Titanic Royal

Die Überschrift möchte ich zunächst aufgreifen und entsprechend begründen. Bereits bei Ankunft gab es weder ein Begrüßungsgetränk noch ein feuchtes Tuch, so wie es sich eigentlich für ein 5-Sterne Hotel in Ägypten gehört und wir es von anderen Hotels dieser Kategorie gewohnt sind. Da wir mit insgesamt 4 Familien in dieses Hotel reisten, baten wir im Vorfeld per Mail um Zimmer in einem ruhigen Bereich des Hotels und in der Nähe zueinander. Den Wünschen wurde nur teilweise entsprochen. Drei Zimmer waren nah nebeneinander und ein Zimmer befand sich etwas weiter weg. Die Lage der drei nebeneinander liegenden Zimmer war allerdings nur wenige Meter von der Showbühne entfernt, sodass wir mit unseren Kleinkindern jeden Abend bis 23 Uhr lautstarke Beschallung hatten und nicht eher schlafen konnten. Man hätte das Gefühl bekommen können, dass dies Absicht war. Da es sich bei den erhaltenen Zimmern aber bereits um ein kostenfreies Upgrade handelte, gaben wir unseren Unmut kund, arrangierten uns aber mit den Gegebenheiten, da das Hotel laut Aussage der Verantwortlichen ausgebucht war. Was wir zudem bei Buchung nicht wussten war, dass wir Zimmer mit Blick zur Straße gebucht hatten. Warum baut man heute noch Hotels mit solchen Zimmer? Hätten wir das gewusst, hätten wir natürlich eine andere Kategorie oder gleich ein anderes Hotel gebucht. Die Zimmer zur Straße befanden sich nämlich noch vor der Lobby, quasi „außerhalb“ des Hotelkomplexes (gut sichtbar auf Google Maps). Unser Zimmer befand sich im Erdgeschoss mit Terrasse und Sonnenliegen, direkt an einem unbeheizten Pool mit Gartenblick. Mit Kindern vielleicht etwas gefährlich direkt am Pool, aber zum Glück ist nichts passiert. Der Wohnbereich macht einen modernen Eindruck und die Betten waren bequem. Die Klimaanlage funktionierte ohne Probleme. Das Bad und die Toilette hingegen sammelten bei uns Negativpunkte. Die Glastür zur Toilette war nach oben und unten hin offen, sodass Gerüche und Geräusche ins Zimmer drangen. Das Bad macht einen stark abgenutzten Eindruck, obwohl das Hotel erst im Frühjahr diesen Jahres eröffnet wurde. Die Fugen und Ränder waren teilweise schwarz und schimmlig. Und die Decke oberhalb des Duschkopfes war von Feuchtigkeit durchdrungen. Vermutlich rührte dies von einem vorangegangenen Wasserschaden, der unsachgemäß behoben wurde. Außerdem gab es weitere kleine bauliche Mängel im Zimmer. Wie zum Beispiel die nicht vorhandene Befestigung des Badtelefons, herausgebrochene Ecken an den Wänden usw. Die Zimmer waren aber ausreichend groß, sodass man bequem zu dritt darin verweilen konnte. Die Minibar wurde täglich mit 2 Flaschen Wasser und 2 Softdrinks aufgefüllt. Der Roomboy bekam gleich zu Beginn des Urlaubes Trinkgeld, nachdem er sich freundlich vorstellte und unsere Wünsche wie Zustellbett in Form eines Sofabettes für das Kind erfüllte. Doch bereits am nächsten Morgen verflog die Zufriedenheit schneller als sie kam. Der Roomboy klopfte vor 8 Uhr morgens an der Zimmertür und bat um Eintritt. Klopfte zunächst einige Male und versuchte dann mit seiner Karte ins Zimmer zu kommen. Auf unser Rufen „No, do not disturb.“ wurde nicht reagiert. Im Anschluss kam er dann ungefragt über die Terrasse und die offen stehende Terrassentür ins Zimmer und holte die Hand- & Badetücher, obwohl ich noch im Bett lag und meine Frau mit Kind im Bad waren. Das war eine absolute Frechheit und fast nicht zu übertreffen. Außer, dass wir dann keine neuen Hand- & Badetücher mehr hatten, um uns frisch zu machen, da er keine neuen brachte. Diese erhielten wir dann erst am Nachmittag. Vermutlich hat das Hotel auf Grund der Ausbuchung einen Mangel an solchen Gegenständen. Nur kann das nicht zu Lasten der Urlauber gehen. Die Ungereimtheiten mit dem Roomboy zogen sich dann den ganzen Urlaub weiter durch. Da gab es mal nur zwei Duschtücher, dann mal gar keine Handtücher, dann keine ausreichende Anzahl an Bettdecken usw. Viel schlimmer aber, dass Versprechungen nicht eingehalten wurden. Da ging es unter anderem darum, dass noch Tücher gebracht werden sollten, was aber nie passierte oder das am zweiten Tag entwendete „Bitte nicht stören“-Schild wurde auch nicht ersetzt. Naja zum Glück kam er wenigstens nicht mehr ungebeten ins Zimmer. Zur Sauberkeit kann nicht viel gesagt werden, da wir selbst versucht haben, dass Zimmer so gut wie möglich rein zu halten. Aber die Kotflecken, die sich neben der Toilette an den Fliesen befanden, wurden vom ersten bis zum letzten Tag nicht entfernt. Man wusste aber, dass der Roomboy im Zimmer war, wenn man den stark beißenden Schweißgeruch wahrnahm. Uns persönlich haben zudem im Hotelgelände noch frei zugängliche Kühlschränke mit Wasserflaschen gefehlt. Diese sind bei den heißen Temperaturen mehr als notwendig. Wasserflaschen gab es nur auf Zuteilung an der Lobbybar sowie der Poolbar. Kommen wir zur Gastronomie. Es gibt im Hotel ein Hauptrestaurant mit verschiedenen Themenabenden (wöchtentliche Wiederholung) sowie fünf a la cart Restaurants. Jedes dieser fünf Restaurants darf man pro Aufenthalt ein Mal besuchen, bei vorhandenen Kapazitäten wohl auch öfter (laut Front Office Manager). Es handelt sich dabei um einen Italiener, einen Mongolen, einen Asiaten, einen Japaner sowie ein Seafood-Restaurant. Das Essen in den a la cart Restaurants war durchweg gut und besonders. Allerdings ließ der Service beim Mongolen mehr als zu Wünschen übrig. Zunächst hatte man für die reservierte Anzahl an Personen keinen Tisch frei, dann nahm man die Getränkebestellung mit Augenrollen entgegen, dann waren die Nudeln für ca. 20 Minuten alle (Hauptbestandteils des Essens beim mongolischen Restaurant), dann sagte man uns während des Essens, dass man langsam fertig werden soll, da schon die nächsten Gäste warteten und schenkte keine Getränke mehr aus. Sehr dreist, zumal wir ja nichts dafür konnten, dass wir nach 1 Stunde noch immer nichts zu Essen hatten. Des Weiteren sollte es unbedingt in den a la cart Restaurants deutschsprachige Speisekarten geben. Wünschenwert wären auch Kinderkarten, diese gab es auch nicht und Seafood oder asiatisch isst nun einmal nicht jedes Kind. Wir selbst haben nur den Italiener, den Mongolen und den Asiaten getestet. Der Japaner war lediglich für Gäste ohne Kinder und Seafood wollten wir nicht. Das Essen im Hauptrestaurant war ok. Man konnte immer etwas finden, das auch geschmeckt hat, aber trotz der Themenabende gab es fast immer das Gleiche, nur mit anderen Namen oder in leicht abgewandelter Variation. Mittags gab es Essen im Hauptrestaurant und dem Strandrestaurant. Im Hauptrestaurant wurde ein ähnliches Buffet wie abends geboten, auch mit Grill im Außenbereich. Im Strandrestaurant war die Auswahl deutlich begrenzter, es gab immer Nudeln, etwas Obst, Salat und 2-3 Fisch-/ Fleischgerichte. Ausreichend, aber eben auch sehr monoton mit der Zeit. Im Außenbereich gab es zudem einen Pizzaofen. Hier wurden frisch Pizza oder andere Teigwaren (täglicher Wechsel) zubereitet. Der Service und die Freundlichkeit des Personals ließen generell zu Wünschen übrig. Es war direkt eine gewisse Lustlosigkeit und mögliche Überarbeitung zu spüren. Das darf der Gast aber nicht zu spüren bekommen. Natürlich gar es auch einige Wenige, die stets einen tollen Job gemacht haben. Aber auch hier waren wir im Großen und Ganzen schon deutlich besseres aus Ägypten gewohnt. In der Rezeption sollten am Vorabend an einen Ausflug gegen 21 Uhr für den Folgetag 8 Uhr Lunchboxen bestellt werden. Das war laut dem Rezeptionist schon zu spät und nicht mehr möglich. Auch etwas unverständlich, waren doch noch 11 Stunden Zeit. Das abendliche Animationsprogramm wiederholte sich wöchentlich, wobei auch nie ein wirkliches Highlight dabei war. Für Gäste, die länger als 1 Woche im Hotel sind, wird dies dann sehr schnell langweilig und monoton. Auch die Minidisco war nahezu jeden Abend das Selbe. Teilweise langweilige Lieder und kaum auf die deutschen Touristen, die doch zahlreich vor Ort waren, ausgerichtet. Der Strand wies schönen Sand auf und die Liegen, die gleichen wie an den Pools, waren bequem und mit zusätzlichem Sonnenschutz für das Gesicht. Die Sonnenschirme waren groß, lichtundurchlässig und eng beieinander. Sonne gab es also zwischen den Schirmen recht wenig, sodass man in der letzten Reihe des Strandes liegen musste, wenn man etwas Sonne erhaschen wollte. Im Hochsommer bestimmt super, aber in der kälteren Jahreszeit nicht zu 100 Prozent ideal. Die Poolanlage ansich ist sehr schön. Leider darf man die Sonnenliegen nicht ins Wasser stellen, so wie es auf den Werbefoto angepriesen wird. Die Pools an den Zimmern und die Swim-up Pools sind nicht beheizt und sehr kalt. Die anderen Pools waren die ersten Tage auch nicht beheizt, erst ab den letzten Tagen, sodass man auch gern darin verweilen konnte. In einem der beiden Kinderpools, welche übrigens sehr schön sind, war an einem Tag über längere Zeit Kot im Wasser. Sehr eklig, da sollte man mehr hinterher sein und die Hygiene akribischer prüfen. Nachmittags gab es Kugeleis an der Poolbar. Hier stelle ich ebenfalls die Hygiene in Frage, da das Eis extrem warm und zerlaufen war. Der Aquapark im Titanic Resort, welchen man gratis als Royal Gast nutzen kann, bietet sehr schöne Rutschen, aber die gesamte Anlage ist doch deutlich in die Jahre gekommen. Laut einem Mitarbeiter dort, wird das Resort kommenden Monat komplett geschlossen. Verständlich, dass der Barkeeper dort die all inklusive Getränke nur noch lustlos und gegen Trinkgeld herausgibt bzw. einen bittet, doch die benutzten Becher zurückzubringen, bevor man ein neues Getränk bekommt. In der Hotelanlage gab es zeitweise immer wieder üble Gerüche, vermutlich aus der Kanalisation, was sehr unangenehm und störend war. Mit den Verantwortlichen des Hotel wurde des Öfteren versucht, das Gespräch zu suchen. Auf Herrn Amr wurde ein Mal über 20 Minuten gewartet, doch er kam nicht. Die deutsche Gästebetreuung, Frau Cordula W., wurde auch zunehmend unfreundlicher und ging nicht wirklich auf die Probleme der Gäste ein, geschweige denn ließ sie sich auch nicht ein Mal persönlich sehen, sondern verwies nur an andere Mitarbeiter des Hotels. Und das, obwohl sie bei den Antworten zu den Hotelbewertungen immer schreibt und anderen Gästen vorwirft, dass man doch vor Ort hätte alles klären können. Wenn man aber nicht den Willen zeigt, etwas zu klären, kann man auch nichts klären. Auch mit dem Front Office Manager wurden diverse Dinge während des Hotel Management Cocktails besprochen, auch er erfüllte keine der Versprechungen. Wie schon in der Überschrift erwähnt, möchte das Hotel deutlich mehr sein, als es tatsächlich ist. Wenn man mehr sein will, dann braucht es deutlich mehr Personal, mehr Service, mehr Freundlichkeit, mehr Qualität und mehr Feingefühl in jeglichen Belangen. Da auch viele Mitarbeiter täglich bereits zum Frühstück vor Ort waren und abends zum Showprogramm noch immer, kann man auch von einer Überarbeitung des Personals ausgehen. Wenn man daran arbeitet, kann man womöglich auch schon viele der angesprochenen Probleme minimieren. Denn viele dieser Dinge sind keine großen Sachen. Aber aus jetziger Sicht ist die Anlage für mich maximal ein 4-Sterne Hotel. Aus den genannten Gründen werden wir das Hotel auch nicht weiterempfehlen, da es wirklich deutlich bessere 5-Sterne Hotels in Ägypten gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich da das Dana Beach, das White Beach, das Steigenberger Aqua Magic und das Sunrise Garden Beach (vor allem das) wärmstens empfehlen.

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