Seaside A Lifestyle Resort

Das Hotel wurde im Katalog als 4 Sterne-Hotel beschrieben. Halte dies für etwas untertrieben. Die Anzahl der Zimmer (120) habe ich nicht nachgezählt, dürfte aber ca. hinkommen. Das umliegende Areal bietet Gelegenheit für weitere Gebäude und eine Erweiterung würde der Lage der Anlage nicht schaden. Die Anlage ist in 7 Etagen untergliedert. Vier davon sind durch Rampen bzw. Fahrstühle barrierefrei zu erreichen (wir selber bzw. unsere Kinder sind nicht betroffen). Die wichtigen Geschosse sprich notwendigen wie Rezeption, Speisesaal, Amphitheater, Aktiv-Pool und geschätzte 35 Zimmer sind somit behindertengerecht befahrbar. Allerdings ist der Ruhepool (in der 7. Etage) nicht rollstuhlgerecht zu erreichen (bin mir allerdings sicher , das das Personal hierfür Sorge tragen würde). Die Hotelanlage ist lt. Aussage Katalog im Jahr 2004 eingeweiht worden. Der Zustand ist natürlich dementsprechend ok. Die Zimmer waren unserer Ansicht nach etwas spartanisch eingerichtet. Die Architektur der Anlage ist ansprechend und erschließt sich zunächst nicht sofort. Aber nach ein paar Stunden fühlt man sich wie ein Mitglied oder Baustein der Anlage. Im Gegensatz dazu seien Hotelburgen erwähnt. Eingeschlossen war All Inclusive und es war erfreulicherweise nicht mit dem Tragen von farbigen Armbändern oder Ausweisen verbunden. Zweimal täglich (10.15 und 18.15 Uhr) fuhr ein Bus nach Heraklion (2,60Euro/Person); nach Agia Pelagia mußte man zu Fuß (ca. 30 min berghoch und -ab) oder resp. per Taxi (7,00Euro/Fahrt); Ein Kleinst-Mietauto kostete mit Rabatt des Veranstalters 42,50Euro/Tag zzgl. Benzin (Fahrt nach Chania ca. 1 1/2 Stunden (Vorsicht: Kretaner fahren zwar nicht schnell, jedoch ständig, d. h. ohne Rücksicht auf Beulen)) Die weiteren Hotelgäste waren aufgrund der Herbstferien in Deutschland zu 95 % deutsch und davon ca. 75 % Familien. Wir haben eine Bustour nach Heraklion unternommen. Die Stadt ist, um es vorsichtig auszudrücken unschön, jedoch sieht man an vielen Ecken Bautätigkeiten, die den negativen Touch in den folgenden Jahren umkehren sollen. Emfehlenswert ist die Fahrt nach Agios Nikolaos (Osten ca. 2 Stunden) und nach Chania (Westen ca.1,5 Stunden). Örtliche Busse benötigen noch länger. Wer allerdings mit "Alexis Sorbas" sprechen möchte, ist bestens im Überlandbus aufgehoben. Die Lassithi-Ebene im Osten mit der Tropfsteinhöhle, in der angeblich Zeus das Licht der Welt erblickt hat, ist sicher sehenswert, allerdings nicht wegen der 200 weißen Windmühlen, von denen 198 rostend umgeknickt auf der Seite liegen.

Jedes Zimmer hatte Meerblick und eine grandiose Aussicht. Unser Appartment war über die Terrasse erreichbar, andere hatten Balkon (tlw als Maisonette). Negativ müssen wir bewerten, das unser 2-Zimmer Appartment (Doppelbett 180 x 200 cm) ein Durchgangszimmer (2 Einzelbetten 90 x 190 cm) zum Bad hatte (war angekündigt), dieses jedoch kein Fenster besaß und im Appartment nur ein Schrank vorhanden war. Das Bad (BW,WC,WT) war riesengroß (ca. 4,00 x 2,00 m), allein ein Haken oder Ablagebord (bis auf 60 x 10 cm vor dem Spiegel ) fehlte. Safe kostet 14,00 Euro;/Woche zusätzlich. Stromversorgung 220 V, Klimaanlage, Fön und Kühlschrank war vorhanden und nutzbar. Deutsches Fernsehen beschränkte sich auf ARD, ZDF und RTL, Euro-Sport in griechisch. Nachbarappartment waren nicht belegt, Hellhörigkeit also nicht beurteilbar.

Es gab in der Anlage eine großen Speisesaal, der für Frühstück, Lunch und Abendessen genutzt wurde. Für Getränke tagsüber (ab 10.00 Uhr) und Kaffee war die Poolbar (leider nur die am Aktivpool) zuständig. Abends war in der über dem Speisesaal gelegenen Bar bis 23.00 Uhr freie Auswahl. Für außergewöhnliche Getränke wie Mai Tai oder White Lady wurde bis zu 5,00 Euro; verlangt. Allerdings war die Auslegung der Zutaten eines Cocktails eher dem Zufall bzw. der Erreichbarkeit des Barkeepers überlassen. So kam man aber wenigstens in den Genuss eines erweiterten "Cocktail-Horizontes". Das Speise-Angebot war ausreichend und vielfältig. Die Speisen war zum Teil regional (Gyros, Tsatski etc) wie auch überregional (Pommes, Putenbraten etc.). Unsrerer Meinung war für jeden Geschmack etwas vorhanden. Das sich der Brokkoli vom Vorabend oder die gekochten Eier vom Morgen abends in einer Blätterteigpastete wiedertrafen, war ok.

Der Veranstalter bot am 2. Tag eine Veranstaltung, die auch zahlreich genutzt wurde. Fragen wurden geduldig und informativ beantwortet. Notfallsituationen nicht bagatellisiert aber auch nicht negiert. Füllte mich gut betreut und auch für außergewöhnliche Momente gerüstet. Die Rezeption sprach "broken" aber verständlich deutsch und war stets freundlich und hilfsbereit. Die Koffer wurden während des ersten Erkundungsganges in der Anlage innerhalb von 30 Min in das Zimmer gebracht. Die Reinigung der Zimmer war an den ersten zwei Tagen etwas flüchtig, besserte sich aber zusehens. Dazu muß man beachten, das das gesamte Personal des Hotels natürlich durch das AI-Angebot auf Trinkgelder weitesgehend verzichten muß. Ein entsprechender kleiner Obulus wird dankend angenommen und in unserem Fall auch gern gegeben. Umgang mit Beschwerden können wir nicht beurteilen, da bis auf dem Wunsch nach Wolldecken (nachts ca. 15 Grad), der bis abends erledigt wurde, keine Beanstandungen unserseits waren.

Das Hotel liegt auf einer Felsnase im Norden von Agia Pelagia. Sie war in 25 min vom Flughafen Heraklion erreichbar (1 Zwischenstop in Heraklion). Die Hotelanlage zieht sich kleinteilig um diese Felsnase herum und eröffnet ständig neue Ausblicke auf die Bucht. Die gesamte Anlage ist über 7 Etagen verteilt. Direkt um die Anlage war karge Landschaft bzw nach unserer Auffassung herbe Schönheit. Die Ortschaft Agia Pelagia ist da bergauf und -ab in ca. 20 - 30 min erreichbar. Es ist ein kleiner beschaulicher Ort, in dem sich die Souvenierläden aneinanderreihen und die griechenlandüblichen Dinge anbieten. Ein aufdringliches Anbiedern konnte ich nicht feststellen. Aufgrund der Nachsaison waren viele Waren um mind. 20 % reduziert. Gemeinsam mit zwei etwa gleich großen Hotels (Peninsula und Blue Bay) teilt sich das Sea Side eine kleine zum Schnorcheln bestens geeignete Bucht. Da alle drei Hotels über eigene Pools verfügen, war der feine Steine-Strand nicht ausgelastet, in der Hochsaison dürfte dies anders sein. Am Strand waren 3 Tavernen (und zwei "Super-markets)". Das Essen dort war ausgezeichnet (Saganaki= frittierter Mozzarella). Als sehr angenehm empfanden wir, das der Wirt der mittleren Taverne (Name ist mir leider entfallen) den Strandgästen auf sehr freundliche Weise gestattete, die Tavernen-WC-Anlage zu nutzen, ohne auf Gäste zu bestehen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auch hier muß man bedenken, das unser Urlaub in der Nachsaison stattfand, sodaß die Verhältnisse für die Hauptsaison nur bedingt angewendet werden können. Das Angebot war jedenfalls ausreichend für unsere Bedürfnisse. Das Animationsteam war unauffällig auffällig, d. h. immer präsent, ansprechbar, interessiert und freundlich aber nie aufdringlich. Es wurde auch kurzfristig auf Kinderwünsche (können wir den Kinder-Show-Abend nicht von Samstag auf Donnerstag verlegen, weil wir Freitag abreisen?) reagiert. Auf der Strecke blieb ein "Wellness-Abend" für Erwachsene. Jeden Abend wurde eine andere Show aufgeführt. Sicher nicht vergleichbar mit Musical-Aufführungen, aber ansprechend. Zugleich wurden gleichwohl für Erwachsene Kurse (BBP etc.) angeboten. Die Animation ist sicherlich ein großer Pluspunkt. Die Animateure mischten sich nach dem Abendessen und den Shows unauffällig unter die Menge und fragte nach Wünschen und Erwartungen.