- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Das ehemalige "Mandarin Oriental", vor 12 Jahren initiiert von dem damaligen Manager des "Oriental" in Bangkok, dem legendären Allgäuer Kurt Wachtveitl, ist seit einigen Jahren den Preferred Hotels angeschlossen, hat aber von seinem ganz besonderen asiatischen Charme nichts eingebüßt. Das stilistisch und architektonisch in weiten Teilen einem thailändischen Tempelbezirk folgende Hotel ist etwas ganz Besonderes: Eine weitläufige, von tropischen Bäumen und Pflanzen eingewachsene und idyllischen Teichen und Bachläufen begleitete Anlage mit Tempelchen, Stupas und Chedis, Pagoden, alten Holzgebäuden, mystischen Steinfiguren, und das alles umgeben von Reisfeldern, die zum Teil einigermaßen originalgetreu belassen wurden und im kleinen Rahmen noch heute bewirtschaftet werden. Die Neuzeit fehlt natürlich auch nicht, die zauberhaften Villen verfügen über jeden neuzeitlichen technischen Komfort, die Pools und Freizeiteinrichtungen sind ganz wundervoll und die teils größeren Entfernungen werden mit jederzeit rufbaren Buggies bewältigt. Leider sind derzeit - und bis auf weiteres - der gesamte koloniale Wohnflügel wie auch der berühmte, auf allen Prospekten abgebildete Pool wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich. Billig ist der Spaß, in so einem außergewöhnlichen Hotel zu wohnen, natürlich nicht, überraschend allerdings, daß sich die Preise für alles Gastronomische auf einem durchaus normalen (deutschen) Level bewegen. Die Gäste kommen laut Aussage des Hotels mittlerweile zu etwa 70 % aus China, der Rest aus Thailand, USA und europäischen Ländern.
Wegen der derzeitigen Renovierungsarbeiten sind nur die sog. Villen buchbar, ich bewohnte, knappe 10 Gehminuten von der Rezeption entfernt, die Villa Nr. 32. Die Wohngebäude sind von Mauern umschlossen, der Zugang jedoch offen. "Meine" Villa lag an einem Teich und verfügte über zwei Wohnbereiche, einmal eine geräumige, aber etwas kühl eingerichtete Erdgeschosswohnung mit Sitz- und Essecke, Klavier(!), eingebauter Küche und großer Terrasse mit Whirlpool, dann, Im durch eine recht steile Holztreppe erreichbaren Obergeschoß, das eigentliche Zimmer, unterteilt in einen mondänen Schlafbereich mit unglaublich bequemem, riesigem Bett (abends mit Moskitonetz) , Teakholzschränken, Schreibtisch, großem Flatscreen (Deutsche Welle) und in den durch eine verschiebbare Trennwand abgeteilten Bad-und Pflegebereich. Letzterer von Ballsaalgröße mit monströser Hightech-Badewanne, abgetrennter Dusche, separatem WC, geräumiger Garderobe , 2 Waschtischen mit Kosmetikspiegel, Haarföhn etc. und sogar einer Außendusche. Die Klimaanlage funktionierte nur mäßig, die hohen Außentemperaturen setzten sich auch im Zimmer fest und konnten durch die Aircon kaum reduziert werden. Zu kritisieren auch, daß ausgerechnet die Kofferbank nicht beleuchtet ist, so daß man gezwungen war, mehr oder weniger im Dunkeln ein-und auszupacken.
Das Dhara Devi bietet im Foyer sowie am Platz vor der großen Hotelauffahrt verschiedene Gastronomie, u.a. in einem kleinen Shopping-Komplex einen recht guten Italiener und ein Kolonial-Café mit viel Süßem und netter Außenterrasse. Ich aß einmal im Café am - geöffneten - Reisfeldpool, die Qualität war gut, der Service freundlich und flink. Ganz wunderbar das Frühstücksbuffet mit Blick auf einen große Rasenfläche mit den derzeit sich in Renovierung befindlichen kolonialen Wohnflügeln, die Auswahl an internationalen Warm-und Kaltgerichten war geradezu umwerfend und läßt sicher kaum einen Wunsch offen. Exemplarisch für die Vielfalt sei genannt, daß es auch Nürnberger Würstchen, Parmaschinken und Dijonsenf gab (deutscher Food & Beverage-Manager). Ein Eierkoch verrichtet weitere gute Dienste, auch größere Gerichte werden kostenfrei zubereitet. Besonders schön ist es, auf der Außenterrasse zu sitzen, daß dazu auf dem Rasen plötzlich ein (vermeintlicher) Bauer mit Büffel auftauchte und die Flöte spielte, war jedoch stark disneyland-lastig und wohl dem Geschmack der chinesischen Gäste geschuldet. Nicht zu vergessen die kleine, allerdings in meinen Augen etwas sterile Bar, die zwischen 18.00 und 20.00 Uhr "Happy hour" anbietet.
Thailändische Freundlichkeit bestimmte das Ambiente, fast alle Mitarbeiter bewegten sich äußerst gästeorientiert und waren bei jedem auch noch so kleinen Wunsch sofort zur Stelle. Dies gilt auch für die "Reisbauern" oder die Zimmermänner, die wie alle anderen dienstbaren Geister immer grüßten und sich oft nach dem Befinden erkundigten. Etwas verwunderlich allerdings, daß die meisten Kräfte sehr schlechtes Englisch sprachen, hier besteht noch viel Luft nach oben. An Dienstleistungen wird alles vorgehalten, was auch der anspruchsvollste Reisende nachfragen könnte, als "Normalgast" freut man sich z.B. über freies (funktionierendes) WLAN, Wäsche-und Reinigung, das Buchen von Ausflügen, einen 24-Stunden-Buggy-Service, Hotelführungen etc.
Das Hotel befindet sich jeweils etwa 10km von Airport wie auch der Stadt Chiang Mai entfernt und liegt auf ehemaligem Reisanbaugelände. Die unmittelbare Umgebung ist dörflich geprägt, vor der Hoteleinfahrt befinden sich sogar noch eine thailändische Garküche und einige Kleinstgeschäfte. Das Taxi verlangt ab Airport 200 - 300 Baht (buchbar an den Taxicountern, u.U. verhandelbar), ab Hotel zurück zum Flughafen oder in die Stadt müssen Sie mit 300 Baht rechnen. Das Hotel bietet jedoch mehrmals täglich kostenlose Shuttles an, z.B. eine Fahrt zum Nachtmarkt um 19.30 Uhr mit Rückkehrum 22.30 Uhr. Etwa 15- 20 Gehminuten vom Hotel entfernt, Richtung Stadtmitte, ein Industriegebiet mit einigen Geschäften und Supermarkt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Mittelpunkt der Anlage sind sicherlich die beiden großzügigen Pools, von denen der direkt am Hauptgebäude gelegene derzeit nicht benutzbar ist. Offen hingegen der über den Reisefeldern situierte, dieser teilt sich in drei Becken (eines davon mit 1,80m Tiefe) und bietet viel Platz für beste Erholung, Der Blick auf die tropische (Hotel-) Landschaft ist ganz wunderbar! Sobald man als Gast erscheint, werden die gewünschte Liege gerichtet und Wasser und Fruchtspießchen gereicht. Vom Feinsten auch das Spa, das sich in einem imitierten thailändischen Tempelkomplex befindet und dem Vernehmen nach auch Damen der "besseren" Gesellschaft Chiang Mais anzieht. Ein Fitnessbereich, Duschen etc sind hinter dem Pool in einem Tunnel untergebracht, hier Vorsicht, die Gänge sind sehr rutschig! Ansonsten werden Kutschfahrten und Führungen durch das Hotelgelände angeboten, zwei Tennisplätze stehen ebenfalls zur Verfügung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |