- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Flächenmäßig großes Hotel, angelegt in einem blühenden Garten inmitten der Wüste. Nichts für Nachtschwärmer, sondern für Erholungssuchende. Während unserer Anwesenheit kamen die Gäste etwa zu 50 % aus Holland und Belgien (das Hotel ist in belgischer Hand), 40 % Deutsche und einige Gäste aus Frankreich, Italien und Polen. Keine Inseleuropäer und keine Gäste aus Russland. Nachfolgend nur solche Dinge etwas ausführlicher, die mich interessiert hätten und bisher selten oder gar nicht angesprochen wurden. Etwas für starke Nerven ist die Ladenzeile im Hotel. Die Verkäufer fallen wir die Heuschrecken über einen her, eingeleitet durch belanglose Gespräche versuchen sie die Touris in ihre Geschäfte zu ziehen. Durch die Monopolstellung sind die Waren vielfach überteuert, Wucherrekord waren die Zigaretten-Preise: Man hat mir eine Stange West Silver für 35 Euro (!) angeboten und dazu noch die dreiste Story verkaufen wollen, dass ich ahnungslos sei, da dieser Preis nach dem Sturz Mubaraks üblich wäre. Die Preise sind zudem willkürlich, meine Frau bekam die Stange für 30 Euro angeboten. Am Flughafen Marsa Alam habe ich dann für die gleiche Ware 11,75 Euro (!) bezahlt. Stellenweise wurde empfohlen, sich das Einreise-Visum bei der Bank im Flughafen zu holen. Dieses gibt´s dort auch völlig unproblematisch für 12 statt für 18 Euro beim Veranstalter. Aber Vorsicht, zumindest bei FTI: Der Veranstalter gibt zunächst die Visa aus und kassiert später im Transfer-Bus. Eine Liste, wer tatsächlich von FTI ein Visum bekam, wird nicht geführt! Um gegen diesen Organisationsmangel gewappnet zu sein, unbedingt einen Zahlungsbeleg an der Bank erfragen, will man nachher Diskussionen vermeiden! Am Schluss unser Fazit: Ein schönes Hotel mit sehr freundlicher Atmosphäre, nur wenigen Schwachpunkten und einem fairen Preis-Leistungsverhältnis.
Die Zimmer waren eher ein kleiner Schwachpunkt. Diese sind eher einfach und zweckmäßig eingerichtet. Es gibt keine Schubladen, das TV-Gerät ist eher eine Antiquität. Die Zimmertüren und Schränke aus dunklem Holz sind nur begrenzt was fürs Auge. Zum Bad: In Deutschland wäre ein Handwerker, der Fließen und Fugen so verarbeitet, sofort bankrott, allerdings kennen wir dies in Ägypten kaum anders. Uns hat diese Einfachheit aber nicht weiter gestört, wichtiger war uns, dass das Zimmer sauber gehalten wurde. Schön war der durch Mauern abgegrenzte Balkon mit tollem Ausblick auf die blühenden Gärten und das Meer.
Das Essen ist sehr gut, jeden Abend steht ein anderes Motto auf dem Programm, entsprechend werden auch die Tische eingedeckt. Etwas nachteilig ist, dass das Buffet aus einer langen Reihe besteht, entweder man marschiert im Gänsemarsch oder drückt sich stellenweise durch, was sich aber eigentlich nicht gehört. Besser wären mehrere Büffetblöcke, die man umlaufen kann. Die Auswahl ist gut, hatten wir anderswo aber noch abwechslungsreicher erlebt. Die Freundlichkeit in der Gastronomie ist ebenfalls herausragend. Abends hat man mehrere Möglichkeiten zu verweilen, entweder an der Lobby-Bar (mit großer Terrasse), der Pool-Bar (bis 22:30 Uhr) oder in der Peanuts-Bar, eine Mischung aus Bar und Diskothek, wo wir uns auch wohlgefühlt haben. Einmal in der Woche ist Strand-Party, dann ist auch die Beach-Bar abends offen. Beachten sollte man, dass zwar das Meiste, nicht aber alles „all-in“ ist. Im Hauptrestaurant ist der frische O-Saft zum Frühstück kostenpflichtig.
Über die Freundlichkeit der Beschäftigten, vom Hotelmanager bis zum Gärtner, wurde schon ausführlich geschrieben. Eine der größten Stärken des Hotels, man fühlt sich hier tatsächlich willkommen und wie zu Hause. WiFi gibt´s in der Lobby kostenlos, Daten zum Einloggen gibt´s an der Rezeption.
Nicht zuletzt auch wegen der aus mehreren Gründen günstigen Lage hatten wir uns für das Fayrouz entschieden. Sehr kurzer Transfer vom Flughafen Marsa Alam (bei Buchung darauf achten, dass Zielflughafen nicht Hurghada!), dennoch praktisch kein Fluglärm. Zwei „Ausflugsziele“ sind fußläufig zu erreichen und damit „all in“: Im Süden die Bucht Marsa Mubarak, die von vielen Ausflugsbooten angefahren wird, was natürlich was gekostet hätte. Einige Riesenschildkröten sollte man dort antreffen, für das Aufspüren der einen Seekuh in der doch weitläufigen Bucht muss man wohl großes Glück haben, wir hatten es leider nicht. Nach Norden kann man nach Port Ghalib laufen, eine neuzeitliche Mini-Hafenstadt. Eigentlich sehr schön angelegt, insbesondere die künstlich geschaffenen Meeresarme. Allerdings auch anstrengend, auch hier wird man von unzähligen Ladeninhabern angequatscht. Port Ghalib kann man nicht direkt via Strand erreichen, da dann die Meeresarme den Weg abschneiden, man muss also etwas ausholen und die Kanäle umlaufen. Alternativ gibt´s auch einen Shuttle-Transfer für 2 Euro. Ansonsten liegt vor dem Hotel ein etwas totes Innenriff, dafür ein umso schöneres Außenriff. Dieses war allerdings häufig wegen des jahreszeitlichen (?) Windes gesperrt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Unterhaltung ist umfangreich, dabei trotzdem angenehm dezent, man wird zum Mitmachen angesprochen, lässt Unwillige aber schnell in Ruhe. Angenehm auch die leichte musikalische Berieselung am Pool, weit ab vom superlauten Bass-`n-Drum-Gewummere anderswo. Selbst beim Mitmachprogramm bleiben die Pegel unten. Der Pool hat 28 (!) Grad, ist also auch für Verfrorene absolut wintertauglich. Laut Katalogbeschreibung gibt es nur einen Pool, daneben gibt es aber noch 3 kleinere Kinder- und Nebenpools sowie einen Jaccuzi. Einer dieser Pools befindet sich in einem Hotelteil, der offenbar ganz neu ist und noch vor der Eröffnung steht. Auch gibt es ein größeres Sportangebot, welches wir aber kaum genutzt haben. Wir waren öfters joggen, wobei sich viele Strecken in alle möglichen Richtungen anbieten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jürgen |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 29 |