Unembeza Boutique Lodge

Ein wunderschönes Hotel im Hoedspruit Wildlife Estate – geschmackvoll gestaltet, top Service, großartiges Essen. Alles könnte perfekt sein … wenn man nicht ständig das Gefühl hätte, mitten in einem Live-Stream zu sitzen. Die Gäste? Eine Mischung aus Influencern, Hipstern und High-Performer-Typen, die sogar den Sundowner durch den Portrait-Modus ihres iPhones betrachten. Zwischen perfekt gebügeltem Safari-Look und Gesprächen über Achtsamkeit bei 120 % Leistungsoutput blieb die Natur eher Nebensache. Kurz gesagt: ein Traumhotel – nur leider bevölkert von Menschen, die lieber ihre Aura als die Tiere leuchten sehen. Wer echten Busch-Charme sucht, sollte sich ein Lagerfeuer ohne Ringlicht suchen.

Das Zimmer war sauber und schön gestaltet. Leider gab es (wohl aufgrund vom Wetter) ein massives Auftreten von winzigen Käfern, die überall auf dem Bett verteilt waren. Das war nicht schön, aber dafür konnte die Lodge nichts. Uns wurde eine unkomplizierte Lösung vom Management angeboten.

Der Service war aufmerksam, das Essen super. Aber die Atmosphäre … sagen wir mal, sie hatte weniger „Busch-Charme“ und mehr „Business-Class“. Viele Gäste wirkten, als kämen sie direkt aus dem Meetingraum oder vom Fotoshooting: die einen topgestylt, die anderen aus der Kategorie Ultraerfolgreiche-Performer-mit-60-Stunden-Woche-und-Optimierungs-Tracker. Eine Mischung aus Selfie-Spot und Selbstverwirklichungsseminar – und das mitten im Wildlife Estate. Vor dem Dinner wurden alle an der Boma zusammengeführt – wohl in der Hoffnung, dass sich am Lagerfeuer spontan tiefe Gespräche entwickeln. In der Realität war’s eher ein Networking-Event mit Flammen. Die Stimmung blieb steif, das Lachen klang geübt, und das Feuer schien die einzige Quelle echter Wärme zu sein. Vielleicht sollte man solche Situationen einfach dem Zufall überlassen – das ergibt meist authentischere Begegnungen. Und weniger das Gefühl, man müsste gleich seine LinkedIn-Page aktualisieren.

Bester Service

• Gästebetreuung

Freundliches und professionelles Personal, aber wie erwähnt kam es mir etwas distanziert vor. Vielleicht schon zu sehr auf professionell ausgebildet.