- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Sultan Sands ist ein kleines Hotel am Strand von Kiwengwa. Es hat nur ca. 60 Zimmer, Ende September waren davon gerade einmal 30 belegt. Dementsprechend leer war die Anlage. Es gab zu jeder Zeit ausreichend Liegen am Pool sowie Plätze in den verschiedenen Bars. Die Zimmer sind riesig und gut ausgestattet. Das Bad ist ein wenig in die Jahre gekommen und weist rostige Stellen auf. Es entspricht nicht ganz europäischem Standard, jedoch waren Zimmer und Bad jederzeit sauber. Im Zimmer waren zu keiner Zeit Insekten, was auch auf die allabendlich versprühte Giftwolke zurückzuführen ist. Nervig ist, dass trotz All Inclusive für jede Bestellung Rechnungen unterschrieben werden müssen. Dies ist anscheinend zur Kontrolle der Angestellten notwendig. Das Internet funktionierte gratis und gut in der Lobby und den Restaurants, im Zimmer reichte es nur zum Empfangen von Mails und Nachrichten, nicht jedoch zum Verschicken von Fotos. Im Hotel befanden sich Ende September viele Deutsche sowie einige Italiener und Franzosen, alle zwischen 25 und 60. Unbedingt All-Inclusive buchen, die Getränkepreise im Hotel sind ansonsten sehr hoch (über deutschem Standard). Insgesamt sind auf Sansibar extreme Unterschiede zwischen Touristen- und Einheimischen-Preisen festzustellen. Daher genug Geld einplanen, auch für die Touren vor Ort, die sich unbedingt lohnen. Wir können Stone Town, die Gewürzplantage, die Safari-Blue-Tour sowie einen Ausflug zum Hausriff mit einem der Fischerboote der Beach Boys empfehlen. Außerdem haben wir mit einem der Beach Boys das kleine benachbarte Dorf besucht. Ein anderer Beach Boy zeigte uns Nungwi Beach (Lloret de Mar von Sansibar, aber ein sehr schöner Sonnenuntergang über dem Meer), die Schildkrötenauffangstation und die Bootswerft, wo die traditionellen Fischerboote gebaut werden. Mnemba Island enttäuschte uns eher; wir haben schon schönere Riffe erschnorchelt, aber die Sandbank war eine Traum-Fotokulisse. Ich weiß, dass viele die Ausflüge ausschließlich bei den Beach Boys buchen und auch zufrieden sind und die Leute, die hohe Preise im Hotel für die Ausflüge bezahlen, belächeln. Unserer Erfahrung nach hat es sich für die großen Ausflüge (Stone Town und Gewürzplantage) aber extrem gelohnt, einen offiziell lizensierten Guide zu buchen, da dieser einfach über mehr Hintergrundwissen verfügt und uns so all unsere Fragen beantworten konnte. Auf allen anderen Ausflügen haben wir uns mit den Beach Boys aber stets sicher gefühlt und hier gibt es auch keinen Unterschied in der Leistung. Man braucht also keine Sorge haben Ansonsten hatten wir Ende September ein extrem gemäßigtes Klima, es waren nur knapp 30 Grad ohne Schwüle. Am Strand war es bisweilen sogar etwas „uselig“, wenn man aus dem Wasser kam, da doch ein leichter Wind vorherrschte. Unbedingt Wasserschuhe und gutes Mosquitospray (Deet = No Bite) einpacken und abends immer einsprühen! Ein kleines Geheimnis: In der Hotelanlage sind mit Einbruch der Dunkelheit Lemuren zu hören. Wer sich ein paar Bananen vom Buffet mitnimmt, kann diese mit etwas Geduld anlocken. Sie sind erst scheu, aber nach einiger Zeit fressen sie sogar aus der Hand. Das ist ein tolles Erlebnis! Im Garten ist darüber hinaus ein großer Leguan zu sehen.
Die Zimmer des Hotels sind sehr groß und mit zwei 1,40 m breiten Betten ausgestattet. Bei einem unserer Betten war die Matratze leider schon etwas durchgelegen. Es ist ein leerer Kühlschrank im Zimmer (keine Minibar). Außerdem sind ein Schreibtisch, ein Fernseher, ein separater Raum für Kleidung und ein Schlafsofa vorhanden. Die Hütten verfügen auch über einen kleinen Balkon mit wunderschönem Blick in den Garten. Die Badezimmer enthalten eine Dusche mit Glaswand, eine Toilette und ein Waschtisch inkl. Waschbecken. Die Badezimmer sind sauber, aber nicht mehr ganz neu. In der Dusche sind viele Roststellen zu finden, die Wände sind fleckig. Das Wasser aus der Leitung riecht seltsam metallisch und darf nicht getrunken werden. Zum Zähneputzen wird täglich eine Flasche Trinkwasser im Badezimmer bereit gestelllt. Nichtsdestotrotz sind die Hütten wunderschön, da traditionell mit Bananenblatt gedeckt. Auch die Einrichtung ist schön. Die Betten werden liebevoll dekoriert. Bei Ankunft war unser Bett sogar mit frischen Blüten geschmückt. Die Zimmer verfügen über eine Klimaanlage, die auch tagsüber läuft, sodass man das Zimmer immer angenehm temperiert hat.
Neben dem Restaurant und den zwei Bars im Sultan Sands mussten wir aufgrund der geringen Belegung häufig das Schwesterhotel Bluebay besuchen. Leider war hier die Informationspolitik ziemlich schlecht, sodass wir am Anfang nicht wussten, wo das Essen stattfindet. Da die Anlagen nicht riesig groß sind, haben wir es aber natürlich trotzdem gefunden. Die Qualität und Quantität der Speisen war sehr gut und immer abwechslungsreich (Themenabende). Wer europäische Speisen sucht, findet hier leider keine (Schnitzel etc.). Es gab viele Currys, lokale Gerichte, viel gegrillten Fisch und gebratenes Fleisch, dampfgegartes Gemüse und Reis. Es wird sich immer viel Mühe gegeben in der Dekoration und Aufmachung. Mehrmals zog das gesamte Restaurant zum Pool oder an den Strand um. Beim Frühstück wurden einem die Eier oder Pfannkuchen so zubereitet, wie man sie möchte. Auch Hamburger gab es ab und an zum Frühstück (wer isst sowas? :D). Bis zuletzt hatte kein Gast Probleme mit dem Magen, was für die Qualität der Zubereitung spricht. Die Getränke in der Bar waren okay, die Cocktails leider nicht so besonders lecker. Es gab eine separate All-Inclusive-Karte, die nur einen begrenzten Umfang hatte. Wir haben häufig Trinkgelder gegeben, da die Angestellten nur ein geringes Gehalt erhalten.
Der Service ist überordentlich aufmerksam, in Teilen sogar etwas übermotiviert. Ein leerer Teller steht nie länger als eine Minute auf dem Tisch. Die immer wiederholten Sätze wirken teils auswendig gelernt und die Freundlichkeit etwas aufgesetzt, aber nichtsdestotrotz kann man sich überhaupt nicht beschweren. Die Fremdsprachenkenntnisse sind in Teilen nicht vorhanden, sodass selbst die Verständigung auf Englisch schwierig ist. Das macht aber der Urlaubsfreude keinen Abbruch, wir haben noch immer bekommen, was wir wollten ;-) Es gab in Teilen bei den Essen etwas Verwirrung bezüglich der korrekten Rechnung für die eigene Zimmernummer, es ließ sich aber alles klären. Das Zimmer wurde mehr oder weniger pünktlich morgens und abends besucht. Morgens wurde aufgefüllt und das Bett gemacht, abends wurde dann das Moskitonetz geöffnet und das Bett aufgeschlagen sowie Insektenspray versprüht. Für Kinder wird im Hotel extrem wenig geboten, was für alleinreisende Paare sehr angenehm ist. Das Hotel ist ideal für Ruhesuchende. Ein Arzt ist tagsüber im Hotel da, wobei die Versorgung eher nicht europäischen Standards entspricht. Wirklich krank werden möchte man dort nicht und eine gute Reiseapotheke sollte man dabei haben :-) Es wurde jederzeit versucht, uns alle Wünsche von den Augen abzulesen. Zum Beispiel wünschten wir uns eine Kokosnuss von den Kokospalmen am Pool. Sofort kletterte einer der Angestellten geschickt eine der Palmen hoch und wir kamen in den Genuss von frischer Kokosmilch.
Das Hotel ist direkt am wunderschönen weißen Sandstrand gelegen. Im Meer sind jedoch einige Steine und Seeigel, sodass Badeschuhe unbedingt empfehlenswert sind. In der näheren Umgebung gibt es keine interessanten Ausflugsziele, es sind nur kleinere Dörfer sowie andere Hotelanlagen. Auf der Insel kann man sich jedoch sehr gut mittels Auto inkl. Fahrer bewegen, sodass man in weniger als einer Stunde alle interessanten Tourziele (Stone Town, Gewürzplantage, Urwald, Nungwi Beach etc.) erreicht. Das Hotel selbst liegt absolut ruhig.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation in diesem Hotel ist extrem zurückhaltend, was wir als sehr angenehm empfunden haben. Zum Abendessen spielte fast immer eine Liveband, die sehr nett anzuhören war. Nach dem Essen gab es immer noch eine kurze Show, die aber nicht zu lange dauerte. Etwas peinlich empfanden wir die Zeremonie mit Tanz und Torte, wenn ein Gast Geburtstag hatte, aber das ist sicher Geschmackssache. Gelegentlich wurden auch Verkäufe von z. B. Ölbildern oder Massai-Schmuck organisiert. Zweimal die Woche war Pool-Aerobic, wobei diese nicht viel Interesse erntete, sodass die Musik eher alle Gäste nervte (war aber schnell vorbei). Am Pool waren jederzeit genügend Liegen vorhanden. Morgens brachte der nette Herr, von dem man frische Poolhandtücher erhielt, jedem auch eine Auflage auf die gewünschte Liege. Diese sind sicherlich nicht mehr nagelneu, aber da ständig nasse und eingecremte Menschen darauf liegen, kann man hier unserer Meinung nach auch keine völlige Fleckenfreiheit erwarten. Sonnenschirme gab es, waren aber wegen der großen Palmen am Strand und Pool völlig überflüssig. Der Pool wurde jeden Morgen ausführlich gereinigt, sodass er zu jeder Zeit glasklar war. Zum Meer geht es eine kleine Treppe herunter, wo dann auch der öffentliche Strand beginnt. Hier befinden sich dann einige Beach Boys, die einen anquatschen und Touren oder Mitbringsel verkaufen wollen. Wir empfanden diese überhaupt nicht als nervig, sondern führten eher interessante Gespräche. Wenn wir mal alleine spazieren gehen wollten, verstanden die Jungs das jeder Zeit und ließen uns in Ruhe, mit der Bitte, auf dem Rückweg mal in ihrem "Shop" (Bananenblatthütten am Strand) vorbeizusehen. Wir kauften tatsächlich einige wunderschöne Mitbringsel.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sarah |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |