The Imperial

Das Hotel ist in seiner prachtvollen Ausstattung zweifellos beeindruckend. Das galt auch für die Auswahl und die Qualität der Speisen. Das Frühstücksbuffet ließ kaum Wünsche offen. Wenn man aber wie ich hier mehrere Wochen verbracht hat, so hat man sicherlich einen etwas anderern Blick als üblich. Jedenfalls war ich froh, endlich eine Wohnung in Delhi beziehen zu können. Der bei allen Luxushotels (in Indien) übliche Sicherheitscheck am Haupteingang war eine Farce. Weil lästig, konnte man einfach unbehelligt durch einen der Seitengänge gehen. Der Kfz-Check am Zufahrtstor machte einen vernünftigen Eindruck, auch wenn er kein durchbrechende Kfz aufhalten könnte. In Indien beim Kofferband drauf achten, ob irgendein (einheimischer) Flughafen-Depp den eigenen Koffer runterstellt, nur weil er vielleicht zum 2ten Mal rundlief oder -was ich vermute- sich beim späteren Auffinden und Transport "behilflich" zeigen will. Also schon mal rundgehen. Ansonsten angenehm laxe Einreise. Im Hotelpreis sind zwei Fahrten inklusive. Was der Anbieter "Tischler" mit € 57,- für Übernachtung mit Halbpension hier anbietet, bleibt schleierhaft. Unter 200,- ÜF geht garnichts.

Angenehme Ambiente, leider weitestgehend nur mit schmalen, hohen Fensten, die zudem noch mit Stoff-Rollos zugehangen sind. Habe die täglich mühsam hochgerollt - promt hat der Reinigunsdienst sie runtergemacht. Erst als ich Schildchen "please dont close" dranmacht, war Ruhe und ich hatte etwas Tageslicht. Übrigens waren diese Rollos grottendreckig, was man erst beim anfassen bemerkte. Unglaublich.

In der Vielfalt, preislich und qualitativ auf hohem Niveau und in wahrlich imperialem Ambiente. In der Bar lässt es sich auch gut aushalten! Hochdramatisch, wenn ein Milan (oder bussardähnlicher Raubvogel) beim Frühstück auf der Außenterasse im Sturzflug den Teller räumt. Es ist schon eine spezielle Erfahrung, eine "Adlerschwinge" durchs Gesicht gezogen zu bekommen. Habe es auch bei einem Gast erlebt, der mit gefülltem Teller zu seinem Tisch ging. Also grundsätzlich nur unterm Sonnenschutz sitzen und drauf achten, ob der (vmtl. immer derselbe) Kerl oben auf der Brüstung lauert. Verstehe nicht, dass nicht längst ein feines, grobmaschiges Netz über diesen Bereich gespannt wurde?

Täglich gab es irgendwas auszusetzen. Mal fehlte das Obst oder mal der Instandkaffee auf dem Zimmer. Oder das bestellte Omlett musste beim Frühstück erneut geordert werden. Der Service am Pool war auch schwankend. Kurzum - für diesen hohen Anspruch und Preis war er mangelhaft. Dabei waren die einzelnen Mitarbeiter sehr höflich und bei Reklamationen immer betroffen. Die verdienen zu wenig und ich gab erst Tip, wenns den über Tage klappte.

Den Umständen entsprechend gut und zentral, wenn man das für den Moloch Delhi überhaupt definieren kann. Aber so zentral war auch die dort üblich Luftbelastung, die im Geruch immer mal anders roch. Und der Straßenlärm ist im Außenbereich schon ordentlich zu hören.

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Der kleine Fitnessbereich machte, was die Gerätschaften betraf, einen guten Eindruck. Modernes Equipment, was ich jedoch nicht nutzte. Schöne Poolanlage, die ich aber in den netten Bildern von Ramona als auch auf der offiz. Homepage des Imperial nicht wiedererkenne. Umgebaut? Die Internetnutzung ist bei den niedrigen indischen TK-Kosten unverschämt teuer. 24h-wlanflat Rs 1300,- (ca. € 21,-). Am Holi-Feiertag (01.03.) wurde für die Gäste eine zivile Variante dieses berühmt-berüchtigten Farbenfestes abgehalten. In Old Delhi gings ganz anders zu (für zartbesaitete Touristen nicht zu empfehlen!).