- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Zunächst möchte ich noch betonen, dass alles, was ich schreibe letztendlich “Erste-Welt-Gejammere” ist, aber hier geht es um eine eklatante Diskrepanz zwischen Preis und Leistung. Ich habe 2 Zimmer reserviert. Kurz das Positive am Anfang: das Haus von außen und die Lage sind sehr schön, die Begrüßung durch die Rezeptionistin war angenehm ebenso wie der erste Eindruck von meinem Zimmer Nr. 3. Dieser hielt aber nicht lange an, als ich das fleckige Sofa sah (ich frage mich immer wieder, ob diejenigen, die Hotels einrichten, jemals in Hotels wohnen - wie sonst kann man helle Polsterbezüge auswählen?) und einen großen, überflüssigen und störenden Polsterklotz, der aussah wie vom Sperrmüll. Schlimmer aber das Bad: angenehme Größe aber unsinnige Einrichtung: ein überdimensionale Badewanne und eine winzige Dusche, deren Türe sich wegen der Riesenwanne nur zum etwa 60 % öffnen ließ. Das wirlich Üble aber: schwarze Schimmel- oder andere Keimspuren in den Fugen und eine ekelerregende Toilette mit Ablagerungen, wie ich sie nie zuvor sah. Absolut negativ auch das Angebot an Pflegeprodukten.. Ich muss hierzu erwähnen, dass ich das Hotel fand, als ich nach Öko-Hotels an der Ostsee gesucht hatte. Zunerst war ich noch erfreut, als mir die Rezeptionistin mitteilte, dass die Zimmerreinigung nur auf Wunsch durchgeführt wird (das hatte ich auch bereits vorher so vereinbart) - Fakt hier war allerdings, dass bei meiner Tochter gleich nach der ersten Nacht ungefragt gereinigt wurde und alle Handtücher ausgetauscht wurden - offensichtlich funktioniert also die Kommunikation zwischen Rezeption und Housekeeping nicht. Gravierender aber sind die Miniportionen, in denen das Duschgel angeboten wird. So etwas Unökologisches hatte ich noch nie zuvor gesehen - 98 % Verpackung 2 % Inhalt - sah aus, als hätte man es irgendwo als Werbeaktion erhalten und natürlich auch die Miniseife anstatt eines Spenders. Es war das erste Mal, dass ich in einen Drogeriemarkt gegangen bin, und mir und meiner Tochter eigene Körperpflegeprodukte gekauft habe. Abgesehen davon bin ich es gewohnt, dass man mir in einem Hotel, wo ich € 300,- pro Nacht zahle, weitaus mehr und hochwertige Produkte zur Verfügung stellt - für die überdimensionale Wanne beispielsweise gab es nicht einmal einen Badezusatz, aber auch keine Körperlotion, Gesichts- oder Sonnencreme. Am ersten Abend war ich noch alleine im Hotel und aß im Restaurant, was durchaus akzeptabel war - abgesehen vom goldfarbenen Dessertteller - ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser lebensmittelgeeignet ist und der Tatsache, dass man sehr früh aus dem Restaurant herauskomplimentiert wird. Uneinig waren sich auch der Kellner und die Rezeptionistin über die Frühstückszeiten: er meinte ab 9:00 (was sehr spät ist) - sie hatte 8:00 gesagt. Ich ging also am ersten Morgen gegen 8:45 in den Frühstücksraum - aber es war weit und breit niemand zu sehen, und auch das Buffet sah aus, als würde man noch aufbauen. So machte ich einen kleinen Spaziergang am Meer und kam gegen 9:15 zurück. Inzwischen war ein Paar im Raum, aber immer noch kein Frühstückspersonal zu sehen. Nach einer Weile erschien eine Angestellte und sagte, ich könne mich setzen, wo ich wolle und mich am Buffet bedienen. Ich fand keinen Saft, weil dieser offensichtlich in diesem Haus nicht zum Frühstücksangebot gehört, erhielt aber dennoch freundlicherweise ein Glas Orangensaft (sehr großzügig bei einem Preis von € 300,-/Nacht!). Ich fragte nach Kräutertee (nachdem ich den Korb mit ca. 10 wahllos durcheinanderliegenden Teebeuteln durchsucht hatte und keinen fand). Die freundliche Angestellte durchsuchte die Teebeutel ebenso und überreichte mir dann einen mit der Bemerkung: “Hier ist doch ein Päckchen Kamillentee” - ich denke, das muss ich nicht weiter kommentieren. Und es geht weiter - auf der Suche nach Honig fand ich einen fast leeren, unappetitlichen Holzhonigtopf. Die nette, aber offensichtlich mit 3 Gästen komplett überforderte Bedienung meinte, das Hotel sei am Wochenende voll gewesen, und deshalb fehle es an diesem Montagmorgen offensichtlich an einigen Dingen. Ich wiederhole. Ich zahle € 300,-/Nacht und das Hotel ist nicht in der Lage nach einem gut gebuchten Wochenende am Montagmorgen bis 9:00 ein Frühstücksbuffet aufzufüllen. Finden Sie den Fehler. Die restlichen Produkte waren ebenso indiskutabel. Die ganze Woche meines Aufenthalts die gleichen minderwertigen 2 Brötchensorten (ich glaube, so etwas kauft man im Sonderangebot im Discounter), minderwertiger Scheibenkäse, Marmelade, von der man nicht wusste, was es war. Der Honigtopf wurde schließlich mit einer spachtelähnlichen Masse aufgefüllt in der ein Holzlöffel zum Abdrehen steckte - was natürlich nicht funktionierte, denn diese Löffel sind für dünnflüssigeren Honig gemacht. Die Kaffeemaschine hatte nicht funktioniert und daher gab es Kaffee in Thermoskannen (den Geschmack werde ich hier nicht näher beschreiben), und ähnlich wie in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts bot man dazu ein winziges Milchkännchen an. Natürlich gäbe es keine Kuhmilchalternativen. Das Müsliangebot war lächerlich. Manchmal gab es Rote Grütze-Reste vom Vorabend zum Frühstück. Wenn etwas gefehlt hat, musste man sehr, sehr lange warten, bis sich jemand blicken ließ - einmal so lange, dass ich die fehlende Mich an der Rezeption bestellen musste. Um es in einem Satz auszudrücken: das Frühstück in diesem Hotel ist indiskutabel - nie zuvor habe ich in einem Hotel ein dermaßen minderwertiges Frühstück erhalten - auch nicht in einfacheren Hotels oder Gasthöfen und ich wiederhole: ich zahlte 300,- pro Nacht. Die Tatsache, dass es abends nach 21:00 Uhr nicht nur keine Bewirtung mehr gibt, sondern nicht einmal einen Ort, an dem man sich außerhalb des Hotelzimmers im Haus aufhalten kann, ist ein weiteres Unding. Auch Freundlichkeit und Entgegenkommen spielen in diesem Hause keine Rolle. Bei Ankunft sollte ich mien Autokennzeichen angeben. Am vorletzten Abend lud ich einige Dinge bereits in mein Auto und wurde von der Rezeptionistin, die mich in dieser Woche noch nicht gesehen hatte, unfreundlich angesprochen, ob ich denn Hotelgast sei. Ein einfacher Blick in meine Anmeldung, wo mein Kennzeichen angegeben war, hätte genügt - anstatt mich zu belästigen. Ein letzter Punkt: ursprünglich hatte ich das zweite Zimmer für 2 Personen gebucht, aus beruflichen Gründen konnte die Begleitung meiner Tochter nicht anreisen. Ich teilte dies der Rezeptionistin einen Tag vor Ankunft mit. Die Rechnung für beide Zimmer hatte ich bereits im Voraus per Überweisung bezahlt. Niemand bot mir an, den Preis für das zweite Zimmer zu reduzieren. Letztendlich zahlte ich für mein Zimmer € 300,- und für das meiner Tochter 360,- pro Nacht. Diese Kritik schrieb ich dem Hotelmanager, der mir bis heute nicht geantwortet hat, auch auf Nachfrage nicht. Jetzt habe ich die Sache meiner Anwältin übergenben.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 2 |