SBH Monica Zanzibar

Wir sind mit zwei Freunden als Gruppe verreist. Das SBH in Sansibar ist ein niedliches, kleines Hotel, welches einem einen wunderbaren Urlaub beschert. Durch die geringe Größe, wird einem ein eher familiäreres & exklusiveres Urlaubsgefühl vermittelt, welches man in den üblichen Riesenklötzen anderer Hotels vermisst. Hier sitzt auch mal das Management schwatzend am Nachbartisch. Selbiges Gefühl trägt auch das fantastische Personal, dass auf seine ganz eigene Weise herzerwärmend und irgendwie niedlich ist. Nicht alles ist perfekt, die Getränkeauswahl ist bspw. eher übersichtlich und manchmal erschrickt man, wenn mal wieder eine Kokosnuss aufs Dach fällt - aber wenn dann einem Doreen, Gloria, oder einer der anderen, unaufgefordert das gerade passende Getränk warm lächelnd serviert, schwebt man gleich wieder auf Wolke 7. "Hakuna Matata" wird nirgendwo so gut vermittelt wie hier.

Die Zimmer vermitteln einen Eindruck zwischen spartanischem Stil und tropischer Gelassenheit - hervorgerufen durch die Böden in Betonoptik, wenig Dekoelemente und Einrichtung in Naturholz. Uns hat vor Ort deutlich besser gefallen, als vorab auf Bildern. Hat man das Glück in der oberen beider Etagen zu hausen, kann man sich an einer sehr hohen Decke erfreuen. Die Matratzen waren recht hart und neu. Wir haben gut geschlafen. Dazu hat jedes Bett einen Moskitonetz-Vorhang, der morgens vom Roomservice zusammengefaltet und abends vom Aufdeckservice runtergelassen wird. Der morgendliche Roomservice wischt täglich den Boden komplett, hinterlässt frisches Wasser, Kaffeepulver und überall hübsche Blumen. Großes Lob an Roomservice Mulhat, mit der wir eine fantastische kleine Brieffreundschaft über Zettel pflegen konnten. Ja, es kann natürlich sein, dass die Vorhänge und einige Wandelemente Wasserflecken aufweisen. Wer sich darüber aufregt, hat aber vermutlich auch nie die Tropen zur Regenzeit erlebt und generell nicht kapiert, wo er ist. Da hilft mal ein gesunder Ausflug in die sansibarischen Dörfer, um den Kompass zurechtzurücken. ;) Alles in allem haben wir im Zimmer nichts vermisst. Wasserflaschen werden täglich gebracht, den Rest der Minibar kann man sich selbst von der Bar mitbringen. Einmal haben wir tatsächlich vergessen den Safe abzuschließen und ihn sperrangelweit offen gelassen, während wir zum Frühstück gegangen sind. Inzwischen war der Roomservice da und hat nichtmal reingeschaut - alles noch da. Ich würde da nicht Nachahmen auffordern, aber das hat auch einen guten Eindruck auf uns hinterlassen. Gegen Krabbeltiere wurde täglich das Zimmer eingegast - unerwünschten Besuch hatten wir keinen. Maximal einmal eine kleine, sterbende Schabe.

Ambiente beim Essen

• Badekleid & Shorts

Das Personal im SBH Monica wächst einem ans Herz. Ist einfach so. Durchweg sind die Angestellten nicht perfekte Maschinen und manchmal auf etwas verpeilt - aber sie machen ihren Job mit einer ehrlichen Wärme und aufrichtigen Freude, dass man darüber wegsieht, wenn hin und wieder Bestellungen unvollständig sind. (Solch kleinere fauxpaux werden stets umgehend korrigiert) Sie haben alle ihre eigenen Charakter und zeigen das auch. Die eine Bardame hat das wärmste Lächeln, der eine Kellner ist ein guter Spaßvogel, während seine Kollegin wiederum etwas von einer amüsierten, sorgsamen Mutti hat. Relativ schnell schließt man kleine Bekanntschaften mit den Personal, die ob der überschaubaren Gästeanzahl einen selbst irgendwann jeden Wunsch von Lippen ablesen können. Hier hat sich niemand morgens auf einen Stock gesetzt, stattdessen wird gescherzt und gelacht und einfach für gute Laune gesorgt. Beschwerden hatten wir keine und besondere Wünsche hat das Personal hervorragend umgesetzt. Von "mach mir mal bitte diesen Mocktail mit Rum" bis hin zu einer speziellen Anfrage an die Verkäuferin im Souvenirshop - für welche diese extra nach Stonetown gefahren ist - wurde stets alles umgesetzt. Fragt man den Gärtner lieb, köpft er einen auch mal eine frische Kokosnuss. Gloria, Cecilia und Doreen werden wir nicht so schnell vergessen - wie auch alle anderen freundlichen Gesichter. Wir hatten noch nie erlebt, dass eine Bardame sich unseren Abreisetag merkte, um nach ihrer letzten Schicht nochmal uns zu suchen, herzlich zu drücken und zu verabschieden. Wahnsinn. :)

Bei Anreise mag man sich noch wundern, wenn der Fahrer auf einmal in einen engen Dschungelweg einbiegt - aber tatsächlich liegt das Hotel abgeschieden mitten in der Natur. Zur Hotelausstattung gehört der öffentliche weiße Wahnsinns-Strand mit Gezeiten, die einen an die Nordsee erinnern. Je nach Tidenhub zieht sich bei Ebbe das Wasser an den Horizont zurück, um dann bei Flut fast selbst ins Hotel einzufallen. Scheint die Sonne, ist das Meer auch für Warmduscher geeignet. Hier platzieren sich dann täglich einige Pseudo-Massai und wollen einem Zeugs andrehen. Die dürfen aber nicht an die Liegen selbst - woran sie sich auch halten - sodass man im Prinzip nur auf dem kurzen Weg von Liege zum Wasser mal von einem angequatscht wird. Wer mal in der DomRep Urlaub gemacht hat, wird das als eher harmlos empfinden. Nebenan gibt's einen einheimischen Wassersportanbieter, der Kitesurfing und Jetskis halbwegs günstig vermietet. Die Läden an der Hauptstraße und das naheliegende Dorf Paje kann man ohne Gefahr tagsüber besuchen und ein wenig Geld ausgeben. Für 15 Dollar fährt ein Taxifahrer einem auch ins Dorf und wieder zurück. Ansonsten wird man für andere Touren entsprechend abgeholt - die meisten Ausflüge sind dann in 1 - 2h Fahrt erreichbar. Plärrende Nachbarhotels gibt es keine.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eins vorweg. Wir hassen normalerweise Hotelanimation. Ist echt nicht unser Ding. Häufig laut und aufdringlich. Aber hallo, wurden wir hier im SBH überrascht. Die Animateure waren eines der Highlights unseres Urlaubs. Sie haben es sehr gut drauf, sich unaufdringlich aber herzlich in den Hotelalltag einzufügen und persönliche Bande zu knüpfen - das haben wir noch nie erlebt. Und wenn man mal Ruhe haben wollte, war das sofort in Ordnung. Jaban, Lucas und allen voran Junior werden wir vermutlich nie vergessen. Wir bspw. finden eigentlich Aquagym total bescheuert, aber irgendwie hat Junior uns am Ende in diesen Pool gekriegt und wir hatten Spaß am Rumhampeln - wie hat er das geschafft? :D Mit dem jungen Junior haben wir wirklich eine richtige Urlaubsfreundschaft aufgebaut und sogar noch nach der Heimreise Kontakt. Wir haben uns gegenseitig Kartenspiele beigebracht, dann wieder zusammen irgendwas gemalt, er hat uns viel über das Land erzählt und abends sogar zu den Shows gezogen (die wir sonst in anderen Hotels geflissentlich ignorieren). Was haben wir alle zusammen ausgelassen getanzt, gelacht und Spaß gehabt. Er verkörpert das SBH in Sansibar wie kein anderer sonst. Das ist der Urlaub, wo wir Junior kennengelernt haben. Außerdem empfehlenswert: die Massagen. Das machen die hier echt gut. Abdul - ebenfalls unaufdringlich - macht einem gute Kombipakete und sorgt mit seinen Masseurinnen für die Extraentspannung im Urlaub. Und damit sind wir noch nicht am Ende: Das Hotel ist etwas für Tierliebhaber. Zum Personal gehört nämlich auch ein Rudel zahmer Katzen, die auf dem Gelände frei herumlaufen können. Die Tiere sind sehr gut erzogen und wissen, dass sie bspw. nicht auf die Tische oder ins Buffet dürfen. Auch haben wir keinen Katzenkot irgendwo gefunden. Die Pelztiere kriegen an sich Futter vom Personal, sind sich aber natürlich trotzdem nicht zu schade, während der Essenzeiten zu Füßen der Gäste um einen kleinen Tribut zu betteln. Muss man mit klarkommen - uns hats gefallen. Mit einem jungen Kater haben wir uns gut angefreundet. Er kam dann täglich sofort zu unseren Liegen, um sich den halben Tag zu uns zu legen. Streicheln und sogar auf den Arm nehmen - hat er alles schnurrend mit sich machen lassen. Eine andere Katze begleitet einen gerne bis zum Zimmer, wartet dort und bringt einen dann wieder zurück - weiß aber, dass sie nicht mit in unsere Privatgemächer mit rein darf. Die Katzengang ist ein weiteres Highlight in diesem Hotel - die müssen sie unbedingt behalten. Abends kommt mal auch gerne der eine oder andere Hund hereinspaziert - der sucht sich in der Regel auch nur einen Schlafplatz mit etwas Gesellschaft, macht keinen Lärm und stört auch sonst niemanden.