Steigenberger Hotel Herrenhof

Das neu eröffnete Hotel besticht durch seine Lage. Im ersten Bezirk gibt es in ähnlich guter Lage mehrere Hotels. In der gleichen Straße befindet sich z. B. das Radisson Style Hotel mit ähnlichem Preisanspruch. Die Zimmer dort sind viel großzügiger ausgestattet. Das Frühstücksbuffet hat eine deutlich persönlichere Note.

Unser Superior-Zimmer wies knapp 30 qm auf, wobei der eigentliche Wohnraum relativ klein ist. Die angekündigte Sitzecke erwies sich als kleiner Rundtisch mit einem Sessel. Gemütliches Sitzen zu zweit war damit nicht möglich. Das französische Bett genügte mit 1, 40 m Breite gerade den Mindestanforderungen. Die Matratze war sehr hart. So schlecht habe ich in Wien noch nie geschlafen (ich kenne mittlerweile 14 Hotels in Wien der 4- und 5-Sterne-Kategorie). Die Innengestaltung hinterlässt einen kühlen Eindruck und strahlt wenig Wärme aus. Die Minibar-Benutzung (eingeschränktes Angebot) ist im Preis inbegriffen. Die angekündigte Tee- und Kaffee-Bar reduziert sich auf einen Wasserkocher, zwei kleinen Kaffeetassen, 2 Instantbeuteln Espresso und 1 Schwarz- und einen Kräuterteebeutel und ein paar Zuckertüten. Sie sollte generell durch eine Tee-/Kaffeekanne ergänzt werden. Das Bad ist in einen Wasch- und Toilettenbereich unterteilt. Es gibt eine Badewanne mit Duschabtrennung (zum Glück aus Glas). Ein Bidet gehört m. E. für ein neues Hotel mit 5-Sterne eigentlich dazu, wird aber hier vermisst. Der recht großzügig bemessene Eingangsbereich zum Zimmer hat in unseren Augen wenig Wert. Das die Kleiderschranktür beim Öffnen immer gegen den Badezimmertürgriff knallt und deshalb schon Macken aufweist, stellt dem Innenarchitekten des Hauses ein Armutszeugnis aus.

Das Frühstücksbuffet weist keine positiven Außergewöhnlichkeiten auf: Das Rührei war lauwarm, das Käseangebot unterdurchschnittlich. Die minimalistische Salatbar (Radieschen und Möhren vom Vorvortag, welke Salatblätter) viel negativ ins Auge. Positiv ist das reichliche Teeangebot zu werten. Das Personal erledigt seinen Job. Ein öfterer Hemdenwechsel ist angeraten: zerknitterte und befleckte Hemden tragen nicht zu einer gelungenen Atmosphere bei. Bei einem Preis für's Frühstück pro Person von 26 EUR stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Abends an der Bar haben wir uns eine östereichische Vesperplatte bestellt (angekündigt waren verschiedene Käsesorten, Rauchfisch und Rauchfleisch). Es gab ausreichend Lachs, drei Supermini-Ecken Käse und etwas Schinken, ein paar Salatblätter, drei getrocknete Tomatenscheiben und zwei Scheiben Auberginen. Was hieran speziell österreichisch war, bleibt das Geheimnis des Küchenchefs.

Wurden wir an der Rezeption bei unserer Ankunft recht enthusiastisch begrüßt, nahm man in den nächsten Tagen kaum Notiz vom Gast. Auch wenn die Damen und Herren nicht von Gästen in Anspruch genommen wurden, reichte es beim Herein- oder Herausgehen nicht zu einem Gruß. Einen Sonderwunsch nach einer Teekanne auf's Zimmer, wurde erst bei der zweiten Nachfrage erledigt.

Mitten im Herzen Wien gelegen mit U-Bahn-Station quasi vor der Haustür ist die Lage des Hotels kaum zu toppen. Mit der U3 ist man nach drei Stationen in Wien-Mitte und hat dann mit der S-Bahn oder dem CAT direkte Anbindung an den Flughafen Wien-Schwechat. Wichitge Sehenswürdigkeiten wie Stephans-Dom und Hofburg sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Das Hotel liegt an Straßen mit geringem Autoverkehr. Wir hatten ein Zimmer zum Innenhof und konnten bei geöffnetem Fenster eine himmlische Nachtruhe genießen.

Beliebte Aktivitäten

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