meist junge, hoch motivierte Leute. Der Gastgeber überzeugt mit frischer Präsenz und gutem Gespür für die Erwartungen der Gäste. Dienst nach Vorschrift gibt es im Schalber nicht. Herzblut fliesst, wo andernorts professionelle, einstudierte und wenig authentische Routine vorherrscht. Das spürt der Gast – und das macht dieses Haus zu einer echten Oase der Gastfreundschaft. Fazit: Bestnoten in allen Bereichen wo der Gast auf eine Dienstleistung trifft, herausragend ist die Servicekultur. Es entsteht rasch ein Wohlfühleffekt (dieser ist bleibend) und unser Dank gilt vor allem dem Super-Team im Service, Empfang, Concierge, Bar und Housekeeping. Einzig eine rasche Investitionstätigkeit und Modernisierung mit einem spürbaren Mehrwert für den Gast sei zu wünschen.

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