Rodos Palladium Leisure & Wellness

Grundsätzlich ein sehr gutes Strandhotel, welches bei geringer und mittlerer Belegung eine hohe Qualität bietet. Bei höherer Belegung (Ferienzeit) büßt es aber so stark an Servicequalität ein, dass wir es insgesamt nicht weiterempfehlen können. Und das liegt aus unserer Sicht nicht am Personal, welches auch im größten Trubel immer noch sehr freundlich ist und übermenschliches leistet, sondern die Infrastruktur des Hotels ist viel zu unterdimensioniert für die Anzahl der Gäste. So bräuchte es aus unserer Sicht dringend ein zweites (inklusiv-) Restaurant (man muss es ja nur bei Auslastung betreiben) und auch die Anzahl der Liegen am Strand ist sehr knapp bemessen, wenn das Hotel voll ist. Weiterhin sind die Getränkepreise, z.B. bei Drinks und Cocktails auch für ein 5 Sterne Hotel wirklich hoch. Die Anlage ist gepflegt, aber nicht sehr groß und bietet auch im Außenbereich nicht viel Liebe zum Detail. Mehr Sitzgelegenheiten / Ruhezonen im Außenbereich, vor allem an den Wegen, und eine dekorativere Außengestaltung (es muss ja nicht gleich ein altes Schiff im Garten stehen) wäre schön.

Wir haben vom Hotel freundlicherweise ein kostenloses Upgrade auf ein Familienzimmer bekommen. Dieses war sehr groß, in einem Nebengebäude des Hotels, dichter am Meer und mit Blick auf den Außenbereich, hatte aber nur noch seitlichen Meerblick (Wir hatten "Deluxe Meerblick" gebucht), dafür aber auch einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang über den Bergen. Im Nachhinein hätten wir dieses Upgrade aber sicher abgelehnt, denn die Hauptstraße war bei offener Tür leider sehr stark hörbar, dort wurden nachts wohl Rennen gefahren. Weiterhin war es auch anderweitig recht laut, denn in Sicht und Hörweite war auch der Tennisplatz, die Anlieferung / Laderampe, Stromaggregat, Abluftanlage des Restaurants (oder sowas ähnliches) und ein Parkplatz des Hotels. Der Balkon bot leider in der Mittagszeit keinen Schatten, so dass man sich dort nur bedingt aufhalten konnte. Dennoch wollen wir nicht undankbar sein. Uns wäre jedenfalls ein kleineres Zimmer im Innenbereich der Anlage mit direkterem Meerblick lieber gewesen. Wer das vermeiden möchte, sollte das Upgrade sorgfältig prüfen, dies betrifft vor allem die Zimmer 6X01 bis 6X03 (wobei X für die Stockwerke 0 bis 2 steht). Das Zimmer an sich war in gutem Zustand, sauber und farblich ansprechend, wenn auch mit einigen wenigen Gebrauchsspuren. Die Möbel sind hochwertig und stilvoll (mit Massivholz), die Dekoration sparsam für das große Zimmer. Die glänzenden, aber rutschfesten Fliesen im Wohnbereich sehr edel. Schrankfläche ist mit 5 Türen großzügig. Die Matratze ist hervorragend, selten haben wir in einem Hotel so gut gelegen. Die Klimaanlage ist sehr leistungsstark, die Beleuchtung sehr durchdacht, vor allem das indirekte Deckenlicht, und alles mit beschrifteten Lichtschaltern. Steckdosen sind einige vorhanden und gut positioniert. Der Lichtschalter fürs Bad war aber etwas sehr weit weg vom Badezimmer - Man gewöhnt sich daran. Es gab ein paar kleinere Mängel, vor allem im Badezimmerbereich. Der Wasserhahn war schwergängig, die Toilette etwas beengt, die Klospülung hat nicht immer Ihren Zweck erfüllt, und die Dusche (in der Badewanne gelegen), war auch etwas eng für heutige Maßstäbe. Immerhin gab es eine Glaswand und nicht diese gruseligen Plastikvorhänge. Das Waschbecken sehr schön, auch mit dem großen Spiegel. Clever: "Bitte nicht stören" und "Bitte Zimmer reinigen" wurde per Schalter aktiviert, wobei letzteres aber wenig Effekt hatte.

Die Gastronomie ließ wenig Wünsche offen. Beim Frühstück gab es eine große Auswahl an Brot und Brötchen (nicht immer, aber oft frisch), Müsli, Nüssen, Früchten, viele Käsesorten (international und lokal), echte Milch, Pfannkuchen, Eier in allen Variationen (gekocht, poschiert, Rührei, Omlette nach eigenem Wunsch, Spiegelei), Süßgebäck wie Kekse, Waffeln, Pfannkuchen, und auch eine Ecke mit echtem griechischen Frühstück. Weiterhin gab es Fischspezialitäten, die sehr gut waren. Der Filterkaffee, der an Platz ein- und nachgeschenkt wurde, hat oft sehr gut geschmeckt. Wer wollte, konnte sich auch Sekt zum Frühstück nehmen. Ca. jeden 2 Tag gab es Themenabende (Italienisch, Griechisch, Mexikanisch, Gala-Dinner) bei der dann auch entsprechende Speisen angeboten wurden, aber zusätzlich auch andere Gerichte. Es gab auch immer eine gute Auswahl an lokalen Spezialitäten, viel Lamm und frischen Fisch. Einige Speisen wurden frisch vor dem Gast zubereitet. Das Essen wurde oft nachgelegt und in kleineren Portionen, so dass es fast immer auf den Punkt gegart und frisch war. Sogar die Nudeln waren nur selten verkocht. Es gab auch immer Kartoffel und Reisvariationen. Einen Tag gab es sogar sehr gutes Sushi. Das Dessert war großartig, die Patisserie hat einen Stern verdient. In der ersten Woche, als das Hotel noch nicht so voll war, war der Service großartig und die Atmosphäre gediegen. Teller wurden zügig abgeräumt und das Personal war sehr zuvorkommend. Besonders hervorheben möchten wir Antonio und Ioanna, die sich wirklich sehr um ihre Gäste bemüht haben. Als die Ferienzeit in Deutschland anfing und sich das Hotel zusehends gefüllt hat, hat aber der Service leider sehr stark nachgelassen. Das ist nicht dem Personal anzulasten, welches weiterhin sehr bemüht war, sondern lag einfach an der Fülle von Gästen, die alle versorgt werden wollten. Auch am Buffet wurde es immer voller und beengt, teilweise musste man sich in lange Schlangen stellen, und das Essen war kalt, bis man es dann mal wieder bis zum Platz geschafft hatte. Denn auch das Personal, welches ja die Getränke auf langen Wegen aus der Küche holen musste, oder am Buffet nachgelegt hat, musste da irgendwie durch. Zunehmend musste man auch vor dem Restaurant eine Weile anstehen (mit Maske, im Innenraum) , bis man dann einen Tisch bekommen hatte, aber es war noch vertretbar. Unser letztes Dinner war aber leider eine Katastrophe. Durch einen Regenschauer wurde die Außenterrasse komplett gesperrt. Da nun alle Gäste drinnen essen musste, und der Platz bei weitem nicht ausreichte, hat man kurzerhand 2 Essenszeiten eingeführt, von denen viele aber nichts wussten. Die Schlange vor dem Restaurant ging teilweise bis hoch ins Treppenhaus. Und so mussten wir fast 30 Minuten anstehen, um einen Tisch zu bekommen, der dann mitten im Gang lag. Im Raum herrschte eine Atmosphäre wie am Hamburger Hauptbahnhof im Berufsverkehr und an allen Seiten haben sich Leute durchgequetscht. Sowas darf nicht passieren. Protipp / Was wir gerne früher gewusst hätten: Man kann zum Dinner fest einen Tisch reservieren. Das haben wir erst erfahren, als wir zum 3. Mal einen Tisch mitten am Gang bekommen haben, und nachgefragt hatten, ob man da was machen könnte. Die Getränkepreise sind eher hoch. So kostet eine Flasche Wasser ab 3,80 EUR, ein 0,4l Bier 5,50 EUR, eine Flasche Wein ging ab ~25 EUR los. Cocktails sind sehr lecker, aber zu klein für 8-9 EUR. Es gibt zusätzlich noch ein Bezahlrestaurant dicht am Strand, welches selten gut besucht war. Wir haben es nicht genutzt. Dort wird einmal 'Lobster Time' angeboten, für 70 EUR pro Person, oder auch griechische Meze für 55 EUR pro Person (exkl. Getränke).

Beim Check-In haben wir uns etwas alleine gelassen gefühlt. Nach 10 Stunden Anreise wurden wir darauf hingewiesen, dass unser Zimmer erst in 3 Stunden zur Verfügung steht und dass wir angerufen werden, wenn es soweit ist. Ok, das kann passieren. Wir hätten uns aber schon gewünscht, dass man uns vielleicht etwas zu Essen angeboten hätte (es war Mittagszeit) oder wenigstens erklärt, wo das Restaurant ist oder wo wir das Gepäck lassen können. Uns wurde lediglich W-Lan angeboten und auf eine App verwiesen. Das geht besser. A Propos App: Diese empfanden wir eher als Irreführend, denn wichtige Dinge wie ein Hotelplan, Essenszeiten, Infos zu Wellness-Angeboten usw. fanden sich darin nicht. Dafür wurden dort Dinge beworben wie 'Beach Menu - Order at your sunbed', die es aber im Hotel gar nicht gab. Generell waren alle Mitarbeiter freundlich und bemüht. Nicht immer hat jedes Gespräch an der Rezeption sofort zum Ziel geführt, aber mit Geduld und Verständnis kommt man weiter. Oft wurde man bei Fragen gebeten, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen, aber das ist in Ordnung. An einem Tag hatte der Zimmerservice vergessen, uns Strandhandtücher hinzulegen. Auf Nachfrage bei der Rezeption wollte man sich darum kümmern. Leider ist dann auch fast 3 Stunden danach nichts passiert, so das wir erneut an der Rezeption fragen mussten und sie dann dort ausgehändigt bekommen haben. Am Strand wurde man auch auf freie Plätze hingewiesen, was wir sehr freundlich fanden. Im Hotel werden täglich um 11 Uhr Corona-Tests angeboten, die sehr unkompliziert von medizinischem Personal in einem Nebenraum durchgeführt wurden. (Schnelltest 15 EUR, Zertfikat nach ~3 Stunden per Mail, und auch PCR-Tests für unter 30 EUR). Etwas nervig waren die sehr variablen Reinigungszeiten des Zimmers, die mal um 8:30 und mal um 16:00 durchgeführt wurden.

Das Hotel liegt an einem schönen Strand im nördlichen Teil der Bucht von Faliraki. Dieser ist allerdings etwas steinig (Badeschuhe liefern bei Bedarf Abhilfe, die Steine sind aber nicht spitz) und fällt sehr schnell sehr tief ab, so dass man bereits nach wenigen Metern nicht mehr im Wasser stehen stehen kann. Uns hat das nicht gestört. Fußläufig ist in der Nähe nicht viel los, außer wenige touristische Geschäfte, von denen aber etliche geschlossen waren. (sicher auch Corona + Saisonende geschuldet). Zum Glück hatte das "Helios" in der Nähe geöffnet, was wir nur empfehlen können. Dort gibt es einen hervorragenden Kaffee, leckere Weine und Drinks, Eis und warme Speisen, und das alles zu angemessenen Preisen. Zum Flanieren lädt die Umgebung nicht unbedingt ein, die Lage bietet aber optimale Möglichkeiten, andere Teile der Insel zu erreichen. So hält direkt vor dem Hotel eine pünktliche Buslinie (oft im 30 min Takt) Richtung Falliraki (15 min Fahrt für ~1,50 EUR pro Person) oder Rhodos Stadt ( ~30 min, 2,40 EUR pro Person). Auch ein immer gut besetzter Taxistand mit angemessenen Preisen findet sich direkt neben dem Hotel, sowie ein Wassertaxi am Strand, welches mehrmals am Tag fährt und eine schöne Aussicht auf die Küste bietet. Fußläufig und gut erreichbar ist auch die Region um die Quellen von Kalithea, die man aber ebenfalls per Bus / Taxi erreichen kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein nahezu täglich wiederholendes Sportprogramm wurde angeboten, aber wenig kommuniziert, so dass man es eher zufällig mitbekommen hat. Es gab Stretching, Wassergymnastik, Boccia, Yoga und Tischtennis. Das Fitnessstudio ist ok und kann per App für jeweils 45 min reserviert werden. Das Hotel bietet recht gepflegte Tennisplätze und eine einfache Minigolfanlage - leider mit wenig Schatten. Die Poolanlage sieht schön aus und ist gepflegt. Leider ist das Wasser sehr kalt und überwiegend nur 1,10m tief. Zum Füße reinhalten reicht es, aber auch nicht für viel mehr. So hat sich dann auch ein Großteil der Gäste eher im Strandbereich aufgehalten, der an vielen Tagen so voll war, dass es nach 11 Uhr kaum bis keine freien Plätze mehr gab. Die Liegen und Schirme am Strand können kostenlos genutzt werden und sind sehr schön. Die 90 Min Ganzkörpermassage hat stark angefangen, aber leider auch stark nachgelassen. Die Fußzonenreflexmassage verdient den Namen nicht. Es gibt ein musikalisches Abendprogramm an 6 Tagen die Woche, welches sich wöchentlich wiederholt und eher seicht ist. Wer bessere Unterhaltung und Stimmung sucht, sollte sich eher in den Nachbarhotels (Amada Colossos, La Marquise) umschauen. Ein wenig Abwechslung würde gut tun, vielleicht auch mal eine kleine Show. Das haben wir schon viel besser erlebt, auch während Corona. Besonders enttäuscht hat uns aber, dass das Abendprogramm trotz anderslautender Ankündigungen in der App und im Aushang fast ausschließlich nach Innen an die Haupt-Bar hinter der Rezeption verlegt wurde. In Corona-Zeiten - und für Frischluftfans nicht besonders sinnvoll. Das Platzangebot mit Blick auf die Bühne dort ist sehr knapp, man sitzt eher im Gang und so kommt auch keine rechte Stimmung auf. Das Hotel bietet zwar eine große Bühne im Außenbereich an, diese blieb aber in den 14 Tagen ungenutzt. Schade.