Das 5-Sterne-Wellnesshotel Alpine Palace New Balance Luxus Resort in Saalbach-Hinterglemm kann man schlecht mit wenigen Worten beschreiben. Die sehr differenzierten Vorkritiken spiegeln das ja bereits wider. Wir waren 5 Nächte dort und können die extremen Bewertungen der letzten Zeit nicht bestätigen – weder die super-positiven noch die grottenschlechten. Wir hatten eine Alpine-Suite im 5. OG, die exakt der Beschreibung und den Fotos im Internet entsprach. Bei Belegung mit 3 Personen beträgt der Normalpreis pro Person gem. Homepage des Hotels 178 € (inkl. „3/4 Verwöhnpension“) zzgl. Ortstaxe und 10 € je PKW für die Garage. Wir waren nur zu zweit und hatten über eine Coupon-Aktion gebucht, so dass unser Preis erheblich niedriger lag. Meine Weiterempfehlung bezieht sich auf das von mir bezahlte Preisniveau und nicht auf die Normalpreise. Geht man von den „Listenpreisen“ aus, haben wir bei dem Niveau in vergleichbaren Regionen Österreichs schon bessere Häuser besucht. Bemerkenswert ist der „Stil“ des Hauses. Nicht nur die räumlich ineinander übergehenden Restaurants sind völlig unterschiedlich eingerichtet, sondern diese „Stil-Vielfalt“ zieht sich durch das ganze Haus. Die Stein-Fußböden im öffentlichen Bereich sind „farbenfroh“. Vielfach (z. B. an den meisten Treppen-Stößen) sind kleine quadratische Fliesen eingesetzt, die m. E. überhaupt nicht zum Rest passen. Ob die vielfältige Art der Einrichtung „Methode“ ist, oder –wie jemand sagte – Geschmacksverirrung, möge jeder selbst entscheiden. Zumindest die Tatsache, dass in der Lobby mehrere völlig „abgewetzte“ Sitzgelegenheiten dort stehen, wirkt in jedem Fall befremdlich. Ich verweise auf meine Fotos. Pluspunkte: 1. Unsere Alpine-Suite im 5. OG präsentierte sich überwiegend in gutem Zustand und hat uns sehr gut gefallen. Schade das zwischen dem Eingangsbereich mit begehbaren Schrank und dem Haupt-Bad (große Badewanne, Doppelwaschtisch, getrenntes WC + Bidet, getrennte Dusche) und dem Hauptraum keine Zwischentür befindet, die den Schall vom Flur dämmen würde. Im OG befindet sich ein weiteres WC mit Dusche. 2. Die meisten Kanäle der beiden Flatscreen-TV-Geräte verfügen über eine Timeshift-Funktion, mit der man laufende Beiträge, die man beim „durchzappen“ findet, ähnlich wie bei einem Festplattenrecorder auch nachträglich noch (zeitversetzt) von Beginn an sehen kann. Man kann dann z.B. die Werbelöcke überspringen. 3. Das Personal ist durchweg freundlich zu den Gästen und im Restaurant geht man auf Sonderwünsche gerne ein. Auch war nach unserer Wahrnehmung (bei gut halb ausgebuchtem Haus) mehr als ausreichend Personal im Einsatz. 4. Das Abendessen war 3 x gut und 2 x sehr gut. Die Getränkepreise sind gehoben. Flaschenweine ab ca. 30 € aufwärts; 1 l des (hauseigenen?) Ganderwassers: 6,50 €; 0,33 l. Weizenbier: 4,10 € usw.! Für das Ambiente noch im Rahmen. Dass das Hotel aber längst nicht allen selbst geweckten Ansprüchen genügt, zeigt sich beispielhaft in folgenden Punkten: 1. Die Verpflegung beginnt mit der Abendmahlzeit am Anreisetag und endet mit dem Frühstück am Abreisetag. Es fehlt also ein Mittagsimbiss pro Aufenthalt. Die Logik erschließt sich für mich zwar nicht - aber offenbar ist das Bestandteil der Mischkalkulation und wird auf der Homepage und in der Korrespondenz klar erwähnt. Wir bekamen jedoch mit, dass ein älteres Ehepaar auch vor 15 Uhr angereist war und auf das Zimmer wartete. Der Gast wurde gegen 14 Uhr höchst ungehalten und führte in Hörweite „ein Kritikgespräch“ mit der diensthabenden Rezeptionschefin. Die berief sich höflich aber beharrlich auf die festgelegten Bedingungen. Auf die Frage des Gastes, ob man des „ausnahmsweise die Wartezeit mit dem Imbiss überbrücken könne“, kam als Antwort: Ja, aber gegen Berechnung!?! In den Folgetagen bekamen wir mit, dass immer vom Mittagsimbiss „reichlich Reste abgeräumt“ – und vermutlich weggeworfen wurden. Jeder kundenorientierte Ansprechpartner hätte die Situation mit einer kostenfreien Einladung zum Imbiss entschärft. Das hätte das Hotel nach meiner Überzeugung keinen Cent gekostet, sondern sogar noch Getränkeumsatz generiert. Wer streng „Dienst nach Vorschrift macht“, gehört m. E. nicht als Kompetenzträger(in) an die Rezeption eines 5-Sterne-Hauses. „Nur“ die vertraglich zugesicherte Leistung abzuspulen, reicht nicht aus, um dem Gast das Gefühl zu geben, dort willkommen zu sein und nicht nur „Umsatzbringer“. 2. Wir wurden mit einem Hinweis auf der „Drucksache“ zur Zimmerkarte begrüßt, dass der Verlust offenbar 5 € kostet. Einen PVC-Rohling mit Chip umzuprogrammieren, falls er wirklich einmal verlorengeht, dürfte bei einem 5*-Haus wohl kostenfrei möglich sein. 3. Im 5. OG heißes Wasser zum Duschen zu erhalten, dauerte mehrfach mehrere Minuten. 4. Einen fehlenden Gummipuffer an der Unterseite des WC-Sitzes ersetzt zu bekommen, klappte über 5 Tage nicht, obwohl ich an der Rezeption darum gebeten hatte und – sogar mit „Fotobeweis“ auf dem Smartphone nach 24 Stunden erinnert hatte. Defekte Leuchtmittel bzw. ein ausgefallener Dimmerschalter wurden jedoch schnellstens repariert bzw. ausgetauscht. 5. Der SPA-Bereich überzeugte uns nicht. Er ist offenbar „nach und nach“ entstanden und deshalb ziemlich verwinkelt. Man muss mehrmals Treppen hinauf und hinab steigen, Schiebtüren öffnen und Zwischenräume durchschreiten, bis man zu den Saunen gelangt. Die Pools sind sehr klein – besonders im Hinblick auf knapp 300 potentielle Gäste. Die Einrichtung ist auch im SPA-Bereich Geschmackssache (s.o.)! Wir haben jedenfalls schon SPA-Bereich mit deutlich geringerer Fläche (bzw. Flächenangabe) genutzt, die wesentlich großzügiger wirkten. 6. Ich weiß nicht, ob man wegen des schlechten Wetters kostenfrei Regenschirme hätte leihen können. Lt. „Morgenpost“ wurden sie jedoch (mit Werbung zu happigen Preisen) als Souvenir zum Kauf angeboten. Diese morgendliche „Drucksache“ erschien eher lieblos erstellt. Mehrfach wiederholten sich (in 5 Tagen!) die „Kalendersprüche“. Werbung für das Haus und für kostenpflichtige Zusatzangebote sowie „Benimmregeln“ dominierten. Dass man in einem 5-Sterne-Hotel nicht in Shorts im Restaurant erscheint, ist für normale Gäste wohl selbstverständlich. Die übrigen erreicht man auch mit täglichen Hinweisen nicht! Fazit: Eine Empfehlung zu rabattierten Konditionen. Setzt man den Listenpreis an, kenne ich Hotels mit einem spürbar besseren Preis-/Leistungsverhältnis.

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