ROBINSON ÇAMYUVA

Sportler, Partybegeisterte & Alleinreisende kommen auf ihre Kosten. Paare werden nur partiell Gefallen finden. Das volle Potenzial wird (noch) nicht ausgeschöpft.

Wie schon mehrfach erwähnt sind die Zimmer zweckmäßig, etwas in die Jahre gekommen aber im Großen und Ganzen sauber. Die Betten / Matratzen sind in gutem Zustand und sind dem Erholungsschlaf nach intensiven Trainingstagen & Partynächten zuträglich. Zur vollen Zufriedenheit fehlen bspw. TVs mit WLAN (für Spotify, Netflix & Co.), USB-Steckdosen, ein ordentlicher Fön, eine überhaupt und wiederbefüllte Minibar… Leider werden extra Shampoo & Duschgel (neben dem All-in-One-Spender) nur initial / einmalig zur Verfügung gestellt. Abermals für einen 4*-Sportclub zu diesen Preisen lächerlich.

Auswahl & Geschmack der Speisen waren top. Viel besser geht’s nicht. Bei den Getränken hätte ich mir die ein oder andere Raffinesse mehr gewünscht, es war aber völlig in Ordnung. Ein riesen Minuspunkt ist die Verfügbarkeit von Bars und Toiletten. Je nach Aufenthaltsort waren 5 Minuten Fußweg keine Seltenheit. Und dann ein Bier (halb Schaum, halb Flüssigkeit) im mini, durchgeweichtem Pappbecher ist wirklich schwach. Natürlich will sich niemand die Füße an Glasscherben aufschneiden. Aber Robinson Camyuva ist halt ein 4*-Erwachsenen-Club. Genau weil ich dort auf die größtenteils vorhandene Vernunft der Gäste setze, erwarte ich derartige „Privilegien“. Woanders klappt es ja auch. Und wenn schon Becher, dann bitte (waschbares, wiederverwenbares) Hartplastik mit vernünftigem Volumen. Dass es ohne Umwege (in der Regel verbunden mit Zusatzkosten) keine Tische für Paare gibt, war mir bekannt. Trotzdem empfand ich es vor Ort als suboptimal. Mal 2-3 Abende in trauter Zweisamkeit im Hauptrestaurant ohne Upselling verbringen zu können, wäre schön gewesen. Allgemein ist der Club extrem auf Upselling konzipiert. Getränke, bessere Plätze, besserer Service. Obwohl aus München selbst für mich ein Tick zu viel sehen & gesehen werden. Und die Zusatzkosten für spezielle Getränke empfand ich auch als „Drüber“. 5€ für ein 0,3 Heineken, 12,90€ für normale Longdrinks, 34€ für mittelmäßige Weine, die im EK 5€ kosten…ich zahle doch schon für den (AI-) Urlaub. Da erwarte ich zumindest adäquate, keine Aufpreise auf Starnberger-Niveau.

Zu allererst: Service untertags an der Hauptbar war nicht vorhanden. Wenn man nach 10maliger, vergeblicher Kontaktaufnahme wahrgenommen wurde, konnte man ca. 5 Minuten später endlich bei unmotivierten und unfreundlichen Angestellten bestellen. Zudem war in der Regel zu wenig Personal vor Ort. Am Abend funktionierte es viel besser. Die Barkeeper vermittelten trotz Stress Spaß, waren meist aufmerksam und überwiegend freundlich. Abräumen und Getränke in den Restaurants ging (teilweise zu – teilweise war der Teller weg, bevor der letzte Bissen im Mund war) schnell. Die Kellner waren aber stets freundlich. Zudem fehlte mir doch der aus anderen Clubs und Hotels (insb. in Nordafrika) gängige Getränkeservice an Pool und Strand. Ich hatte den Eindruck, dass die Mehrkosten für Sportpersonal an Servicepersonal eingespart werden. Für diesen eher gehobenen und höherpreisigen Club insgesamt zu schwach.

Transferzeit ca. eine Stunde. Gelegen in Pinienwald. Stark anfallender Steinstrand, der Liegen nur mäßig gemütlich und Baden erst in tieferem Wasser angenehm macht. Die schon erwähnte Lautstärke der Grillen hat mich trotz vorheriger Kenntnisnahme umgehauen. Ich habe es als türkischen Tinnitus tituliert. Der Pool darf als Solcher streng genommen nicht tituliert werden. Größere Badewanne trifft es eher.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die große Stärke von Robinson Camyuva. Sowohl die (fast ausschließlich) sportlichen Möglichkeit untertags als auch die Events am Abend ließen keine Wünsche offen. Besonders hervorheben möchte ich außerdem kleine, liebevolle Details wie die Gadgets im Meer (Hüpfplattform, Kletterberg,…) oder die Schaukeln im Garten. Vermisst habe ich lediglich einen (ggf. separaten) Activity-Pool mit Lounge-Musik. Das würde perfekt in’s Konzept passen. So war einfach tote Hose – aber man war ja, sofern nicht beim Sport – ausreichend mit Spaziergängen zur Bar beschäftigt.